Findet ihr, das was wir in der Schule lernen ist alles nötig?

16 Antworten

Vom Material her ist die Grundstufe wichtig. Ab der siebten Klasse jedoch kommt extrem viel, was man später so gut wie nie wieder mehr braucht. Zumindest im Thema Mathe, Religion, Erdkunde, Geschichte und Sport. Das Fach Musik würde ich komplett streichen. Zudem werden in vielen Themen endlos herumgeritten, was später nichts bringt. 18 Stunden über die Römer zu philosophieren, ist Zeitverschwendung. Auch völlig unsinnig sind exorbitant ausladende mathematische Formeln mit zig Klammern und zusätzlichen Brüchen.

Deutsch, sowie das Angebot von Fremdsprachen, Sozialkunde als Oberbegriff, Chemie und Physik hingegen sind relativ wichtige Fächer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Lesen, Schreiben und Rechnen (kleines Einmal-Eins) zu lernen halte ich für nötig. Geschichtliche und naturwissenschaftliche Grundlagen ebenfalls. In der BRD ebenso Grundkenntnisse in Englisch.

Manches, was zusätzlich gelehrt und gelernt wird braucht man im späteren Leben nicht. Man weiß aber vorher nicht, was man nicht brauchen wird.

Hinzu kommt, dass das Lernen die grundsätzlichen Fähigkeiten des Hirns verbessert. Wer nichts lernt bleibt nicht nur dumm sondern verliert sogar noch die Fähigkeit zu lernen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.
premme  10.12.2023, 12:33

Sehr gute, zutreffende Antwort.

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Ich würde sagen, dass kommt stark auf das weitere Leben der einzelnen Personen an. Lesen, schreiben und rechen muss man können, sonst kommt man nicht zurecht. Aber alles andere hängt vom späteren Leben ab.

Ich brauche z.B. kein Chemie, keine Physik, Sport mach ich auch nie, und Mathe reichen Grundkenntnisse wie mal, geteilt, plus und minus. Ich bin jetzt seit 8 Jahren aus der Schule raus. Nicht einmal habe ich Bruchrechnung, Dreisatz, Prozentrechnung, oder sonst was gebraucht. Englisch habe ich auch nie wieder gesprochen. Mit Geschichte und Erdkunde kenne ich mich überhaupt nicht aus.

Andere wiederum brauchen das. Vor allem beruflich.

5Leonarda  10.12.2023, 12:50
Englisch habe ich auch nie wieder gesprochen. Mit Geschichte und Erdkunde kenne ich mich überhaupt nicht aus.

Und gerade diese Fächer helfen zu verstehen, was in der Welt los ist....

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PeterP58  10.12.2023, 13:20

"Nicht einmal habe ich Bruchrechnung, Dreisatz, Prozentrechnung, oder sonst was gebraucht. Englisch habe ich auch nie wieder gesprochen."

Wie Du schon schriebst: Andere brauchen dies beruflich! ... Bestätige ich!

Englisch ist bei mir/uns Firmensprache, weil wir international arbeiten. Da muss ich auch Angebote schreiben und Staffelpreise kalkulieren ... dafür benötige ich immer den Dreisatz und auch die Prozentrechnung.

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Hi!

Nein, aber so hast du am Ende ein Grundwissen, sodass du entscheiden kannst, was du werden willst. Außerdem ohne Lernen, fehlen viel Vernetzungen im Gehirn. Ohne Schule, glaube ich, würden die meisten nur zocken und nichts machen. Das ist doch nicht gesund. Manchmal macht man auch Sport, was auch gut für die Gesundheit ist.

Du bekommst also durch die Schule ein Grundwissen und wichtige Verknüpfung im Gehirn entstehen.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Recherchen & bin in der Schule

Die Frage ist so gestellt, dass man sie nur mit „nein“ beantworten kann. Das bedeutet aber nicht, dass es falsch ist. Die Schule bildet eine Vielzahl an Jugendlichen aus, nicht nur einzelne Individuen. Damit ist der Anspruch schon komplett anders.

Wenn jeder in der 1. Klasse schon wüsste, was mal der spätere Beruf sein wird (in Wirklichkeit üben die wenigsten nur einen Beruf in ihrem Arbeitsleben aus, jede Beförderung allein schon zeigt andere Arbeitsaufgaben)… dann wäre das kein Problem: „Du wirst Verkäufer, statt einem allgemeinbildenden (ALLGEMEIN!) Lehrplan bekommst du von Anfang an nur das beigebracht, was du als Verkäufer brauchen wirst“, also eine spezialisierte Ausbildung. Kann aber dann auch sein, dass sich der Beruf in 20-30 Jahren ändert, auch dann fehlen dir wichtige Kenntnisse.

Am Beispiel Verkäufer: In den anfänglichen 90er Jahren waren am damals lokalen Edeka die Öffnungszeiten Mo-Fr 08:00-12:30 sowie 13:30-18:00 Uhr, Sa nur 8:00-13:00 Uhr. Bezahlt wurde mit Bargeld, selten Eurocheck. Kartenzahlung kam erst später, Scannerkassen wurden erst ab Mitte der 90er eingesetzt (Aldi war dafür bekannt, dass die Kassierer ALLE Preise der Produkte auswendig konnten), früher wurde alles - außer bei Aldi - mittels Etiketten ausgepreist.

Und schau dir heute den Arbeitsplatz an, gleiche Tätigkeit, aber mehr technisches Verständnis notwendig - und andere Arbeitszeiten. Mittlerweile gibt es auch Läden ohne Kassierpersonal und auch Selbstscannkassen (plus die Onlinekonkurrenz) - wie lange der Job noch so bleibt, wie er jetzt ist, kann dir keiner sagen.

Einige Berufe werden auch aussterben, was machst dann, wenn du nichts anderes gelernt hast? Nicht über den Tellerrand geschaut, nur das Nötigste und genau auf eine Nische gemacht…

Daher ist es schlichtweg notwendig, dass man etwas umfassender gebildet wird - auch auf die „Gefahr“ hin, einen Teil des Wissens und der Fähigkeiten nicht mehr zu benötigen. Weil man eben nie weiß, was aus einem wird…

Ein anderer Aspekt ist auch der eigene Anspruch an Allgemeinbildung. Wenn der sehr niedrig ausgeprägt ist, reicht wohl die Grundschule, jedoch widerspricht das auch der Vorstellung von einem mündigen und informierten Bürger… aber gut, solche Leute lassen sich dann leichter manipulieren und lenken - die schreien ja nur danach, dass ihnen wer das Denken abnimmt.