Eltern lehnen mich ab?
Hallo,
ich habe schon seit einigen Jahren ziemliche Probleme mit meiner Mutter und würde auch behaupten, dass wir seit meiner Pubertät keine gute Beziehung mehr haben.
Das liegt daran, dass sie mich und meine Probleme nie Ernst genommen hat, wenn es mir schlecht ging, hat sie mich nicht in den Arm genommen sondern immer nur gesagt, ich solle mich zusammen reißen.
Mit 17 bin ich ausgezogen und mache seither (Ich bin mittlerweile fast 20) mein Ding. Ich mache eine schulische Ausbildung und bin nebenher sehr viel arbeiten, da ich meinen Lebensunterhalt sonst kaum finanzieren kann.
Meine Eltern zahlen mir nichts, um mich zu unterstützen, mit der Bergündung ich hätte ja einen Job. Auf der anderen Seite beschwert sich meine Mutter, dass ich nie da bin, weil ich immer arbeiten müsste?!?
Ich hab mir aus einfachen Interesse vor einem Jahr die Haare von Blond auf Braun gefärbt und meine Mutter sagte zu mir, dass ich mit der Haarfarbe ja nicht mehr zur Familie gehören würde (alle sind blond), was ich schon wirklich verletzend fand (mittlerweile bin ich wieder Blond).
Auch sonst hat sie nur an mit zu meckern, kann mir nur sagen, was ich alles schlecht mache. Wenn ich mir dann Wochenenden von Arbeit frei räume, aber nur einen Tag bleiben kann, dann wird auch gemeckert & sich nicht gefreut.
Allgemein empfinde ich immer nur unbehagen, wenn ich bei meinen Eltern zuhause bin, denn auch mein Vater, von dem ich das nie erwartet hätte, fängt langsam an an mir rumzusticheln. Ich fühle mich dort nicht wohl, empfinde aber einen inneren Zwang mich ab und an dort blicken zu lassen. Ich kann der Sache nicht entkommen, auch wenn ich immer mehr versuche, die Sache nicht mehr an mich ran zu lassen.
Ich will nichts behaupten, aber ich denke, dass ich dadurch ein paar Psychische Sachen davon getragen habe. Ich fühle mich manchmal teilweise nicht gut genug, nicht als jemand, den man lieben oder respektieren kann. Zweifel häufig an mir als Persönlichkeit. Ich habe ziemliche Verlustängste bei Menschen, die mir zeigen, dass ich ihnen was wert bin & so weiter.
Hat jemand Erfahrung damit oder kann mir ein paar Tipps geben, wie man besser damit umgeht? Danke!
5 Antworten
Ganz ehrlich, da würde mich auch nix mehr hin ziehen. Und jeder Tag ist verschwendete Zeit.
Es zieht Dich mMn nur noch dahin, weil Du immer "berechtigt" hoffst, dass sich irgendwas geändert hat und man sich auf Dich wirklich freut. Du suchst also immer wieder nach Bestätigung und nur darum fährst/gehst Du hin.
Klar, es sind nun mal Deine Eltern und viele werden jetzt sicher schreiben "Du musst da hin, weil es eben Deine Eltern sind!" - ich sehe das etwas anders; wenn Menschen mir nicht gut tun, dann dürfen die gern auf meine Gesellschaft verzichten. Und da ist es mir egal, um wen es sich dabei handelt!
Wenn alle Stricke reißen, such Dir einen guten Therapeuten und arbeite auf, was Dir so gar nicht behagt.
Wenn Deine Eltern Dich fragen, warum Du nicht kommst, dann sag einfach "keine Zeit!"
Vermutlich haben sie Dich schon als "selbstverständlich" angesehen und dann sollte man sich einfach mal rar machen.
Alles Gute wünsche ich Dir ;-)
Ich stelle mir das schlimm vor, wenn Dich beide Eltern ablehnen. Sicher wird Dir eine Gesprächs- oder Psychotherapie weiterhelfen, denn es ist wichtig, dass man über Nöte und Demütigungen sprechen kann um Schlimmeres zu vermeiden.
Ich habe das mit meiner Mutter auch erlebt, wurde abgelehnt und sie konnte sich nie über mich freuen. Konnte mich auch nie in den Arm nehmen, wenn es mir schlecht ging.
Ich weiß nur, dass meine Mutter keine schöne Kindheit hatte und für eine Therapie fehlte ihr die Einsicht. Wenn ein Mensch in der Kindheit nicht erfahren hat, was Liebe ist, wird er oft beziehungsunfähig und kann nicht lieben.
Du hast vollkommen recht, das ist kein Grund, dass man die eigenen Kinder so grausam behandelt. Ich habe mich seit längerer Zeit für das Wort Gottes interessiert, obwohl ich keiner festen Gemeinde angehöre. Ich weiß nicht, wie Du zum christlichen Glauben stehst, es ist auch nicht einfach zu glauben.
Ich habe noch eine Schwester und die hat leider keinen Kontakt zu mir - wurde von der Mutter gegen mich aufgehetzt - obwohl ich nie böse war, eher sehr aufmerksam und hilfsbereit.
Ich könnte Dir noch das Taschenbuch "Die Kunst des Liebens" von "Erich Fromm", weiterempfehlen, ich hoffe dass es nicht vergriffen ist.
Mutter Teresa sagte einmal:
Die Leute sind unvernünftig, unlogisch und selbstbezogen: Liebe sie trotzdem...
Wenn du Gutes tust, werden sie dir egoistische Motive vorwerfen: Tu trotzdem Gutes....
Gib der Welt Dein Bestes und sie schlagen dir die Zähne aus: Gib der Welt trotzdem Dein Bestes....
Alles alles Gute für Dich
Am besten wär, du machst dein ding weiter wie bisher. da bist du auf dem guten weg, das ist erstmal die Hauptsache. bau dir doch eine gute Freundschaft auf.
da du es selbst merkst, das du bei deinen Eltern unwohl fühlst, ziehe dich doch schritt für schritt zurück. frage dich doch, ob er dir wert ist.
das soll ja nicht heissen, das du deine Eltern besuchen sollst
Gut ist, das Du ausgezogen bist.
Sie können Dir nicht mehr reinreden.
Mario
Es ist schade und traurig, dass du diese Erfahrung durchleben musst. Du bist noch jung und es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich deine Eltern ändern werden. Und umso länger du das mit dir machen lässt, umso mehr wird es sich auf deine Psyche auswirken... Deshalb ziehe lieber jetzt als zu spät den Schlussstrich und halte erst mal Abstand! Du hast zum Glück dein eigenes Leben und bist weder abhängig, noch gezwungen, dass du weiterhin den Kontakt aufrecht erhälst! Natürlich ist es alles andere als leicht, aber es geht um deinen Selbstschutz. Es ist wirklich schwer, denn man möchte seine Eltern ja eigentlich besuchen und Zeit mit ihnen verbringen, aber SO?? Denk an deine psychische Gesundheit und den weiteren Verlauf und wenn du mal wieder "schwach" wirst oder alles verharmlost, dann denke genau daran, warum du sie eben nicht mehr besuchen möchtest. In solchen Momenten muss man daran denken, wie sie mit dir umgehen und das hat kein Mensch verdient! Einen Mittelweg zu finden wäre am besten, d.h, dass man den Kontakt aufrecht erhält und sich an bestimmten Tagen sieht, aber wie mit fast allem im Leben, kannst du das alleine nicht beeinflussen. Deine Eltern sollten dazu auch die Bereitschaft mitbringen an sich zu arbeiten und sich verbessern zu wollen (der Wille zur Veränderung /Verbesserung der Situation) Sonst wird das leider nix.
So oder so, lass dich nicht unterkriegen und halte dich generell von Menschen fern, die toxisch für dich sind! Du schreibst ja schon deutlich, dass du jetzt schon negative Auswirkungen davon trägst und glaube mir, das wird ganz bestimmt nicht besser! Also gilt : generell Abstand von solchen Menschen nehmen und an deinem Selbstwert arbeiten ( z.B. mit Fachliteratur).
Viel Glück und alles Gute dir auf deinem Weg! 🌷
Ich glaube auch, dass meine Mutter so handelt, weil ihr Vater sie in ihrer Kindheit nicht gut behandelt hat, aber das rechtfertigt es für mich halt leider trotzdem nicht.