Essstörung weiß gar nicht weiter?

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Habe schon seit 23 Jahren Essstörung, Bulimie und Magersucht.

Ich habe viele Therapeuten kennengelernt, die sagen, dass man aus der Essstörung nie wieder heraus kommt. Gerade wenn sie so lange bereits besteht. Sie ist Teil deines Lebens geworden. Aber du kannst lernen, mit ihr zu Leben und bestimmte Tendenzen der Essstörung zu unterdrücken bzw. zu umgehen.

Ich glaube dein Ziel darf nicht sein, die Essstörung "weg zu bekommen". Wer dem Ziel hinterherläuft, der wird auf langer Sicht denke ich eher Misserfolge haben. Eher kleine Ziele setzen, wie eine gewisse Kontrolle zu erhalten.

Aber der erste Schritt, selbst den zweiten und dritten, hast du bereits erreicht. Du hast Hilfe, du siehst die Essstörung und gehstehst sie dir ein.

Es wird ein Leben mit der Essstörung. Ein Leben mit den Depressionen. Damit kann man leben, wenn man es akzeptiert.

Eine Essstörung beginnt im Kopf mit einer verzerrten Selbstwahrnehmung.
Da der Körper nach einer Zeit der Unterernährung Endorphine ausscheidet, spürt der Kranke den Hunger nicht mehr sondern fühlt sich soigar leicht euphorisiert, wie ein Sepsispatient im Endstadium bevor er stirbt. Auf diese Weise bekommt die Esstörung drogensuchtähnlichen Charakter. Der Betroffene kann den euphorischen Zustand nicht vergessen und möchte ihn nicht missen. So eine Drogensucht ist das gute Gedächtnis zum schlechten Grund schreibt der Neurologe Martin Korte.
Wie alt bist du jetzt? BMI ?

Woher ich das weiß:Hobby – Beim Psychologiestudium der Tochter habe ich mitgelernt

Kannst du dir nicht ein Mindestgewicht geben.

Schwierig da Tipps zu geben...weil es von vielen individuellen Faktoren abhängig ist. Selbstakzeptanz ist ja ganz wichtig.Frage ist auch wie krass ausgeprägt die Erkrankung ist.

Allgemein lassen Süchte nur schwer therapieren vor allem wenn sie sich manifestiert haben. Wichtigste ist nach meiner Meinung Kontrolle darüber zu bekommen und es zu limitieren. Beispielsweise ein Mindestgewicht setzen. Wenn das klappt eine Stufe weiter gehen und das Mindestgewicht nach oben korrigieren.

Dann wirds Zeit für EHRLICHKEIT und zwar vor allem dir selbst gegenüber.

Wenn du bereit bist zu akzeptieren, dass du ein Problem hast und das nur du es lösten kannst, dann gehst du wieder auf Station

Und wenn du dort das Bedürfnis hast "zu schummeln" dann bist du wieder ehrlich und zwar mit dem Personal und teilst ihnen mit, dass du gerade nicht mitarbeiten kannst weil du wieder vor den gleichen Problemen stehst wie immer. Dann kann man daran arbeiten.