Ex meint ich hab ihn psychisch zerstört?
Hallo alle beisammen,
mich bin wirklich verzweifelt. Der Vater meines Babys hat sich nach 4 Jahren Bz vor ein paar Wochen von mir getrennt, da er psychisch komplett am Ende wegen mir ist. Mein Problem ist, dass ich durch mein ADHS eine extreme Affektregulationsstörrung habe, woran ich aber seit einem halben Jahr (nachdem ich endlich einen Platz bekommen habe) tiefenpsychologisch arbeite. Unsere Beziehung war von Höhen und Tiefen geprägt, er ist aber eine Person (gewesen), die immer allen versucht, zu helfen und sich dadurch selbst vergisst.
Vor einem halben Jahr wollte er noch heiraten und hat sogar schon ein Haus für uns besichtigt und nun ist alles kaputt. Er meinte zwar, ich hab mich schon gebessert, aber er kommt damit einfach nicht klar und muss erstmal selbst zu sich finden und gesund werden - er hat zudem auch seit ein paar Jahren mit viel psychischen und körperlichen Problemen zu tun, was ihn nun auch nach der Trennung immer mehr einholt.
Mir tut dieser Vorwurf wirklich im Herzen weh, wir haben nach wie vor eine enorm starke Verbindung und ich liebe ihn wirklich unendlich. Er kann mir nicht mehr in die Augen sehen und ist oft den Tränen nahe bei der Übergabe des Babys. Ich sehne mich sehr nach ihm und arbeite intensiv an meiner Psyche.. meint ihr in ein paar Jahren hat unsere Familie bzw. Haben wir als paar nochmal eine Chance? Allein mit dem Baby zu sein nach so einer raschen Trennung von einem Menschen, den man über alles liebt, ist unfassbar schrecklich.
Danke und liebe Grüße,
x
8 Antworten
Du weißt zwar selbst, daß Du durch Dein ADHS eine Affektregulationsstörung hast. Aber oft merken Betroffene nicht, wie sehr sie ihr unmittelbares Umfeld damit belasten. Sie bemerken es erst dann so richtig, wenn - wie hier bei Dir - der Partner einen Schlußstrich zieht, weil er meint, sich selbst schützen zu müssen. Obwohl er Dich immer noch liebt.
Bitte verstehe mich nicht falsch: ich will Dir hier keinen Vorwurf machen, ich weiß, daß Du nichts dafür kannst. Und ich weiß, daß Du an der derzeitigen Situation leidest.
Du bist ja jetzt in Therapie und arbeitest intensiv an Dir. Das ist eindeutig ein Schritt in die richtige Richtung! Und es ist ein sehr positives Signal an Deinen Ex(?). Er hat ja auch schon bemerkt, daß Deine Therapie erste Erfolge zeigt.
Ob ihr noch eine Chance habt, kann ich nicht beurteilen. Das wird die Zeit zeigen. Fest steht: Ihr seid Eltern und somit wird es immer etwas geben, was Euch verbindet. Hab' Geduld mit ihm und gib ihm die Zeit, die er braucht. Ich weiß, ADHS und Geduld passen nicht sehr gut zusammen, aber wenn Du weiter so fleißig an Dir arbeitest, stehen die Chancen gut, daß Deine Beziehung zu ihm wieder aufleben kann.
Ich will Dir aber keine Illusionen machen, denn das wäre Dir gegenüber nicht fair. Es liegt noch ein langer Weg vor Dir, aber wie ein buddhistisches Sprichwort sagt: "Selbst der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt". Diesen ersten (und meist auch schwersten) Schritt hast Du getan. Das war sehr wichtig! Für Euch Drei!
Alles Gute!
Na ja. Er ist halt ehrlich - besser als ewig drumrum reden und sich die negative Situation aufrecht erhalten und dann noch kaputter gehen und eventuell später komplett ausrasten.
Vermutlich hat er es sich vorher schön geredet und war deshalb aufs Heiraten, etc. fokussiert. Dann hat er nochmal gemerkt, dass es falsch wäre. Denke die jetzige Ansicht ist die durchdachtete und langfristig bessere.
Selbst wenn beide an sich arbeiten ... wird das schwieriger. Besser drüber hinwegkommen, als gute Freunde enden - und jeder sich auf andere Personen konzentrieren für romantische Partnerschaften.
Manche Störungen sind nicht kompatibel und zwei (psychisch) gesunde sind sicher am besten miteinander. Eine Person mit psych. Problemen und die andere die gesund (stabil) ist - kann auch gut gehen, wenn diese Person passt und bereit ist damit umzugehen und zu lernen.
Aber bei beiden (weiß nicht ob bei ihm die Probleme schon vorher waren oder erst weil ihn die Beziehung fertig machte) ... ist schwierig. Etwas wird ihn ja auch immer an die negative Zeit erinnern. Wenn er an seinen Problemen arbeitet und sich dann auf andere Partnerinnen einlassen kann und weiß, dass es da anders ist wird - sicher die bessere Option. Bei dir würde ihm vermutlich immer mitschwingen, dass du ruckfällig werden könntest. Zusätzlich zu seinen eigenen Problemen wo er je auch an sich arbeiten muss/will und nicht rückfällig werden will.
Wenn man sich gegenseitig eher verstärkt die Problematiken ... passt es vielleicht halt einfach nicht. Ich bin mehr so Richtung "zwanghafte Persönlichkeitsstörung" könnte auch keine Person die ähnliche Probleme hat (und mir dann andere Art zu Ordnen/Planen aufzwingen will und mir kaum Freiheiten lässt) haben - dafür seh ich mich sehr "stabil" (und eine andere Person die labiler ist mit selbstverletzendem Verhalten, etc. würde vermutlich sogar nicht total unpassen sein, wenn ich dann der stabile Ausgleich wäre.)
Ich denke schon. Ich kann ihn und euch beide verstehen. Nachdem was du erzählt hast, hat er ja Verständnis und außerdem bist du ja auch auf einem guten Weg! Euer Kind wird euch auch immer zusammen halten :) Ich denke es ist sinnvoll, wenn er sich erstmal auf sich konzentriert, weil du ja auch gesagt hast, dass er selbst auch Probleme hat. Auch wenn es natürlich jetzt gerade sehr unpassend wegen dem Baby ist. Aber wenn ihr zusammen geblieben werd, hätte das eure Beziehung wahrscheinlich ganz zerstört und wäre auch für das Kind nicht gut gewesen. Wenn ihr euch beide verbessert und ein wenig „heilen“ könnt, kommt ihr bestimmt wieder zusammen, davon bin ich überzeugt! Ich wünsche euch dreien alles gute!!
Mach weiter so. Ich möchte dich bestärken und dir aus der Sicht eines Ehemannes erzählen, dass es enorm wichtig für ihn ist zu sehen, dass du den Grund für die Probleme erkannt hast und bereit bist, " tiefenpsychologisch " die Wurzel des Übels zu ergründen und zu beseitigen.
Meine Frau war auch in tiefenpsychologischer Behandlung. Das zeigte mir, wie ernst es ihr mit einer gemeinsamen Zukunft war. Es gab mir Kraft und half uns Beiden über eine schwere Zeit.
Wenn dir das gelingt, wirst du später zurückblicken und stolz auf dich sein können.
Mein Problem ist, dass ich durch mein ADHS eine extreme Affektregulationsstörrung habe, woran ich aber seit einem halben Jahr (nachdem ich endlich einen Platz bekommen habe) tiefenpsychologisch arbeite.
Das ist nicht nur für dich sehr anstrengend und schwierig, sondern vor allem auch für deine Mitmenschen. Wenn er sich davon völlig überfordert fühlt, ist es sein gutes Recht, die Reißleine zu beziehen, bevor er ernsthaft Schaden nimmt.
Allein mit dem Baby zu sein
Er scheint sich um das Baby kümmern zu wollen, ergo bist du damit nicht alleine.