Findet ihr, dass insbesondere Gymnasial-Lehrer ein hohes Ansehen genießen?Eher in der Gesellschaft oder nur unter den Schülern oder nichtmal unter den Schülern?

5 Antworten

Ich habe den Eindruck, dass der Respekt vor Lehrern im Allgemeinen stark zurückgegangen ist. Was ich immer wieder höre oder lese, ist teilweise wirklich zum Haare raufen. Die "armen, kleinen, unschuldigen" Kinder werden auf biegen und brechen vor den "bösen, unfairen" Lehrern in Schutz genommen. Hier auf GF äußert sich das oft durch Fragen wie "Darf der das...?", "Kann ich den verklagen...?" u.s.w.

Früher gab es das andere Extrem. Wenn mein Vater zu Hause erzählt hat, dass der Lehrer ihn geschlagen hat, gab es zu Hause noch mal einen mit dem Rohrstock obendrauf. Ich denke wir müssen da zurück in die Mitte finden.

Als Schülerin habe ich die meisten meiner Lehrer respektiert. Die haben quasi einen Vertrauensvorschuss von mir bekommen. Idioten gibt es aber überall und wenn ich gemerkt habe, dass ich so einen vor mir habe, ging der Respekt halt flöten.

Da hat sich eigentlich nicht viel dran geändert. Ich halte Lehrer für einen sehr wichtigen Beruf, aber es sind halt doch nur Menschen. Das Fachliche ist an der Schule wirklich nicht die Welt, aber das Zentrale ist in meinen Augen eh eher die Pädagogik und Didaktik. Mittlerweile finde ich, dass besonders Förder- und Grundschullehrer sehr unterschätzt werden. Die legen die Grundlagen und beschäftigen sich mit den schwierigen Fällen. Das sollte mehr gewürdigt und unterstützt werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemie- & Verfahrensingenieurin
kiwirakete 
Fragesteller
 18.05.2021, 14:04

Ja, ich war erst bis zu 10. auf der Hauptschule, danach auf dem Gymnasium. Ich finde zwar, dass Lehrer m Gymnasium in der Oberstufe (je n ach Fach)auch gut gefordert werden, aber ich denke Hauptschullehrer steht dem in wen ig nach, weil m an auf der Hauptschule viele schwierige Schüler hat und vor allem mit Menschen (also Schülern) zu tun hat, die eben nciht so privilegiert sind, wie viele am Gymnasium. Mehr Schüler aus Familien, wo wenig Geld da ist und Mami und Papi nicht beide Dr. sind und dem Kind alles in den A* schieben. Würde sogar sagen, das ein Hauptschullehrer mehr Achtung geschenkt kriegen sollte als einer am Gymnasium, weil er eben menschlich gesehen mehr leistet und dennoch weniger verdient.

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Myrine  18.05.2021, 16:44
@kiwirakete

Ich würde es eher als gleichwertig betrachten. Die Schwerpunkte liegen bei Haupt- und Gymnasiallehrern einfach wo anders.

Im Physik LK haben wir beispielsweise die Wellenfunktion behandelt. Das verständlich auf Schülerniveau runter zu brechen, ist schon nicht ohne. Und die Schüler aus Akademikerfamilien haben ihre ganz eigenen Probleme - Leistungsdruck ect.

Aber bei den Hauptschullehrern bin ich ganz bei dir. Warum die schlechter bezahlt und weniger gewürdigt werden als Gymnasiallehrer erschließt sich mir auch überhaupt nicht.

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kiwirakete 
Fragesteller
 19.05.2021, 05:29
@Myrine

Du hast schon Recht, ich nehme meine Aussage wieder zurück. Man sollte sie als gleichwertig betrachten. Ich hatte Mathe und Physik LK, hätte aber eher was anderes anstatt Physik als zweiten LK nehmen sollen, hat sich für mich rausgestellt, Mathe LK war ok, aber Physik noch dazu war für mich zu fordernd, konnte mich beim Physik LK nur über Wasser halten und hab fast immer nur 3en geschrieben, 1x nur eine 2 und 2x was unter 3. Da hätte ich im Erdkunde oder Geschichte LK viel bessere Noten bekommen, hat mich geärgert, war zu übermotiviert in der 11. Klasse (Einführungsphase), hab irgendwie eine 2 in Physik geschafft und dachte das würde keinen Unterschied in der Qualifikationsphase machen, ob Physik, Erdkunde, Deutsch oder Geschichte als LK, weil ich in der 11. in jedem dieser Fächer eine "2" bekam. Hab daher Physik LK genommen. Jedenfalls war mein Physik LK Lehrer am Nachbargymnasium auch sehr komisch. Der war faul und hat freitags manchmal fast die komplette Stunde ausfallen lassen, weil er eher nach Hause wollte anscheinend und wir auch nichts dagegen gesagt haben, bis er eines Tages irgendwann bei der Schulleitung von einem Unbekannten deswegen verpfiffen wurde. Jedenfalls hab ich einiges im Physik LK nicht ohne Hilfe von außen verstanden. Ich konnte da stundenlang vorm Blatt hocken und wäre nicht auf die Lösung gekommen. Vielleicht mit stundenlangem Recherchieren im Internet usw.... aber das wäre es mir nicht wert gewesen. In anderen Fächern geht das blitzschnell. Ich würde sagen bei Physik kommt es sehr auf das Verständnis des Schülers selber an. Da kann auch der beste Physik Lehrer nicht viel helfen, wenn der Schüler Verständnisprobleme hat oder mathematische Umformungen schwer fallen. Bei uns war es so, dass im Physik LK im Prinzip mathematisch betrachtet mehr gemacht worden ist als im Mathe LK selber. Selbst Mathe LK ist ja größtenteils nur Schemata abrattern (z.B Kurvendiskussion). Ist in Physik ja ganz anders, alles ist auf Verständnis aufgebaut. Es stimmt daher auf jeden Fall, dass ein Lehrer eines Physik LKs intellektuell und didaktisch schon echt gefordert ist, wenn er den Stoff gut rüber bringen will. Das ist auf einer Hauptschule sicherlich in keinem Fach auf diesem Niveau.

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Ich respektiere meine Lehrer generell. Und auch andere. Jedoch gibt es überall Idioten, auch bei Lehrern

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also ich hab da bisher leider nur die Erfahrung gemacht das Gymnasial Lehrer sich arrogant und unhöflich verhalten haben. Klar ist nur meine Erfahrung und leider keine gute, aber so ist es halt. Also so finde ich haben sie kein höheres Ansehen, die Meistens nehmen sich das einfach. Ich fand es schon immer schwachsinnig und nervig. Ich finde Gymnasial Lehrkräfte sind auch nur normale Lehrer wie z.b Realschullehrer auch und sollten sich da nix drauf einbilden. Warum auch? Hab viele davon auch noch nicht wirklich freundlich erleben können. Gut da gibt es auch Ausnahmen, z.b eine Freundin meiner Mutter die auch auf einem Gymnasium unterrichtet und ja sie ist auch nicht die einzige Ausnahme. Vor allem die Lehrer die mit dem Zug zur Schule gekommen sind wahren mir immer sehr unsympathisch, weil man wenn man stehen musste vorallem von diesen Lehrern rumgeschubst und eingeengt wurde , da sie sich am meisten Platz gemacht haben. Oder wenn es besonders voll war es keiner geschafft hat mal die Tasche neben sich runzerzustellen und Platz zu machen (ergänzung: waren beleidigt wenn man kein Platz für sie gemacht hat. Klingt sehr eintönig ich weiß und ich hasse Gymnasial Lehrer jetzt nicht (eben gibt auch Ausnahmen und es sind ja auch nicht alle von grund auf ,,böse" mir ist nur vor allem diese Gruppe in der Bahn so brutal auf die Nerven gegangen), aber das sie sich oft als irgendwie besser angesehen haben als andere Lehrer würde ich sagen schien schon ein bisschen so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Benutzer883  18.05.2021, 13:45

Aber ich behandle alle Lehrer gleich bis auf die, die zu mir auch unfreundlich sind. Obwohl ich die eigentlich auch nur im Stillen hasse haha

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Möchtest Du als Lehrer vor eurer Klasse gestanden haben und zu versuchen euch Mathe oder Latein beizubringen?

Und irgendwie wiedersprichst Du Dich in Deiner Frage. Einerseits machen die Lehrer am Gym immer das Selbe. Anderseits, werden sie tiefgreifender gefordert als auf der Hauptschule.

Ich kann dir versichern, dass Mathelehrer, die an einer Hauptschule unterrichten, an der Universität sehr viel mehr gelernt haben als das, was sie unterrichten. Da kommt jede Menge Hintergrundwissen dazu und viele Inhalte, die an sich niemals unterrichtet werden würden, aber dabei helfen etwas zu verstehen und zu erklären.

So wie ich das bisher mitbekommen habe, haben Lehrer eher ein Ansehen, weil viele der Ansicht sind, dass sie einen anstrengenden Beruf haben. Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, kann ich das auch nachvollziehen, weil es einige sehr respektlose Schüler gibt. Dann kommt natürlich noch hinzu, dass Lehrer nicht nur die Inhalte können müssen, die sie unterrichten, sondern auch in der Lage sein müssen, Unterricht zu planen sowie durchzuführen, geeignete Materialien zu finden, sich stetig weiterzubilden, erziehen zu können, Schüler individuell zu fördern, aber nicht zu überfordern und so weiter und so fort.

Wenn man sich mal Berichte darüber anschaut, wie lange Lehrer eigentlich arbeiten, scheint das für die meisten schon ein ziemlich stressiger Beruf zu sein, weil Zuhause noch viel geplant und organisiert werden muss.