Ehe-Theorie (Bibel)?

8 Antworten

Begründung des Fremdgehens als Scheidungsgrund uns ebenfalls nur gegen wurde, auf Grund der Härte unserer Herzen?

Ich denke nicht. Der Scheidebrief war ja schon der "Kompromiss", den Jesus jetzt beendet, indem Er sagt, wie Gott es wirklich sieht.

Immerhin sollen Man und Frau eins sein

Ein Ehepaar wird durch den GV vor Gott eins. Deshalb soll der ja auch nur in der Ehe stattfinden.

1Kor 6,16 Oder wisst ihr nicht, dass, wer einer Hure anhängt, ein Leib mit ihr ist? »Denn es werden«, heißt es, »die zwei ein Fleisch sein.«

Wenn jetzt ein Ehepartner fremdgeht, wird er eben nicht nur Untreu, sondern er wird auch eins mit der anderen Person und bricht dadurch die Einheit mit dem eigenen Ehepartner.

Deshalb darf der betrogene Partner dann auch wieder heiraten: Denn seine vorherige Ehe wurde gebrochen. Natürlich kann man sich aber auch entscheiden bei dem untreu gewordenen Partner zu bleiben.

LGuGS!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

Die Frage ist ja was Ehe in der Bibel überhaupt bezeichnet. Juristische Ehe gab es damals nicht, die kirchliche Ehe ebenfalls nicht. Dann ist für eine Ehe immer die Zustimmung einer dritten Person möglich, was ja unlogisch ist. Extrembeispiel gestrandet auf einer Insel ohne Standesamt oder Pfarrer könnte das Paar niemals die Beziehung legitimieren...

Vermutlich ist Ehe in dem Kontext eher die ernsthafte Absicht eine Beziehung zu führen. Das man diese Absicht nicht sofort infrage stellt macht Sinn. Aber man muss auch die Umstände damals beachten. Ein einzelner Mann oder gar eine Frau mit Kinder konnte damals kaum Überleben. Daher waren diese Regeln eine Art Lebensversicherung für alle. Heute ist die Situation eines ganz andere und niemand muss einen schlechten Partner ertragen um zu überleben.

Zusätzlich ist das Bild in der Bibel auch sehr männlich geprägt. Der Mann darf die Frau sofort verlassen, wenn sie fremdgeht. Die Frau hingegen wird verpflichtet beim Mann zu bleiben und ihn auf den richtigen Weg zurück zu bringen. Das hört sich für mich nicht göttlich an, sondern eher so dass die Männer keine Frau wollen die fremdgeht, aber selbst nicht verlassen werden wollen wegen einem Ausrutscher...

Also die Frage ob bei solch Übertretungen in der Ehe auch verzeiht werden kann/darf beantworte ich mit ja sicher.

Aber verlangen kann es zum Glück keiner! "Was Gott Eins macht soll der Mensch nicht trennen", kann und sollte man sich ja nicht zusprechen wo Untreue gegeben ist aus welchen Gründen auch immer, dass Reue und Unkehr auch nach solch Verstrickungen noch gegeben sind sollte aber klar sein.

Wir dürfen und müssen in der Liebe immer hoffen. Nur wo Liebe sich paart mit Schmerzen durch Enttäuschungen aus Sünden dort folgt man einem Schein von Liebe, glaube ich und verwickelt sich in die Begehrlichkeiten der Welt.

Kann es folglich sein, dass das die Neutestamentliche Begründung des Fremdgehens als Scheidungsgrund uns ebenfalls nur gegeben wurde, auf Grund der Härte unserer Herzen?

Im Grunde ja. Denn es wurde vor allem gegeben, weil Ehe zur Zeit Jesu etwas völlig anderes war als bei uns heute. Jesus hatte hier den Schutz von Frauen vor männlicher Willkür im Sinn.

Hier wird es ab 1h 18min 48s gut erklärt, finde ich:

https://youtu.be/3wicD6jGw5k&t=4728

Ja, es gibt Bibelinterpretationen und theologische Ansätze, die selbst im Falle von Unzucht oder Ehebruch die Trennung oder Scheidung nicht empfehlen. Diese Interpretationen betonen häufig die Prinzipien der Vergebung, der Heilung und der Versöhnung innerhalb der Ehe. Sie stützen sich auf verschiedene biblische Lehren, die auf Vergebung und die Möglichkeit der Wiederherstellung von Beziehungen hinweisen. Hier sind einige der Hauptargumente und Perspektiven, die in solchen Interpretationen hervorgehoben werden:

1. Vergebung als zentraler Bestandteil des christlichen Lebens

Jesus selbst predigte oft die Bedeutung der Vergebung. In Matthäus 18,21-22 sagt Jesus: „Da trat Petrus zu ihm und fragte: ‚Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, wenn er gegen mich sündigt? Siebenmal?‘ Jesus antwortete ihm: ‚Ich sage dir: Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.‘“ Dies wird von vielen als ein Hinweis darauf verstanden, dass auch in einer ehelichen Beziehung die Bereitschaft zur Vergebung eine zentrale Rolle spielt, selbst wenn es zu schweren Verletzungen wie Ehebruch kommt.

2. Die Ehe als Bund

Ein weiterer zentraler Gedanke ist, dass die Ehe in der Bibel als ein heiliger Bund zwischen den Eheleuten und Gott angesehen wird. In Malachi 2,16 sagt Gott: „Denn ich hasse Scheidung, spricht der HERR, der Gott Israels.“ Diese Passage wird oft als Hinweis darauf verstanden, dass Gott den Bund der Ehe als etwas sieht, das nicht leichtfertig aufgelöst werden sollte, selbst wenn es zu Konflikten wie Ehebruch kommt.

3. Versöhnung und Heilung

Einige christliche Theologen betonen, dass die Ehe eine Gelegenheit für Versöhnung und Heilung nach einem Vertrauensbruch ist. In 2. Korinther 5,18 heißt es: „Alles aber von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat.“ Die Vorstellung ist, dass auch in einer Ehe Versöhnung möglich ist, wenn beide Partner bereit sind, zu vergeben und wieder in einer einvernehmlichen Beziehung zusammenzufinden.

4. Die radikale Botschaft der Liebe

Einige Interpreten argumentieren, dass die Botschaft des Neuen Testaments im Allgemeinen eine radikale Liebe und Nachsicht fordert. In Epheser 5,25 wird der Ehemann dazu aufgerufen, seine Frau „zu lieben, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat“. Diese Liebe ist unbedingte und opferbereite Liebe, die in der Regel als Aufruf verstanden wird, in schwierigen Situationen, wie zum Beispiel bei Ehebruch, nicht sofort aufzugeben, sondern nach Wegen der Heilung und des Neubeginns zu suchen.

5. Jesus' Haltung zu Scheidung im Allgemeinen

Jesus spricht in Matthäus 19,3-9 über Scheidung, aber er tut dies nicht nur im Kontext von Ehebruch. Er spricht von der ursprünglichen Absicht Gottes für die Ehe und stellt klar, dass der Mensch nicht trennen soll, was Gott zusammengefügt hat. Einige Theologen verstehen dies als eine Aufforderung, die Ehe als eine unauflösliche Bindung zu sehen, bei der Trennung und Scheidung als letztes Mittel betrachtet werden sollten.

Fazit

Es gibt also durchaus biblische Interpretationen, die auch bei Ehebruch nicht automatisch zu einer Trennung oder Scheidung raten, sondern vielmehr Vergebung, Versöhnung und das Streben nach Heilung betonen. Diese Sichtweise stellt den Bund der Ehe und die Möglichkeit der Wiederherstellung einer zerbrochenen Beziehung in den Vordergrund, im Einklang mit der christlichen Praxis der Vergebung und der Liebe. Sie fordert dazu auf, mit Gottes Hilfe nach Wegen der Versöhnung zu suchen, anstatt sofort zur Scheidung zu greifen.

Natürlich variiert die Auslegung und Anwendung dieser Prinzipien je nach christlicher Konfession und theologischer Sichtweise. In konservativeren Kirchen wird eher eine strenge Auslegung von Matthäus 19,9 vertreten, die Scheidung in den meisten Fällen nicht gestattet, während liberalere Auslegungen stärker den Fokus auf Vergebung und Heilung legen.

chat gpt