Findet ihr das einschläfern von Tieren weil sie sich was gebrochen haben verwerflich?


10.05.2022, 23:22

Versteht mich nicht falsch ich bin nicht mal persee gegen das töten von Tieren alerdings nur wenn es dafür einen Grund gibt wie beispielsweise zur Fleischproduktion aber einfach ein Tier zu töten weil es nicht mehr an einem Rennen teilnehmen kann oder die Pflege im algemeinen zu teuer ist halte ich für moralisch fragwürdig

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Ich finde das moralisch verwerfliche 43%
Ich finde es völlig inordnung 38%
Ich bin mir nicht sicher 10%
Andere Antwort... 10%

15 Antworten

einfach ein Tier zu töten weil es nicht mehr an einem Rennen teilnehmen kann oder die Pflege im algemeinen zu teuer ist halte ich für moralisch fragwürdig

Warum? Bei einem Tier greift nicht die Solidargemeinschaft. Die Haltung eines Pferdes schlägt plus minus 500 Euro den Monat zu Buche. Ein Pferd was nicht Nutzbar ist kann durchaus 25 plus alt werden. Das wären 150 000 Euro im unteren Haltungsrahmen die durch das Pferd verbraucht werden. Da kommen aber die Maßnahmen der Heilbehandlung oben drauf.

Nur weil wir im Kranken und Pflegebereich einen einigermaßen funktionierenden Versorgungsrahmen haben(Menschen) in Deutschland kann man dieses nicht auf die Tiere übertragen.

Mit diesen 150 000 Euro könnte so manches Tierheim duzende von Tieren gut versorgen und eine neue Heimat für diese suchen.

Pferde sind schwer, Pferde sind Fluchttiere und Pferde können nicht stillstehen ohne Schaden zu erleiden! So ist jegliche Behandlung die auf einer längerfristige Ruhigstellung des Tieres abzielt auch tierschutzrechtlich sehr grenzwertig! Es gibt bereits Urteile die eine Tötung von Pferden angeordnet habe, weil diese länger als 14 Tage in reiner Boxenhaltung ohne Bewegung gehalten werden müssten, jedoch die Heilungschancen nicht ausreichend leid frei zu garantieren war.

Wir hatten zum Beispiel stress mit dem Vetamt und einer Einstallerin. Ihr Arthrosepferd lief nicht lahmfrei. Unser Tierarzt hat erst die Besitzerin angezählt, uns ins CC gestellt und den Amtstierarzt informiert. Dieser hat uns gleich mal mit "angezählt", da wir als Halter/SB die Hauptaufsicht/Verantwortung übers Pferd haben. Ergebnis, der Amtsarzt verlangte eine ausreichende vollumfängliche dauerhafte Schmerztherapie des Tieres oder die Zuführung zur sekundär Nutzung. Dieses hätte die Eigentümerin finanziell überfordert, so blieb nur die sekundär Nutzung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Ein Pferd, das sich ein Bein bricht, kann nicht mal eben einfach verbunden werden, so wie ein Mensch. Da hilft meist nichts anderes mehr als einschläfern, vor allem dann, wenn es ein komplizierter Bruch ist und das Tier unter Schmerzen leiden würde, während des Heilungsprozesses.

Ein Pferd mit einem Bruch muss von den anderen separiert werden, damit es Ruhe hat und sich schonen kann. Aber, wie Hjalti auch schon sagte, dann haben die meisten schon den ersten Knacks weg. Warum? Weil Pferde Herden- und Lauftiere sind. Müssen sie monatelang in der Box stehen, ohne Möglichkeit auf Sozialkontakte und Bewegung, fangen sie mit Verhaltensstörungen an.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

Meine Freundin hatte solchen Vorfall schon.Bei ihrem Pferd.Natürlich sollte niemand gegen seinen Willen getötet werden aber manchmal ist es auch besser fürs Tier.Das Pferd hat quallen gelitten und man hat es ihm auch abgesehen.Deswegen sehe ich dass mehr als Befreiung.

Reinkanation 
Fragesteller
 10.05.2022, 23:17

Ich habe meine Großmutter auch nicht einschläfern lassen weil sie irgendwann Alt und gebrechlich wurde.

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Reinkanation 
Fragesteller
 10.05.2022, 23:30
@Sara16272

Ja aber Leute mit Gicht haben auch Schmerzen alerdings werden die ja auch nicht eingeschläfert

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vanillakisss22  10.05.2022, 23:33
@Reinkanation

Wieso vergleichst du das mit Menschen?

Außerdem werden täglich Tiere gequält, unter schlimmsten Bedingungen gehalten und misshandelt um danach als Schnitzel oder Braten auf dem Teller zu landen.

Ein Pferd einzuschläfern, weil es ein gebrochenes Bein hat, ist human. Wenn man bedenkt was Tiere alles durchmachen müssen...

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Keks37  11.05.2022, 06:46
@Reinkanation

Einen Menschen kannst du nicht mit einem Pferd vergleichen. Der Mensch hat einen ganz anderen Heilungsprozess seiner Knochen, die Erfolgschancen sind wesentlich höher als bei einem Pferd. Und Menschen kann man auch erlösen, nennt sich Sterbehilfe. Zumal der Mensch eine Krankenkasse hat, die Behandlungen im Regelfall übernimmt. Das kostet dann nur den Beitrag.

Ein Pferd zu behandeln geht dagegen sehr schnell ins Geld. Da gibt's keine Krankenkasse, die Therapie, Reha und all das bezahlt.

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GillyDi  11.05.2022, 06:50
@Reinkanation

Viele wollen das aber gerne... Wenn das Leben nicht mehr lebenswert ist, warum dann noch weiterleben?

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Grauling0605  11.05.2022, 07:37
@Keks37

Und der Mensch begreift gewöhnlich, wie ihm geschieht, wenn wir mal bei Verletzungen bleiben. Und auch mit Menschen macht das psychisch ganz viel. So ein Pferd würde ja nicht begreifen, warum es jetzt fixiert wird, das verkraften die ja gar nicht

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Dahika  12.02.2023, 16:17
@Reinkanation

Aber ich habe im Krankenhaus neben dem Bett meiner sterbenden Mutter gestanden, als sie über Wochen am Darmkrebs verreckte. Glaub mir, ich habe oft gedacht, warum kann kann sie nicht einschläfern, um ihr diese Qualen zu ersparen. Darmkrebs bedingt einen sehr hässlichen Tod.

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Sorry, aber so ein Quatsch! Man kann eben einem Pferd nicht "einfach das Bein" verbinden... Pferde können nicht über einen längeren Zeitraum liegen, und wenn sie eine Schonhaltung einnehmen (müssen) geht es sehr schnell, dass dann andere Partien überlasten.

Selbst wenn Verletzungen wieder ausheilen bedeutet das, die Pferde müssen dafür oft Wochen- u. Monatelang in Boxen/alleine stehen, davon haben dann viele schon den ersten Knacks weg. Und danach dürfen sie quasi nichts mehr von dem, was ihr Leben eigentlich ausmacht.

Dem Tier kannst du nur nicht erklären, warum das jetzt alles so ist. Als Mensch bitte das eigene Ego zurück schrauben, weil ein Oferd ist nicht "gerettet", wenn es nach einer schweren Verletzung irgendwie halbwegs wieder läuft aber nicht mehr unter seinesgleichen, nicht mehr raus darf, Schmerzmittel bekommen muss, etc. Das ist kein Leben für solch ein Tier.

Die Entscheidung macht sich im übrigen idR keiner leicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Ich finde das moralisch verwerfliche

Falsch abgestimmt. Natürlich ist es in Ordnung, ein Pferd bei keiner Heilungsaussicht zu erlösen, bevor es ewig leidet und dann doch irgendwann langsam und unter Schmerzen krepiert.

Kein Wirbeltier darf in DE ohne Grund oder Zweck getötet werden.

Und bei einem Pferd mit Wert im Sechs-oder mehrstelligen Bereich wird man einen Teufel tun, es einfach einzuschläfern, wenn es irgendeine realistische Chance auf Heilung gibt. Selbst, wenn es dann nicht mehr im Sport laufen kann, ist es unter Umständen noch zur Zucht geeignet. Und viele, auch hochkarätige Sportreiter, wollen den Tieren noch eine schöne Rente gönnen. Aber das geht halt nur, wenn das Tier schmerzfrei ist und halbwegs artgerecht gehalten werden kann. Ein Pferd, das nicht laufen kann, steht immer unter Stress.

Bei privaten Pferdehaltern kommt dann eher schneller das Problem, sich die Behandlung leisten zu können. Klar, als Pferdebesitzer muss man Rücklagen haben, um nicht direkt wegen einer Miniverletzung einzuschläfern, aber solche Kosten steigen doch arg schnell an, und irgendwann ist bei jedem Schluss.

Warum ein Beinbruch bei Pferden oft nicht heilbar ist und warum man die dann nicht einfach essen kann, haben andere ja schon ganz gut erläutert. Im Normalfall werden die Körper trotzdem noch irgendwie verwertet, wenn nicht z. B. Eine Seuche vorlag.

Woher ich das weiß:Hobby – Reitsport seit 2007, eigenes Pferd seit 2020