Eure Meinung zum Heizungsverbot der Grünen?

Chris428  11.05.2023, 09:22

Welche Heizungen sind verboten werden?

8 Antworten

Das ist völlig überzogen. Für Neubauten finde ich es aber gut, wenn man gleich so baut.

Aber für Altbauten ist das doch oft gar nicht logisch. Was sollen wir alle mit Wärmepumpen? Wo noch so viel Strom aus Kohle kommt? Und die sind auch teuer. vielleicht gibt es ja in ein paar Jahren noch andere Alternativen.

Es mag auf dem Mist der Grünen gewachsen sein. Mittlerweile tragen diese Entscheidung natürlich auch die Koalitionspartner SPD und FDP mit. Lustigerweise gibt es Ausnahmen bei Eigentümern ab 80. Im Gesetzesentwurf heißt es hierzu:

  1. Die Anknüpfung an das vollendete 80. Lebensjahr begründet sich aus der Annahme, dass Gebäudeeigentümer, die das 80. Lebensjahr vollendet haben, stark gefährdet sind, nicht mehr in den Genuss der Amortisation der Mehrkosten beispielsweise einer Wärmepumpe gegenüber den Investitionskosten einer Gasheizung zu kommen.
  2. Denn die durchschnittliche Lebenserwartung für heute 80-Jährige beträgt statistisch rund 8 Jahre (Männer) bzw. knapp 10 Jahre (Frauen) (destatis, durchschnittliche Lebenserwartung (Periodensterbetafel), Stand 2023).

Zu 1.)
Die Investition in eine neue Gastherme für den Bedarf unseres Hauses lag vor 2 Jahren bei rund 8000,- Euro. Für die Installation einer KWK mit gleichwertigem Output läge incl. nachhaltiger Stromnutzung (man will sich ja auch bei den laufenden Kosten nicht verschlechtern) durch Stromspeicher, einer weiteren PV-Anlage mit ca. 10kW, sowie räumliche Umbaumaßnahmen, weil unser HWR zu klein für die notwendigen Komponenten wäre, bei etwa 80.000 Euro. Eine Differenz von ca. 72.000 Euro. Jetzt kann sich jeder ausrechnen, wann sich die Kosten amortisiert haben werden. Nach meiner statistischen Lebenserwartung werde ich es vermutlich nicht mehr erleben. Aber ich kann später das Haus mit mehr Schulden verkaufen, wenn ich ins Seniorendomizil umziehe.

Zu 2.)
Wer heute 80 ist, wird also statistisch noch 88 Jahre (Männer) oder sogar 90 (Frauen). Ok. Die Tagesschau teilte uns gestern allerdings erst mit, dass das Durchschnittsalter für Männern lediglich bei 78,8 und für Frauen bei nur 83,5 Jahren liegt. Das sind dann doch kleine Unterschiede. Vielleicht sollte man das Gesetz vorsorglich dahingehend anpassen, dass man die Sonderregelung ab, sagen wir mal , 20 festlegt. Nur, um möglichen statistischen Fehlern vorzubeugen ;-)

Ursusmaritimus  12.05.2023, 07:26

Zu 1)Warum baust du nicht ein neues Haus, dann hast du noch höhere Investitionen für dein Zahlenwerk

Zu 2) Die durchschnittliche Lebenserwartung ist eine Statistik, die noch zu erwartende Restlaufzeit deines Lebens eine Andere. Bedenke es sind schon viele vor dir verstorben, du nicht......

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Amtsschreck  12.05.2023, 08:06
@Ursusmaritimus
Warum baust du nicht ein neues Haus, dann hast du noch höhere Investitionen für dein Zahlenwerk

Genau deswegen nicht.

Zu 2)

Mal ehrlich, diese Altersgrenze ist einerseit völlig willkürlich gewählt und hat andererseits nicht mit der Realität zu tun. Wenn ein heute 79-jähriger diese Investitionen stemmen muss, wird er in den nächsten 10 Jahren wohl kaum die Amortisierung von 72.000 Euro erleben. Selbst bei 20.000 wird das nichts mehr. Diese Grenze ist eine Farce.

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Ursusmaritimus  12.05.2023, 12:04
@Amtsschreck

Die Grenze ist keine Farce sondern eine Grenzziehung und da gibt es immer Menschen die auf der anderen Seite der Grenze stehen.....egal ob 80, 70, 60, 50.....

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Amtsschreck  12.05.2023, 12:24
@Ursusmaritimus

In Hinblick auf die Amortisation liegt die Grenze viel zu hoch. Natürlich ist sie aus diesem Grund eine Farce. Mit 50 sieht das schon anders aus.

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Ursusmaritimus  12.05.2023, 12:29
@Amtsschreck

Die Amortisation ist jedoch nicht der Beweggrund für die Entscheidung zum Heizungstausch und wieder muss ich auf die Grenzziehung verweisen.

Aber deine Rechnung in Punkt 1 ist so verrückt das einem die Augen tränen, alleine schon das du eine PV Speicher Anlage einfügst um deine Betriebskosten zu senken aber zu erwartende höhere Brennstoffkosten deiner alten Anlage unterdrückst zeigt doch welches Ziel du hast unabhängig von räumlichen Umbaumaßnahmen welche bei dir alle zu Lasten der Grünen gehen.

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Amtsschreck  13.05.2023, 08:27
@Ursusmaritimus
Die Amortisation ist jedoch nicht der Beweggrund für die Entscheidung zum Heizungstausch und wieder muss ich auf die Grenzziehung verweisen.

Dann hast Du den Kern der Aussage nicht erfasst. Denn es geht unter Punkt 1 nur um die Begründung für die diese willkürliche gesetzte Altersgrenze, die jedoch viel zu hoch liegt. Und die einzige Begründung ist die Amortisation.

Die Rechnung zeigt lediglich die unvermeidbaren Kosten, die bei einem Umbau auf mich zukämen. Weitere Brennstoffkosten für Gas sind ja unerheblich, da sie durch das Verbot, einen rein fossilen Gasbrenner wieder einbauen zu können, überhaupt nicht greifen können. Insofern halte ich Deinen Einwand für sinnbefreit.

Darüber hinaus sollen Gaslieferanten verpflichtet werden, ab 2035, das Gas mit einem gewissen Anteil an erneuerbarem Gas zu mischen, was diese jedoch aktuell ablehnen. Insofern wäre selbst eine Hybridlösung, wie zB Gas/Wasserstoff aktuell obsoled, weil sich ein Heizungsumbau für lediglich 10 Jahre nicht lohnt.

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horribiledictu  12.05.2023, 07:29

zu 2.: ja, ein 80Jähriger wird statistisch 88, obwohl die statistische Lebenerwartung über das ganze Leben hinweg bei 78,8 Jahren liegt. der Grund ist, dass der 80jährige nicht mehr mit 20 mit dem ersten Auto verunglücken wird, nicht mehr mit 50 an Krebs und auch nicht mit 75 an einem Schlaganfall sterben wird, was alles die Gesamtlebenserwartung drückt.

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Amtsschreck  12.05.2023, 08:02
@horribiledictu

Dennoch halte ich die Erklärung für den willkürlichen Wert von "ab 80" für eine Farce. Welcher 79-jährige, der gerade nicht flüssig wäre, diese Investitionen aus der Portokasse bezahlen zu können, hätte denn die Bonität für einen Kredit? Wenn, dann müssten entsprechend Hypotheken aufs Haus (sprich Altersvorsorge) genommen werden.

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vonGizycki  12.05.2023, 13:07

Amtsschreck

https://www.gruene-bundestag.de/themen/bauen-wohnen-stadtentwicklung/die-waermewende-sozial-und-gerecht-voranbringen?fbclid=IwAR2cFR6A8B1JvmM6hsl4yR35fx3EVO5J-D2HAj-hJQrSiCkMiZIlm1cYXXQ

Überlesen?

Zitat

Wenn der Ertrag einer neuen Heizung in keinem angemessenen Verhältnis zu den notwendigen Investitionen steht, sieht das Gesetz Ausnahmen vor. Aus Sicht der Grünen Bundestagsfraktion sollen alle Menschen bei der Wärmewende mitmachen können. Daher müssen wir sie noch besser in die Lage versetzen, das zu können. Hierfür schlagen wir vor, die finanzielle Förderung des Heizungsumstiegs auszuweiten, damit gerade kleine Einkommen noch stärker profitieren. Ihre neue Heizung soll künftig mit bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten bezuschusst werden. Die Förderquote sinkt stufenweise mit der Höhe des Einkommens. Insbesondere in Kombination mit der Option auf Heizungen zur Miete und günstigen Strom-Sondertarifen wird der Heizungsumstieg somit finanziell für breite Bevölkerungsgruppen machbar.

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Amtsschreck  13.05.2023, 08:46
@vonGizycki
Überlesen?

Wieso? hattest Du mir das bereits vorgestellt, wo ich die Gelegenheit des Überlesens hätte nutzen können?

Bis zu 80% liest sich erstmal schön. Allerdings werden die Hürden üblicherweise so hoch gelegt, dass dies nur auf einen Bruchteil derjenigen zutrifft, die es eigentlich notwendigerweise in Anspruch nehmen müssten. Alleine das Einkommen sollte da nicht berücksichtigt werden, sondern auch die Lebens-Fixkosten, äquivalent beispielsweise zu den Befragungen zur Bonität einer gewünschten Kreditaufnahme.

Zudem macht es einen Unterschied, ob man zu einer Investition gesetzlich gewungen wird (letztlich läuft es bei einem Großteil nur auf eine KWK als einzige und teuerste Option hinaus) oder ob man selbst Zeit hat, sich etwas dafür ansparen zu können und selbst Auswahl treffen kann, um die Technologie seinem Geldbeutel anzupassen.

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Ich halte nichts davon.

Es kostet uns alle einen Haufen Geld, egal ob Mieter oder Eigentümer. Und das in einer Zeit in der das Leben immer teurer wird und ohnehin viele Menschen in Geldnot geraten.

Gleichzeitig ist es auch nicht klimafreundlich, solange unser Strommix zu so einem hohen Anteil aus Kohlekraft besteht. Es gibt durchaus Modellrechnungen nach denen energieeffiziente fossile Heizungen umweltfreundlicher wären. Hängt aber in der Praxis von vielen Faktoren ab und lässt sich nicht mit Sicherheit prognostizieren.

Dazu kommen noch die ganz praktischen Hürden wie die Lieferzeit und der Handwerkermangel. Wenn im Winter eine Heizung ausfällt, muss zeitnah ein Ersatz her. Alleine schon um Schäden am Gebäude zu vermeiden.

Da ist es nicht möglich mit dem Einbau der neuen Heizung monatelang zu warten, bis die Heizung lieferbar ist und alle nötigen baulichen Maßnahmen getroffen sind. Es ist ja bei vielen Gebäuden nicht nur die Heizung selbst, die getauscht werden muss.

Hausbesitzer waren den Grünen doch schon immer ein Dorn im Auge: Dank Eigentum freie und selbstbestimmte Menschen, die auf linksgrüne Ideologien einen feuchten Furz geben. Denen musste man den Krieg erklären.

Ziel ist die Enteignung, auf die ein oder andere Weise. Bittsteller wollen sie haben, vom Staat als Lehnsherren abhängige Gefolgsleute, die zu Treue verpflichtet werden können. Und wehe, sie äußern Kritik, dann gibt es leider keine Wohnung und keine Energie mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt einige Anzeichen dafür, dass dieses Gesetz nicht schon 2024 in Kraft treten wird, sondern erst später.