Findet ihr die Arbeitsbedingungen so schlimm, Vater hat mich angeschrien, wie soll ich reagieren?
Ich führe bereits seit einem Jahr und 2 Monaten eine Fernbeziehung über 500km. Ich habe ende Januar meine Ausbildung im öffentlichen Dienst verkürzt abgeschlossen und wurde übernommen. Ich verdiene 2.200 netto, was nach der Ausbildung ja top ist.
Aber wie das mit der Liebe so ist, ist die Entfernung eine extreme Belastung und mir gefällt seine Stadt viel mehr als meine.
Mein Vater predigte mir immer: Erst Job, dann Umzug.
Ich also auf Arbeitssuche in 500km Entfernung. Ich hatte mir da nicht einmal Erfolg erhofft, aber habe trotzdem Hoffnung gehabt.
Siehe da: Zusage. Allerdings: Von bisher 30 Tagen Urlaub auf 26 Tage, die sich jedes Jahr um 2 Urlaubstage erhöhen. 1.600 netto, ca. 2600 brutto, kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, 2x im Jahr Prämie für Zuverlässigkeit und gute Leistungen, aber auch Gleitzeit und Vollzeit 40 Std Montag-Freitag. Büroarbeit.
Nun habe ich Arbeit und habe meinen Vater um Mithilfe beim Umzug gebeten (Transporter fahren, da ich keinen Transporter fahren kann). Da hat er mich angeschrien und gemeint der Job ist Müll und wie ich mich so unter Wert verkaufen kann und er will mir bei sowas nicht helfen. Er ist nun konstant schlecht gelaunt auf mich.
Wie soll ich damit umgehen? Könnt ihr das verstehen? Er wollte erst auf keinen Fall, dass ich arbeitslos bei ihm bin und jetzt das. Findet ihr die Arbeit so schlimm?
Hat er einen Krisen sicheren Job?
Ja. Er hat auch studiert und verdient weitaus mehr als ich. Die Branche und das Unternehmen ist bei ihm krisensicher und kann nicht pleite gehen.
Und dein neuer Job ist auch öffentlicher Dienst?
Nein, freie Wirtschaft.
Wie alt seid ihr?
Er 25 ich 21.
8 Antworten
Das musst du wissen. Nur dein Vater ist nicht verpflichtet Umzugsmann für dich zu spielen. Da wäre doch dein Holder gefragt, oder selbst ist die Frau.
Denn natürlich kannst du einen Transporter bis 3,5 Tonnen fahren, wenn du einen Führerschein besitzt.
Und eben, was ist mit deinem Freund? Warum hilft er dir nicht mit deinem Umzug, den du für euch machst?
Er müsste, wie dein Vater, die 1000 km fahren. Darum verstehe ich deinen Vater schon, bockt er da was rum, wenn seine Tochter ein schlechteres Jobangebot annimmt und ihr Geliebter ihr nicht tatkräftig dabei hilft, sondern er als Vater diesen Part übernehmen sollte.
Kläre den Umzug mit deiner Fernbeziehung, denn der soll dir helfen. Tut er dies, glätten sich sicher auch die Wogen zwischen dir und deinem Vater, der zu recht besorgt ist, dich vor einer Eselei zu bewahren.
Den Umzug würde ich nicht riskieren, wenn man sich gerade mal ein Jahr kennt und in dieser Zeit nur wenige Male gesehen hat.
Wahrscheinlich hat er nur seine Meinung dazu gesagt, das wird in deiner Generation direkt als "anschreien" gewertet. Kenne ich von meinem Sohn auch solche Diskussionen, wenn man einfach nur als Elternteil seine Sichtweise schildert, die möglicherweise etwas kritisch ist.
Du bist volljährig und erwachsen, du kannst selbst entscheiden wo du lebst und was du arbeitest. Vielleicht überlegt es sich dein Vater ja noch, ansonsten musst du Freunde um Hilfe bitten. Probiere es aus. Wenn die Liebe scheitert, kannst du auch immer zurückgehen und einen anderen Job machen.
Er hat aber recht. Der Job ist Müll. Jeder Tarif schreibt mindestens 30 Tage Urlaub vor, die meisten sogar mehr. Und für 600 Euro netto weniger würde ich ebenfalls niemals kündigen. Das du den Job bekommen hast, wundert mich nicht. Alle anderen Bewerber haben bei den miesen Konditionen nämlich dankend abgelehnt. Sorry, aber das ist die Wahrheit!
Ich würde zunächst den Job im öffentlichen Dienst behalten. Und dann suchst du dir bei deinem Freund auch eine Stelle im öffentlichen Dienst. Das ist auf jeden Fall der bessere Weg. Der Job, der die angebotenen wurde, ist deutlich schlechter als der im öffentlichen Dienst.
Wir haben uns bereits mehr als 14 Mal getroffen und ein Mal davon sogar für 25 Tage gesehen.