Eltern wollen,dass ich ein Helm trage (bin 16)

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Ich kann verstehen,dass deine Eltern darauf zu bestehen, denn sie haben ,wie alle Eltern (auf jeden Fall 80%) Sorgen. Ich glaube wenn sie erlauben würden,dass du ohne den Helm fährst und genau ,weil du ohne Helm fährst, einen Unfall machst,der mit Helm gemildert oder ganz vermieden werden könnte,würden sie sich ,dass nicht verzeihen. Also ich würde dir raten entweder , wenn es dir peinlich ist den Helm kurz vor der Schule abzusetzen und zu verstecken oder so. Wenn du dies dennoch nicht willst: Kannst du irgendweshalb nicht Bus fahren?Ist es schlimm Bus zu fahren?Können deine Eltern dich nicht bringen(eher nicht: Umweltschutz).? Oder willst du unbedingt Fahrrad fahren wegen unzähligen Gründen?Ich hoffe ich konnte dich über die Sorgen aufklären! Dein Matthias

Fahrrad fahren ist nicht gefährlich. Jedenfalls nicht gefährlicher, als viele andere alltägliche Verrichtungen, bei denen über Schutzkleidung nicht einmal nachgedacht wird. Die Schutzwirkung von Helmen wird im Gegenzug maßlos überschätzt. Wenn hier von mehreren Seiten was von "sicher" und "Leben retten" geschrieben wird, ist das schlicht überzogen. Ein Helm nützt allenfalls gegen äußerliche Verletzungen. Gegen die lebensbedrohlichen Hirnverletzungen schützt er nicht. Schau die Michael Schuhmacher an. Der hatte sicherlich keinen Discounter-Helm aus dem Sonderangebot auf dem Kopf. Er stürtze mit 15 km/h - die Folgen kennen wir. Ein Fahrradhelm kann nicht mehr leisten als ein Skihelm. Weitere Infos und Argumente findest Du unter http://pdeleuw.de/fahrrad/helm.html

Du kannst von allen Antworten hier halten was du willst. Alle Statistiken sind nur so lange interessant wie man nicht selbst betroffen ist.

Gehe mal in die Notaufnahme einer Klinik in deiner Nähe und suche mal das Gespräch mit einem Notarzt. Ich denke nur der kann dir sagen was wirklich für dich richtig ist. Was nützt es dir zu wissen das nur 3 von tausend Radfahrern eine so schweren Unfall habe werden. Wenn du einer von den 3 bist hast du die Arschkarte und wenn von den 3 einer auf Grund seines Helmes überlebt dann bist du der King im Ring. Und ehrlich es gibt richtig geile Helme mittlerweile.


user547957  08.10.2014, 11:38

Das heißt du trägst den Helm (und einen gepolsterten Anzug) auch beim Hausputz, beim Gang zum Briefkasten, ... und natürlich, wenn du in einem Auto (mit)fährst?

Die Frage ist nicht, ob es eine denkbare Situation gibt, in der der Helm schützt, sondern welche Situationen sind so gefährlich und so wahrscheinlich, dass man einen Helm tragen sollte.

espressionant  08.10.2014, 19:53
Alle Statistiken sind nur so lange interessant wie man nicht selbst betroffen ist.

Krass, und bist wirklich für Gefahrenabschätzungen zuständig?

Klar schön blutrünstig die angeblichen Gefahren ausmalen, anstatt eine vernünftige Risikobewertung zu machen. Und dann auch noch ein unwirksames Mittel empfehlen. Hier schau mal nach:
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/110985/2670272/
Und jetzt rechnen 70% der Toten trugen keinen Helm, daraus folgt 30% trugen einen. Bei 12% Helmanteil bedeutet das, dass das Risiko mit einem Helm zu sterben 2,5mal so groß war, wie mit freiem Kopf. Es sieht also eher so aus als würde der dritte wegen seines Helmes sterben

Das passt dann auch, dass in Australien mit Helmpflicht das Radeln wesentlich riskanter ist, als in Holland wo man das Leben mit freiem Kopf genießt!

Ich bin 17 und trage einen. Wenn du die normalen Helme nicht magst, kaufe dir einen BMX-, Skatehelm, diese sehen doch ganz gut aus. Die zwei Jahre überlebst du auch noch, danach kannst du es ja selber entscheiden. Ich finde es nicht schlimm. Ein Helm ist im Winter eh zu empfehlen, da Radwege/Straßen rutschig sein können.

LG. NCISfan1

Wenn ich es mir einfach mit der Antwort machen wollte, könnte ich schreiben:

Du bist unter 18. Deine Erziehungsberechtigten haben quasi Narrenfreiheit, was sie dir vorschreiben dürfen. Es ist natürlicher Teil deiner Pubertät dich zu emanzipieren!

Das wäre es eigentlich schon.

Gesetzlich gibt es nämlich keine Vorschriften, die dich zwingen einen Fahrradhelm zu tragen oder in diesem Punkt auf deine Eltern zu hören. ABER, deine Eltern können dir quasi jegliche noch so drakonische Strafe auferlegen, wenn du nicht auf sie hörst.

Soweit die Rechtslage.

Die Meinung unter den "Helmexperten" hier ist auch nahezu einhellig: "Setz ihn auf!"

Als skeptischen Denkanstoß möchte ich dich aber folgendes fragen: Was meinst du wäre wohl die einhellige Meinung, wenn deine Frage gewesen wäre "Eltern wollen, dass ich Kopftuch trage, damit ich nicht Vergewaltigungsopfer werde (bin 16)"?

Ausgangslage ist identisch. In beiden Fällen wollen die Eltern dich ja lediglich "schützen" und sind um dich besorgt.

Ich frage mich aber, ob die "Kopftuchexperten" hier ebenfalls "setz es halt einfach auf" krakeelen würden, oder ob sie dich plötzlich überraschenderweise auf deine "Freiheiten" aufmerksam machen, und dir raten würden, dich zu emanzipieren.

Nun, wahrscheinlich eher letzteres. Und deine Eltern könnten dich dabei jedoch für deine Kopftuchverweigerung ebenso mit drakonischen Strafen wegen deiner Emanzipationsversuche bezahlen lassen, wie für Helmverweigerung.

Kein Unterschied also!

Man kann zudem auch sowohl "trotz Kopftuch" Vergewaltigungsopfer werden, als auch "trotz Helm" einen Unfalltod erleiden. Sonnenklar!

Auch bietet beides sicher einen gewissen "Schutz". Aber dieser "Schutz" kommt in beiden Fällen mit Nachteilen daher.

Die konkreten "sozialen" Nachteile des Helms in deiner Klassengemeinschaft hast du schon ganz richtig erkannt und willst ihn darum nicht tragen. Das ein Kopftuch ähnliche "soziale" Nachteile birgt, braucht man sicher nicht nochmal erwähnen. Diese machen ja gerade den "Sicherheitsfaktor" aus.

Nun könnte man natürlich fragen, ob sich das überhaupt lohnt! (Macht man aber generell nicht, wenn man etwas nur tut weil man es GLAUBT.)

Im Fall des Kopftuchs könnte man sich fragen wie groß denn überhaupt die Vergewaltigungsgefahr in Deutschland ist (ohne Kopftuch). Und dann käme man ganz schnell drauf, dass das winzige "Plus" an Sicherheit die erkauften Nachteile in keinster Weise aufwiegt.

Der Sicherheitsfaktor ist aber unbestreitbar vorhanden. Trotzdem wollen wir uns das nicht antun. Es lohnt sich einfach nicht!

Wie ist es nun beim Fahrradhelm? Hier kommt der Faktor zum Tragen, dass die meisten Menschen Radfahren um ein unglaublich Vielfaches gefährlicher einschätzen, als es tatsächlich ist.

Mal einen Vergleich den du selbst beim statistischen Bundesamt nachlesen kannst: In Deutschland sterben jedes Jahr etwa 400 Rad fahrende. Durch Handfeuerwaffen sterben jedes Jahr in Deutschland mehr als doppelt so viele!!! (Ja, echt!)

Und hattest du schon jemals "panische ANGST" in Deutschland erschossen werden zu können? Nein? Vernünftig!

Was würdest du von Eltern halten, die ihr Kind zwingen auf dem Schulweg eine Kevlarweste zu tragen?

Und was halten die meisten Leute von Eltern, die ihr Kind zwingen auf dem Schulweg einen Helm zu tragen?

Machen wir uns nichts vor: Kevlarwesten können LEBEN RETTEN!!! (...aber sie in Deutschland deshalb zur Pflicht zu machen wäre einfach nur beschränkt.)

Beim Radfahren kommt noch ein weiterer "Trugschluss" dazu: Die elterliche Helmpflicht sorgt möglicherweise dafür das du deswegen weniger oder sogar gar kein Rad mehr fährst. Damit haben deine panikgetriebenen Eltern, die dich nur lieb haben und dein Bestes wollen, ihr Ziel erreicht: Wenn du kein Rad fährst kann dir ja auch nichts auf dem Rad passieren!

Aber das Radfahren wird um so sicherer, je mehr Menschen Rad fahren!

Eine Helmpflicht, und sei sie noch so gut gemeint, macht das Radfahren für den Einzelnen also gefährlicher, weil dann letztendlich weniger Menschen Rad fahren.


Skeletor  08.10.2014, 23:46

Gerade lese ich hier bei GF die Frage: "Hilfe, meine Eltern nehmen mir mein Ei-Pett und Händi weg, weil ich vergessen habe die Zahnpastatube zuzudrehen! - Welche rechtlichen Schritte kann ich gegen sie unternehmen?"

Die Frage wurde natürlich inzwischen schon wieder gelöscht, Zeigt aber doch, dass nicht in allen Familien Friede Freude Eierkuchen (aus freilaufende Bioeiern) herrscht.

Verhältnismäßigkeit ist etwas, dass nicht nur pubertierenden Jugendlichen sondern auch manchen Eltern ab und an fehlt. ;)

espressionant  07.10.2014, 18:23

gute Antwort, aber ich habe drei Kinder und sage in derem Namen: Eltern können nicht machen und dürfen auch nicht handeln wie sie wollen. Das Kind ist in erster Linie ein Mensch und hat deswegen ein Freiheitsbedürfnis und einen Selbstbestimmungswunsch. Dem trägt das Gesetz (§1626 BGB) Rechnung! Man sollte nicht vergessen, der Helm ist ein Kleidungsstück und bestimmt das Selbstbild und das Aussenbild. Zudem ist gerade die Risikoabschätzung und das Risikolevel etwas, was ein Kind lernen MUSS!

Drakonische Strafen sind schwer => Radfahrverbot => Kind fährt trotzdem => was will die Mutter machen? Rad wegnehmen ist nicht erlaubt insbesondere nicht, wenn das Rad dem Kind gehört. Schlagen etc geht auch nicht, Stubenarrest ist ebensowenig angebracht.

Einen 16jährigen sollte man überzeugen und rechtzeitig Vernunft angelegt haben! Strafen sind in dem Aler ein Zeichen von Schwäche!

Skeletor  07.10.2014, 23:05

Danke! Ich Schrieb ja auch "quasi" jegliche noch so drakonische Strafe.

Da gibt es schon viel kreativen Spielraum ohne dabei das Gesetz zu verletzen.

Die Erziehung ist "frei". Und wenn Eltern einem fast 18-jährigen als erzieherische Maßnahme verbieten eine PS3 zu kaufen, dann können sie diesen Kaufvertrag rückgängig machen. Selbst wenn diese vom eigenen Geld bezahlt wurde. Das ist vom Taschengeldparagraph nicht gedeckt.

Klingt gemein, ist aber so.

Kinder sind nun mal in einem extremen Abhängigkeitsverhältnis. Da ist man immer irgendwie irgendwo auf den Gutwill der Eltern angewiesen. Gleichzeitig probiert man natürlich auch seine Grenzen aus.

Das die Realität nicht Schwarz-Weiß ist, ist klar. Aber Eltern können sich sehr wohl komplett auf stur schalten, wenn sie wollen. Klar ist das ein Zeichen von Schwäche.

Die Möglichkeiten sind:

  • Das Gespräch suchen und hoffen das die Eltern für Logik und gute Argumente empfänglich sind. Dafür muss man natürlich gute Argumente haben bzw. kennen und diese auch gut präsentieren können. (Aber diese Plattform ist der beste Beweis, das festgefahrenen Vorurteile sich nur schwer mit Logik überwinden lassen. Ganz nach dem Motto: "Ich habe mir meine Meinung gebildet, also versuchen Sie nicht mich mit Fakten zu verwirren!")

  • Die Regeln heimlich brechen und hoffen dass die Eltern es nicht mitbekommen. Sonst mit den Konsequenzen klar kommen.

  • Offene Rebellion!