Was sagt ihr zu den ganzen Rassismus Vorwürfen zu Winnetou?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Winnetou war der Held und Vorbild meiner Kindkeit und hat dazu beigetragen, dass ich mich für die amerikanischen Ureinwohner interessiert habe. Obwohl dabei herauskam, dass es eine fiktive und idealisierende Geschichte war, kann ich Karl May und Winnetou dafür nicht böse sein.

Hätte nie gedacht, dass Winnetou mal so verteufelt wird. Dagegen war Old Shatterhand ziemlich farblos.

Machtnix53  26.02.2024, 22:58

Danke für das Sternchen!

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Hallo,

Karl May, der Schöpfer von Winnetou, war sicher ein Kind seiner Zeit. Daher findet man in seinen Büchern zahlreiche Aussagen und Positionen, die aus heutiger Sicht - völlig zurecht! - als absolut nicht vertretbar erscheinen.

Andererseits hat er beispielsweise mit Winnetou eine positive Identifikationsfigur geschaffen, die ein Native American ist. Dies wäre dem Großteil seiner Zeitgenossen niemals in den Sinn gekommen. Insofern finde ich, dass er einen großen, anerkennenswerten Schritt heraus aus dem damaligen allgegenwärtigen Rassismus vollzogen hat.

Und, überhaupt, in Bezug auf Winnetou halte ich es mit den Prinzen:

https://youtu.be/f7DyDTYAb3g?feature=shared

findet ihr es gut das Winnetou gibt?

Klar!

Was haltet ihr von den Neuverfilmungen?

Kenne ich nicht.
Und werde ich auch nicht kennenlernen, da ich ja das Original kenne. Da das aber länger her ist, weiß ich grad nicht, was dort bzw. in den Büchern rassistisch ist. Ist mir aber auch egal.

Generell entstehen Bücher und Fime in ihrer jeweiligen Zeit.

Auf der einen Seite schätzen wir Archäologen und andere Wissenschaftler, die uns Auskunft geben über unsere Vergangenheit, und somit unser Wissen (und Verständnis) vergrößern, auf der anderen Seite beginnen jetzt einige, sich in überheblicher Weise am geistigen Eigentum anderer zu vergreifen und somit die Vergangenheit zu verändern.
👎👎👎

paulklaus  02.03.2024, 16:05

Eine hervorragende Antwort, die ich nur in den allerhöchsten Tönen loben kann !!

Wer mich kennt, weiß, dass ich, da ultra-links, nicht gerade als rassistisch gelten kann.

Den Waaaahn indessen, ältere Literatur auf ihren "Rassismus" hin zu untersuchen, finde ich TATSÄCHLICH krank(haft). Offenbar haben diese klugen Köpfe und natürlich KöpfINNEN noch nie den Begriff "Zeitgeist" gehört, in dem JEDES literarische Werk verfasst wurde.

Und NEIN ! Ich lasse mir keines meiner 72 ORIGINAL (!!)- Karl May-Werke (1952) durch solche Mentalitäts-Erbsenzähler und -innen vermiesen.

Ja, latricolore ! Irgendwann werden SOLCHE Menschen Archäologie verbieten - und die böse Hänsel und Gretel-HexIN ohnehin !!!

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Rassimus fängt im Kopf an. Wenn jemand am Wort Neg-r (Schwarzer, von spanisch Negro) etwas schlimm findet, ist er selbst Rassist. Gleiches mit Indianer (Inder, von spanisch Indios) etc. In Lateinamerika nennen sich POC meist selbst negro und sind stolz drauf, und Indianer eben Indios oder Indígenos, je nach Region oder Sprachregister.

Winnetou war eine Buch- und Filmreihe, bei der sich die Leser oder Zuschauer mit den Indianern identifizierten, sie zum Vorbild nahmen, sie verehrten, sie als nobel ansahen.

Wenn jetzt irgendwelche Schneeflocken sich an Wörtern und Buchstaben auslassen, oder dass der Schauspieler nicht selbst ein Indio war, sollte man dem einfach keine Bühne geben und diese ignorieren.

Es ging nie um eine exakte Darstellung. Dazu hatte man die Apachen auch viel zu nobel dargestellt.

Absoluter Mist. Ein Problem unserer Zeit, weil wir offensichtlich keine richtigen und wichtigen Probleme zu Lösen haben.