Die Neuauflage von Winnetou mit dem Sohn des Winnetou wurde eingestellt wegen Rassismus im Buch. Was ist denn an Indianer rassistisch?

4 Antworten

Es ging nicht um den Begriff Indianer - angeblich würde der Film - und damit das zugehörige Buch - die damalige Zeit romantisieren und Genozide an den Ureinwohnern leugnen. So auch eine Jurybewertung - zumindest von einem kleinen Teil der Jury.

 So sei dieser Film ein kitschiges rückwärtsgewandtes Theaterstück, das nichts mit der Realität zu tun habe. Karl Mays literarische Idylle im Herkunftsland der indigenen Völker Nordamerikas sei, so die Aussage der Jury-Mitglieder, eine Lüge, welche den Genozid an den Ureinwohnern Amerikas und das ihnen zugefügte Unrecht der Landnahme der weißen Siedler und der Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes vollkommen ausblenden würde.

https://www.fbw-filmbewertung.com/film/der_junge_haeuptling_winnetou

Verstehen kann ich das nicht. Ich habe zwar den Film nicht gesehen, aber sollte er sich am Buch Winnetou 1 orientieren, dann gibt es da einen späteren Old Shatterhand, der erst als Vermesser ohne Einverständnis der Indianer eine Bahnstrecke durch deren Territorium plant. Verbunden mit Kampfhandlungen, weil sich die Eroberer das Land mit Gewalt holen. Und bei der Zahl an Toten eine interessante Definition von "Romantisierung".

Entweder gibt der Film genau das wieder - oder es ist einfach nur ein schlechter Film, der nichts mit dem Buch zu tun hat.

Wer Karl May gelesen hat, der kennt das christliche und alles andere als rassistische Bild, das er vermittelt. Freilich im Kontext der damaligen Zeit - dem 19. Jahrhundert. Natürlich findet man da ohne weiteres die Wörter "(N-Wort)", "Indianer", und auch "Weib" und so weiter. Aber schon damals hat sich Karl May über seine Hauptcharaktere in den Büchern strikt gegen rassistische Beleidigungen (Beispiele versagt hier der Wortfilter) gewehrt. Man denke an die Darstellung des "Bob" in "Der Geist des Llano Estacado". Die anderen Begriffe waren damals schlicht und einfach wertfrei und wurden nicht wie heute als abwertendes Vokabular verwendet.

Dass er die Realität nicht hundertprozentig wiedergeben kann, ist angesichts der Tatsache, dass er nie in Amerika war irgendwie nachvollziehbar. Aber warum muss er das überhaupt? Wir haben es hier mit reiner Fantasy-Literatur zu tun und das ist auch jedem klar, der das liest. Es hatte auch nie den Anspruch einer Sachbuchreihe.

Ich finde es gefährlich, solche Sachen gesellschaftlich zu ächten. Denn die Kritik kommt augenscheinlich von Leuten, die von Karl May keine Ahnung haben und sich hier eine Wirkung erwarten, die absolut unrealistisch ist. Es ist ein Kinder- bzw. Jugendbuch und keine Sachdokumentation.

SchakKlusoh  28.08.2022, 22:56
das nichts mit der Realität zu tun habe. Karl Mays

"Karl May" und "Realität" in einem Text zu lesen ist cringe. Zu verlangen, daß irgendeine Geschichte, die mit den Figuren K.M.s zu tun hat, sich an der Realität messen soll, ist völlig irre.

Die Landschaftsbeschreibungen, Ortsnamen usw. hat Karl May bei Friedrich Armand Strubberg abgeschrieben. Der war tatsächlich Reiseberichterstatter.

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ichbinich2000  28.08.2022, 23:00
@SchakKlusoh

Tja. Woher dieser Anspruch kommt, erschließt sich mir auch nicht.

Ich gehe jetzt dann mal auch davon aus, dass wir in den Jahren um 2300 genauso leben, wie in Star Trek beschrieben...

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SchakKlusoh  28.08.2022, 22:58
Natürlich findet man da ohne weiteres die Wörter "(N-Wort)", "Indianer", und auch "Weib" und so weiter

An Indianer gibt es nichts auszusetzen.

The National Congress of American Indians, founded in 1944, is the oldest, largest and most representative American Indian and Alaska Native organization serving the broad interests of tribal governments and communities.

https://www.ncai.org/

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Verbote alleine helfen nicht weiter, sondern nur Bildung , Aufklärung und Toleranz.

Also, dass Karl May rassistisch geschrieben hat, ist schon klar. Er war halt auch nur ein Sohn seiner Zeit. Aber am Wort Indianer Rassismus festzumachen ...

SchakKlusoh  28.08.2022, 22:58

Das Wort wird von den Natives selbst verwendet.

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Ja ist rassistisch.
Das Wort Cowboy auch, außer es wird gegendert.

iqKleinerDrache 
Fragesteller
 23.08.2022, 07:57

wieso ... Cowboy'in ... gibt doch Cowgirl

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iqKleinerDrache 
Fragesteller
 23.08.2022, 08:06
@iqKleinerDrache

übrigens sind Cowboys eigentlich arme Leute ohne Schusswaffen gewesen. Sowas wie Viehtreiber. Meist gestunken wie Oschi und von der Familie getrennt. Sobald sie zu Reichtum gekommen sind, haben sie den Job aufgegeben. Dann waren sie keine Cowboys mehr. Boys natürlich weil das meist Teenager gemacht haben.

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xNevan  23.08.2022, 07:59

An dem Wort ist nichts rassistisch.

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