Die jüngste Tochter zieht aus. Verhält sich eine Mutter so?
Hallo, ich bin 18 Jahre alt und ziehe bald in eine andere Stadt zum studieren. Meine Mutter und ich hatten nie wirklich ein gutes Verhältnis. Aber jetzt reibt sie mir jeden Tag unter die Nase, wie sehr sie sich freut, dass ich bald weg bin und dass sie es kaum abwarten kann. Sie singt und tanzt sogar dazu. Jeden Tag kann ich mir die übelsten Vorwürfe, Beleidigungen anhören. Sie glaubt mir auch nie etwas, obwohl ich noch nie Probleme bereitet habe. Ich war schon immer der Typ Mensch, der sich still und einsam ins Zimmer zurückgezogen hat. Ich wusste noch nie was an mir so schlimm sein soll. Und nach all den Dingen, die wir durchgemacht haben, weine ich über dieses Thema wie ein kleines Baby. Ich wache morgens weinend auf. Was ist bitte so falsch an mir? Und warum muss sie mir immer die Freude an etwas zerstören. An einem Tag legt sie mir Steine in den Weg, am nächsten Tag kann sie der netteste Mensch der Welt sein. Warum verhält sich ein Mensch so?
(Mein Vater lebt auch mit uns. Die beiden streiten sich oft aber er geht nie auf solche Themen näher ein)
13 Antworten
Mir scheint, deine Mutter ist traurig, weil du nun gehst und sie dich loslassen muss.
Da Trauer in eurem Familiensystem aber kaum willkommen ist, geht sie damit kompensatorisch um und redet sich ein, dass sie eigentlich froh ist, wenn du endlich weg bist, denn du warst ja, wie jedes Kind, zuweilen auch eine Belastung.
Nimms ihr nicht übel, sie hat es bisher nie lernen müssen und hat deshalb keine Übung darin, ihre Kinder loszulassen.
Das kann dir niemand beantworten, wenn man euch nicht persönlich kennt.
Ich würde an deiner Stelle versuchen so wenig Reibung wie möglich zu erzeugen und erstmal nach dem Auszug Abstand gewinnen. ich wette es renkt sich mit der Zeit alles wieder etwas ein. Wenn auch evtl NIE ganz. Abhängig davon was genau vorgefallen ist.
Es hört sich ehrlich gesagt so an, als ob deine Mutter entweder ein Problem mit sich selbst hat (psychischer Natur) und/oder eine ganz kranke Art und Weise, dir zu sagen, dass sie eigentlich Angst davor hat, wenn du weg bist.Beides ist nicht dein Problem.
Ich finde es gut, dass du dich aus diesem Umfeld verabschiedest; der Abstand wird dir gut tun. Versuche dich so gut wie möglich jetzt schon abzugrenzen. Zwischen den Zeilen kann man herauslesen, dass du dich selbst gar nicht mal so übel findest, richtig? Behalte dir diese Einstellung bei und pflege sie. Du bist gut so, wie du bist.
Wieso sie sich so verhält, darüber könnte man höchstens spekulieren. Macht aber keinen Sinn, ohne euch näher zu kennen.
Du kannst nur daran arbeiten, dich emotional abzugrenzen. Versuch dich noch mehr zu freuen, dass du sie los sein wirst als sie sich freut. Es kann dir doch völlig egal sein, was sie denkt oder fühlt. Du sagst ja selber, dass es mit ihr immer schwierig war.
Du wirst erwachsen. Du kannst jetzt eigene Wege gehen und dein Leben selber bestimmen. So gesehen, bist du nicht länger auf ihr Wohlwollen oder ihre Zuwendung angewiesen. Verinnerliche das. Du kannst auch problemlos ohne sie. Wahrscheinlich wird dein Leben sogar wesentlich entspannter ausserhalb ihrer Reichweite.
Keine Ahnung, was falsch an dir ist, aber deine Mutter hat offensichtlich einen Schaden, vielleicht Schizophrenie oder 'ne narzisstische Störung. Kann natürlich auch sein, dass sie überfordert ist und sich nicht anders zu helfen weiß, aber das ist a) kein Grund für so ein asoziales Verhalten dir gegenüber und b) nicht dein Problem.
Zieh aus. Und wenn es nicht besser wird, brich den Kontakt erst mal ab. Aber egal wie du es machst, die Distanz wird dir guttun.
Und ich denke, sie wird schon noch merken, was sie an dir hatte. Ansonsten schreib sie halt ab, so eine "Mutter" brauchst du nicht.