Fahrrad zusammenbauen?

2 Antworten

Von Experte Hayns bestätigt

Das sieht schlecht aus. Fahrradläden verdienen am Verkauf, nicht an der Werkstatt. Dass du das Rad woanders gekauft hast, finden die gar nicht lustig. Für fertig zusammen bauen, alles checken und auf dich einstellen, sind gleich mal 50 Euro fällig. Und glaube mal bloß nicht, dass du gleich dran kommst.

Citybikes und Rennräder sind etwas komplett verschiedenes. Kein Teil von dem einen passt an das andere, sie haben nichts gemeinsam. Wir können also nicht wissen, was du da bestellt hast und schon gar nicht, was du umgebaut haben willst.

Ich baue öfters Räder um, tausche z. B. den Rennlenker gegen einen geraden. Dazu sind etliche neue Teile nötig: 2 Bremshebel, zwei Schalthebel, neue Züge und Zughüllen, neue Griffe, neuer Lenker, eventuell ein neuer Vorbau und außerdem müssen Schaltung und Bremsen neu eingestellt werden. Wenn das schön werden soll, sind da gleich mal über 100 Euro fällig nur für die Teile.


tommgrinn  08.05.2025, 10:34

Klingt super günstig. Bei meiner Werkstatt kostet der normale CheckUp (allerdings für ein Pedelec) 99 €, da ist das bike schon zusammengebaut (was ein Zusammenbau kosten würde, weiß ich allerdings nicht). Diesen checkup braucht man aber sicherlich nach dem erstmaligen Zusammenbau.

blackhaya  08.05.2025, 19:57

Die Zeiten ändern sich.

Mitlerweile ist die Werkstatt der Goldesel in der Fahrradbranche. Beim Fahrzeug-Verkauf wird um jeden Euro gefeilscht und das ganze wird dann über die Werkstatt-Einnahmen wieder reingeholt. Also das selbe wie beim Autohandel oder Motorradhndel auch.

Beispielsweise kostet eine Ebike-Inspektion auch locker mal 139 Euro und da fragt man sich : Für was?

Also 50 Euro aufpreis nur weil es ein Ebike ist und die arbeiten sind da alle gleich, einzigster unterschied beim ebike wird ein Software update gemacht

Einmal Bremsbeläge wechseln da bist du bei fast 100 Euro. Im einkauf kostet so ein Brembelag 6 Euro und dann 24 Euro als Verkaufspreis. Vorradrad ein und aubauen kostet 2x 9 Euro.

FelixLingelbach  08.05.2025, 20:27
@blackhaya

Ok. Mein Stammladen hat leider in den 2000ern schon aufgeben müssen (Krankheit) und seit dem war ich auch in keiner anderen Werkstatt.

Abergut zu hören. Dann wird der Besserwisser, den ich gestern abgewimmelt habe, wohl etwas tiefer in die Tasche greifen müssen.

Hayns  08.05.2025, 14:01
Fahrradläden verdienen am Verkauf, nicht an der Werkstatt.
Dass du das Rad woanders gekauft hast, finden die gar nicht lustig.

Das möchte ich noch einmal hervorheben! Insbesondere für die, die nur Onlineshopping kennen.

Der "führende" Radladen in meinem Ortsteil hat kurz auf mein De Rosa-Rennrad geschaut und mir erklärt, dass die Auftragsbücher voll waren. 👎

Dieser Radladen führte Stevens-Räder. Als mein De Rosa ausgedient hatte, wurde mein neues Rad ein Stevens.

Für Wartung, Reparatur und Ersatzteile (falls ich es nicht selber kann), gehe ich NICHT zu dem "führenden" Radladen 👎, sondern im selben Stadtteil zu einem Schrauber, der alles macht - mein De Rosa, mein Bergamont MTB, mein Rennrad von Stevens.

Und er macht es gut! 👍

wird ein teures Vergnügen.

Erst wurden die Fahrradhändler gierig und dann noch faul.

Da darf man sich mit Sätzen rumschlagen: Wir repareieren nur Fahrräder die hier gekauft worden sind.

Und jeder Handschlag kostet da ordentlich Kohle.

Die Werkstätten arbeiten mit Arbeitswerten, das heißt eine Stunde ist in 10 Arbeitswerte zu je 6 Minuten unterteilt.

Pro Arbeitsstunde verlangen WErkstätten 90 Euro. Einmal Vorrderrad ausbauen kostet 1 Arbeitswert und damit 9 Euro. Beim Einbau wieder 1 Arbeitswert.

Am Ende hast du dann über 400 Euro auf der Rechnung stehen.