Eigenheiten Schweizer Sprache, was sollte ich wissen/können?
Moin,
mir is neulich im Gepsräch mit ein paar Schweizern aufgefallen, dass die häufig am Ende eines Aussagesatzes ein "oder" sagen. Es ging aber nicht um eine Frage, sondern was war wohl die Redensart wie das "gell", "ne" und so weiter im Deutschen.
Kennt ihr Eigenarten der Schweizer Sprache, die man beherrschen sollte und was meint ihr sollte man auf jeden Fall können ?
VG
4 Antworten
Am Anfang hat mich das "gsi" irritiert, das bedeutet "gewesen".
Man sagt auch "zu X", wenn man meint "in der Stadt X".
Also bedeutet
z'Züri gsi = in Zürich gewesen
Oft ist ein hochdeutsches "ei" ein "i" im Schweizerdeutschen (mitunter y geschrieben). "Zytglogge" ist die "Zeitglocke" in Bern.
Znüni ("zu neune" = zu neun Uhr) ist das Frühstück (um 9 Uhr, zumindest dem Wort nach). Und Nünistein ist Mühle ("Neunstein").
Ein "ü" wird oft benutzt (nicht nur in "nüni"), "üse" ist "unser".
Üse Mutz isch gern drbi. Unser Mutz ist gern dabei.
Der Mutz ist der Berner Bär.
Chasch nöd s'Föifi un s'Weckli ha. Du kannst nicht das Fünferle (Geldstück) und das Weckli (Brötchen) haben. Du musst es ausgeben, um das Weckli zu bekommen.
Jassen ist ein Schweizer Kartenspiel (ich verstehe die Regeln nicht).
Flädlisuppe ist die Suppe, die bei uns in Schwaben Flädlesuppe heißt, eine Suppe mit "Fritaten", also mit Streifen aus Pfannkuchenteig.
Rösti isst man gerne, Ecken aus grob geraspelten Kartoffeln. Daher nennt man auch den "Röstigraben" die Grenze zwischen der Deutschschweiz und der Westschweiz (in der man Französisch spricht).
Fondue (Käsefondue) ist in der Schweiz sehr lecker (nur teuer), auch Raclette ist mit Käse, und auch das Velo (das Fahrrad) klingt französisch.
öppis chliis = etwas kleines
Kleine Korrektur, es heisst Weggli wie au d Schoggi schriebt mer mit zwei gg, wird au so usgsproche.
Das war schön gewesen da isch schön gsi
Ich war im Kino i bi im Kino gsi
Wo warst du Gesten wo bisch geschter gsi
Das Essen hat geschmeckt s Esse isch guet gsi
Auch noch typisch ist, dass manche Verben doppelt genutzt werden.
"Ich go go schaffe", was soviel wie "Ich gehe arbeiten gehen" bedeutet
hört sich eher an wie "Schwyzer Denglish"´, wenn es so etwas in der Schweiz gibt ;)
Du willst die Sprache ja nicht sprechen, sondern nur verstehen. Dazu brauchst du nur eine Reihe Wörter, die anders sind als im Deutschen. Man fährt nicht mit der Straßenbahn, sondern man geht mit dem Tram. Ein Auto parkt nicht, sondern es parkiert. Man muss kein Bußgeld zahlen, sondern man wird gebüßt. Und beim Schreiben benutzt man kein "ß".
"Gottfried Stutz!" ist ein Ausdruck für "Verdammt noch mal!" oder "Na sowas!"
man sagt ich habe eine Busse erhalten i ha e Buess übercho. Niemand sagt Ich wurde gebüsst i bi buesst wore
Gottfried Stutz wird jetzt nicht soo häufig verwendet und wird in ein paar Jahrzehnten verschwinden
Man wird gebüßt. Haha, das wird interessant :D Danke.
Was man auch häufig hört ist "g'si", wörtlich "geseint", auf Hochdeutsch "gewesen".
"Wo bischt am Zieschdig g'si?" = "Wo bist du am Dienstag gewesen?"
Das war schön gewesen da isch schön gsi
Ich war im Kino i bi im Kino gsi
Wo warst du Gesten wo bisch geschter gsi
Das Essen hat geschmeckt s Esse isch guet gsi
Ostschweiz i gang go schaffe