Englisch: Warum wird "hood" anders ausgesprochen, als "mood"?

7 Antworten

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Gut beobachtet bzw. gut gehört. :)

Es gab im Englischen verschiedene Lautverschiebungen, bekannt ist der "Great Vowel Shift" (Tudor Vowel Shift). Danach ging es aber weiter. 1600-1725 gab es den "American-British-split", British English entwickelte sich etwas anders weiter als American English.

In diese Phase fällt auch dieses "inconsistent shortening" der ursprünglich langen u-Vokale. Manche blieben lang: mood, boot usw., aber manche wurden verkürzt: foot, cook, hood, good, dabei änderte sich auch die Vokalqualität.

https://en.wikipedia.org/wiki/Phonological_history_of_English#Up_to_the_American–British_split

Und blood (heute mit einer Art a gesprochen) ist eine dritte Variante des ursprünglich langen u-Vokals. Und floor (mit einem offenen o gesprochen) eine vierte Variante.

Mut, Fuß und Blut werden im Deutschen alle mit einem langen, geschlossenen u gesprochen. Die korrespondierenden englischen Wörter mood (lang), foot (kurz) und blood (kein u mehr) werden aber alle mit unterschiedlichen Vokalen gesprochen. (Und die Bedeutung von "mood" ist nicht dieselbe wie "Mut" im Deutschen. Siehe allerdings "zumute".)

Eine echte Regel gibt es nicht, allerdings werden diese Wörter mit oo geschrieben, was früher mal ein langes u war, was sich dann (aber nur zum Teil) im 17./18.Jahrhundert änderte, leider in inkonsistenter Art und Weise.

Die Aussprache modernisierte sich (und differenzierte sich aus), die Schreibweise mit dem oo blieb aber.

Vokale werden im Englischen, wie auch in fast jeder anderen Sprache, in mehreren Klangarten (nenn ich jetzt einfach mal so) ausgesprochen. Je nachdem, um welches Wort es sich handelt.

Das liegt daran, dass diese Sprachen sehr wenige unterschiedliche Buchstaben verwenden. In anderen Sprachen ist das oft anders. Ein Klassiker sind da u.a. gälische Sprachen (vgl. die Aussprache von Ruthven)

Daher gibt es auch die Lautschrift.

The4ter 
Fragesteller
 05.11.2018, 14:01

genau dafür gbt es lautlose buchstaben, wie das "h" zum Beispiel. Wird ja in der deutschen Sprache auch schon längst verwendet.

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qugart  05.11.2018, 14:03
@The4ter

Nett, hat aber mit deinem ursprünglichen Beispiel so rein gar nix zu tun.

Also: was willst du eigentlich wissen? Wäre ein Diskussionsforum nicht besser für die Frage?

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The4ter 
Fragesteller
 05.11.2018, 14:05
@qugart

das stimmt vielleicht, meine Frage wird bisher ja auch nie wirklich beantwortet, die einzigen Antworten die darauf kommen ist: "keine Ahnung" "ist willkürlich" etc. alles was sonst geschrieben wird ist stoff für Diskussionsforen, bezieht sich aber nicht wirklich auf die Frage.

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qugart  05.11.2018, 14:06
@The4ter

Die Antwort ist, dass das jeweilige zugrundeliegende Alphabet zu wenig Zeichen für die Laute hat. Sprachen mit mehrern Zeichen im Alphabet können das besser.

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Regel? Das erste, was ich im Englischunterrischt gelernt habe, war, dass es keine Ausspracheregeln gibt. Man muss einfach jedes Wort akustisch und schriftlich kennen. Es gibt zwar Gemeinsamkeiten (manche ähnlich geschriebenen Wörter klingen auch ähnlich), aber daraus lassen sich keine Regeln ableiten, z.B. reimt sich "recipe" auch nicht auf "ripe".

Ich füge dem Chaos noch blood, floor und brooch hinzu, die ganz anders aus­gespro­chen werden, und noch Paare wie food/wood, die ebenfalls die von Dir beobachtete Längenvariation zeigen, oder door/poor, die eine andere Unregelmäßigkeit zeigen. (Unrelated: Das Quartett but/put/bush/push ist auch interessant).

Die Faustregel sagt, daß oo ein langes u ist, außer vor k und d, wo es kurz ist, und außer vor r, wo es ein langes o ist. Aber da gibt es ehrlich gesagt fast ebensoviele Aus­nahmen wie „reguläre Fälle“. Εnglіѕh іѕ а fuсkіng mеѕѕ.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik
Dahika  05.11.2018, 15:01

Englisch besteht fast nur aus Ausnahmen.

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indiachinacook  05.11.2018, 16:21
@Dahika

Es ist halt historischer Mist. Gerade die u-Laute werden stark von in der Nähe stehenden Labialen (pbvf) beeinflußt, weil die Labiale Lautverschiebungen blockieren. Es gibt auch heute noch Leute in England, die englisches butter wie deutsch Butter aus­spre­chen, oder auch bei must oder cut. Die Lautverschiebung zu einem offenen a ist also jung, und sie ist nie vollständig durchgeführt worden.

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Ist halt so. Geht auch noch verrückter. "read" (Gegenwart) wird anders ausgesprochen als "read" (Vergangenheit). "tear" wird anders ausgesprochen als "to tear" aber wird genau so ausgesprochen wie (das englische Wort) "tier". Macht alles keinen Sinn...

Musst du auswendig lernen.