Dolchstoßlegende Zusammenfassung?

2 Antworten

Nach dem Ende des ersten Weltkriegs (und der Kapitulation Deutschlands) kam in gewissen Kreisen In Deutschland die Behauptung auf, eigentlich hätte das deutsche Heer den Krieg gar nicht wirklich verloren, sondern sei von politisch motivierten und einflussreichen "vaterlandslosen Gesellen" zur Kapitulation gezwungen worden. Diese "Legende" wurde dann als "Dolchstoßlegende" bekannt mit dem metaphorischen Bild eines wehrhaften Kriegers, der von einem feindlichen Schuft heimtückisch von hinten erdolcht würde.

Diese "Legende" spielte für die weitere politische Entwicklung in Deutschland bis hin zum Nationalsozialismus eine wichtige Rolle.

Zum Thema gibt es mehr als genug Informationsmaterial.

Die Hauptaussage der Dolchstoßlegende "Im Felde unbesiegt" war eine glatte Lüge, mit der insbesondere Hindenburg und Ludendorff von ihrem eigenen Versagen ablenken wollte. Beide waren zu feige, um sich ihrer Verantwortung und ihrem Versagen zu stellen und haben sich zunächst mal aus dem Staub gemacht. Dann gings nach dem Motto weiter "schuld sind immer die anderen". Leider gelang ihnen dies erfolgreich. Die Schuld wurde von den beiden auf ihre politischen Feinde mit der Dolchstoßlegende abgewälzt, indem sie behaupteten, sie und die Armee wären gar nicht schuld gewesen an der Niederlage, sondern man hätte der Armee quasi einen Dolch von hinten in den Rücken gerammt. Dazu wurde das Gerücht verbreitet, Deutschland sei "im Felde unbesiegt" geblieben. Schuld sei die Zivilbevölkerung, angestachelt von den Sozialdemokraten, Bolschewisten und Juden, und deren fehlende Unterstützung für die Armee. Diese Metapher mit dem Dolchstoß sollte aussagen, dass nur wegen mangelnder Unterstützung durch die Zivilbevölkerung der Krieg verloren gegangen sei.

Die Dolchstoßlegende ist deswegen falsch, weil der Krieg durch eine Reihe von Fehleinschätzungen und strategischen Fehler der obersten Heeresleitung verloren ging. Hauptsächlich zu nennen war zu Beginn des Krieges die Fehleinschätzung, man könne die französische Armee ähnlich wie im Krieg 1870/71 in kurzer Zeit überrennen. Das schlug fehl und es begann der Stellungskrieg. Dann verfolgte die Heersleitung die Strategie eines Abnutzungskrieges. Da lag die Fehleinschätzung darin, dass zuerst den Alliierten die Soldaten, das Material und die Verpflegung ausgehen würde. Erst recht als die USA eingriffen, war diese Strategie völlig gescheitert, ohne dass die Heeresleitung die nötigen Konsequenzen daraus gezogen hätte. Am Ende war es das deutsche Heer, das erschöpft war, sowohl was die Versorgung, die Moral und die Soldaten betraf.

emi124383 
Fragesteller
 21.03.2023, 15:39

Vielen Dank!

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