Eure „Beziehung“ zu den SV Narben?
Die Frage klingt jetzt erstmal komisch ik.
Aber was habt ihr für eine Beziehung zu euren SV Narben?
Also wollt ihr sie weg haben und nicht mehr sehen müssen weil ihr nur negatives verbindet?
Oder behalten und nicht verstecken, weil sie ein Beweis sind, dass ihr stärker als der Tod wart?
Oder was ganz anderes?
Bei mir ist es so: Ich will sie nicht verstecken, meine Narben sind ein Teil meiner Geschichte und gehören zu mir. Und ich bin ehrlich: wenn jetzt alle Narben weg wären und vollständig verheilen würden, würde ich mir wieder welche wünschen irgendwie, keine Ahnung… Bei einer Freundin von mir ist das genau so.
4 Antworten
Sie sind ein Teil von mir.
Ich bin darauf absolut nicht stolz, aber was soll ich machen - ich werde sie ein Leben lang mit mir rumtragen und ständiges Verstecken wird irgendwann einfach lästig.
Einen Teil der Narben habe ich mittlerweile übertätowieren lassen. Aber nicht, um die Narben zu verstecken, sondern um sie mit etwas positivem zu verknüpfen - nämlich mit den Freundinnen, die immer hinter mir stehen und meiner Liebe zu Büchern, durch die ich ganz viel zu dieser Thematik gelernt habe
Sie sind halt da, aber eine Bedeutung haben sie für mich nicht mehr. Wenn sie weg wären, wäre das für mich zwar ungewohnt, aber auch ok
Mir geht es ähnlich wie dir. Würden sie weg sein oder verblassen würde es sich wie eine auslöschung meiner Geschichte sein. Ich bin nicht stolz auf sie oder so, aber so dumm es klingt, sie geben mir Sicherheit (in stresssituation fahre ich mit der Hand drüber und es beruhigt mich, doch ich kann es nicht ab wenn andere sie betouchen, mache das Sinn? sorry wenn‘s komisch wirkt)
Oder behalten und nicht verstecken, weil sie ein Beweis sind, dass ihr stärker als der Tod wart?
Niemand ist stärker als der Tod. Der holt uns alle irgendwann ein. SV ist eher ein Beweis dafür, dass man mit seinem Leben nicht umgehen kann.
Du denkst also, dass man sich selbst verletzt, um nicht Suizid zu begehen?
Ja das weiß ich an sich, aber halt in dem Moment stärker als der Suizid so verstehst du?
Dann erklär mir, was du damit meinst.
Damit meinte ich:
- Dass man trotz allem noch hier ist.
- Dass man überlebt hat – nicht weil es einfach war, sondern weil es notwendig war.
- Dass man nicht versagt hat, sondern gewonnen hat (das Leben), auch wenn es sich nicht immer so anfühlt.
Dass man trotz allem noch hier ist.
Sonst könnte man wohl kaum antworten.
Dass man überlebt hat – nicht weil es einfach war, sondern weil es notwendig war.
Was war notwendig? Zu überleben? Oder SV zu machen?
Dass man nicht versagt hat, sondern gewonnen hat (das Leben), auch wenn es sich nicht immer so anfühlt.
Die Frage ist, ob es ein gutes, zufriedenes Leben ist. Leute, die SV begehen, habe kein zufriedenes Leben.
Was war notwendig? Zu überleben? Oder SV zu machen?
Überleben
Die Frage ist, ob es ein gutes, zufriedenes Leben ist. Leute, die SV begehen, habe kein zufriedenes Leben.
Das weiß ich selbst. Aber ich führe ein zufriedeneres Leben als davor, wobei ich immernoch chronisch suizidal bin etc.
Ein zufriedenes Leben hat man erst, wenn man im Einklang mit sich selbst ist. Wenn man immernoch in diesem Zustand ist, ist man nicht im Einklang mit sich selbst.
Ja das weiß ich an sich, aber halt in dem Moment stärker als der Suizid so verstehst du?
Ja das natürlich auch, aber dennoch zeigen sie, dass man trotzdem überlebt hat.