Fische - erziehen?

7 Antworten

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Hallo Ansemsa, mit Futter kann man bei Fischen einiges erreichen. Goldfische z.B. lernen, aus der Hand zu fressen. Sie erkennen ihre Halter am Schritt und während sie bei Fremden eher scheu reagieren, kommen sie und betteln an der Scheibe (oder am teichrand) wenn ihr Besitzer sich nähert. Man kann Goldfischen - und vermutlich auch anderen Zierfischen - auch Tricks beibringen. Schau dir mal diese Seite an: http://www.fish-school.com/ Aber sie brauchen diese Beschäftigung wohl nicht, es ist nicht so, dass sie sich langweilen wie Säugetiere. Sie sind normalerweise den ganzen Tag mit gründeln, Futtersuchen usw. beschäftig. Viele Grüße, Nora


Ansemsa 
Beitragsersteller
 20.05.2012, 20:01

WOW!! Meine Fische fressen mir zwar aus der Hand und folgen meinem Finger an der Glaswand entlang...aber solche Tricks können sie noch nicht :D Ich glaube, da müssen wir noch einiges üben, haha

Erziehen bedeutet ja eigentlich, Moral und Werte zu vermitteln und jemanden zu überzeugen, nach diesen Grundsätzen in Einsicht seine Grenzen zu finden, in denen man sich dann bewegt. Das kann man mit keinem Tier, da das rationale Denken und moralische Wertvorstellungen fehlen.

Es endet immer in Dressur oder besser Konditionierung. Man kann Fische ja schon beobachten, wenn man am Becken vorbei geht, und sie kommen alle in Hoffnung auf Futter ans Futterloch geschwommen. Das geht auch mit einer roten und grünen Farbtafel (bei einer gibt es nach dem Zeigen Futter, bei der anderen nicht). Auch kenne ich diese Goldfischkunststückchen (nur mit Futter möglich).

Auch Hunde "können" nix. Drogenspürhunde suchen nur ihr Spielzeug, und bekommen danach eine Belohnung.

Fische haben ein Kurzzeitgedächtnis von knapp 3 Sekunden. Sie finden quasi ständig was neues, wenn sie sich undrehen. Deshalb nehmen sie oft Dinge ins Maul und spucken sie wieder aus, obwohl sie das selbe schon vor 5 Sekunden gemacht haben.

Also, wenn dein Becken artgerecht groß und entsprechend eingerichtet ist, langweilen sich deine Fische nicht. Außer du hast einen Kraken... Diese müssen zwingend von ihren Zoo-Pflegern jeden Tag neu beschäftigt werden, sonst gehen sie tatsächlich ein. Nach ein paar Monaten hat man aber alles durch...


Nora2010  22.05.2012, 22:07

Der erste Teil deiner Antwort gefällt mir gut. Aber das mit dem 3-Sekunden-Gedächtnis von Fischen stimmt nicht und ist längst widerlegt.

darkhouse  22.05.2012, 22:20
@Nora2010

Na ja, man kann sie konditionieren. Aber wieso nehmen die Sachen ins Maul, die sie paar Sekunden vorher schon mal probiert hatten? Das sie nicht alles vergessen ist klar, auch dass mit Futter bei Tieren immer was geht.

Nora2010  23.05.2012, 15:51
@darkhouse

Das Gründeln, also immer wieder Durchwühlen des Bodengrunds, gehört einfach zum arttypischen Verhalten. Dabei kann es schon vorkommen, dass sie immer wieder das gleiche Objekt einsaugen, als ungenießbar erkennen und wieder ausspucken. Nicht, weil sie es vergessen haben, sondern, weil es ihnen halt schon wieder vors Maul kam und instinktiv eingesaugt wird. Aber Goldfische lernen auch manchmal erst nach einer Weile, unbekanntes Futter zu fressen. Meine lieben z.B. Kiwi. Jeder neue Fisch im Quarantänebecken spuckt ein Kiwistück beim ersten Versuch erst mal aus. Sobald er zu den alten Fischen kommt und sieht, wie gierig seine Artgenosen über eine Kiwischeibe herfallen, lernt er schnell, dass Kiwi eigentlich lecker ist. Und das vergisst er nie mehr, auch wenn ich eher selten (nur alle paar Wochen) Kiwi füttere.

Wow, das ging ja schnell :D Keine Angst, ich habe meinen Fischen nichts angetan! Das mit dem Eingewöhnen stimmt nur halb...am Anfang haben sie ja so richtig Schiss, wenn man den Raum betritt, etc. aber das legt sich ja, also "gewöhnen" sie sich ein wenig daran. Außerdem habe ich gehört, dass es angeblich Fische geben soll, die aus der Hand fressen! Habt ihr davon schon gehört? Oder habt ihr sogar schon eingehen Erfahrungen dazu gemacht?

Ich erinnere mich an mehrere Karpfen in einem Experiment zur Intelligenz von Fischen - hier eben von Karpfen. Karpfen gelten generell nicht als besonders schlau. Innerhalb des Experimentes war es aber möglich, den Karpfen dazu zu bringen, aus verschiedenen Kartensätzen mit farbigen Symbolen in verschiedenen Kombinationen richtige Karten auszuwählen und damit auch komplexere Aufgaben zu lösen - also mehr als "roter Kringel = Futter". Wenn ich mich recht entsinne waren mehrere Karpfen in der Lage, bis vier zu zählen und Reihen aus drei Symbolen richtig zu wählen. Einer der Fische glänzte mit dabei mit noch mehr Talent. Wenn ich mich weiter recht entsinne, sind sämtliche Experimente mit Irrwegen (so wie man das z. B. mit Ratten macht) grandios gescheitert. Karpfen scheinen also über eine sehr spezifische Intelligenz zu verfügen. An mehr erinnere ich mich nicht. Möglich, daß Fische über spezielle Möglichkeiten des Lernens verfügen und - angepaßt an ihre Lebensbedingungen - auch trainierbar sind. Von "Erziehung" würde ich da noch nicht sprechen. Eigene Erfahrungen habe ich nur mit Zwerggarnelen. Die reagierten auf bestimmte Signale, natürlich im Zusammenhang mit Futter. Da Garnelen ein einfaches Strickleiter-Nervensystem haben, erwartete auch nicht sehr viel mehr. ;-) Gruß, q.


Ansemsa 
Beitragsersteller
 20.05.2012, 18:07

Wow! Liest du spezielle Zeitschriften ;-) klingt ganz interessant!

quopiam  20.05.2012, 18:17
@Ansemsa

Nein, keine Zeitschriften (außer Caridina für die Garnelchen); ich habe mich vor etlichen Jahren mal mit Verhaltensforschung näher beschäftigt. Da ist mir dieses Experiment mit dem Karpfen untergekommen. Ich kann Dir aber nicht sagen, mit welchem Fazit die Forschungsarbeit abgeschlossen wurde. Gruß, q.

putzfee1  20.05.2012, 19:25
@quopiam

Das, was du da beschrieben hast, hat aber mit Erziehung gar nichts zu tun, das ist reine Dressur!

mit futter und geduld kann alles klappen ;) es gibt auch so eine fisch der fußbll spielen kann x'D natürlich nur unterwasser (kannst ja googln)


nici626  20.05.2012, 18:02

kam auch ma bei galileo ;)