Der unaussprechliche Gottesname: Absicht oder Verlust?

7 Antworten

Ich sehe darin sowohl göttliche Pädagogik als auch menschliche Entwicklung.

Die zunehmende Ehrfurcht vor dem Tetragramm JHWH war kein Zufall, sondern Teil einer geistlichen Reifung. Das Volk Israel lernte durch Exil und Reflexion, dass Gott größer ist als jede menschliche Benennung. Die Masoreten ersetzten die Vokale bewusst durch die von "Adonai" (Herr) - ein Akt der Ehrfurcht, nicht des Vergessens.

Jesus' revolutionäre Anrede "Abba" war theologisch radikal. Er durchbrach nicht die Ehrfurcht vor dem Heiligen, sondern offenbarte eine neue Dimension der Gottesbeziehung - Intimität statt Distanz. Auch ich nenne Gottvater Abba in meinem Gebet, und als queere Christin verstehe ich das besonders: Gott ist nicht an patriarchale Strukturen gebunden, sondern lädt alle Menschen in diese liebende Beziehung ein. Diese Anrede durchbricht alle Geschlechtergrenzen und gesellschaftlichen Normen.

Der "Verlust" der Aussprache war spiritueller Gewinn. Gott entzieht sich menschlicher Verfügbarkeit. Gleichzeitig zeigt Jesus, dass derselbe unaussprechliche Gott sich als liebender Abba offenbart. Als jungfräuliche Christin sehe ich darin auch eine Einladung zur mystischen Vereinigung - jenseits von Worten und Namen in die reine Liebe hinein. Der schweigende Gott spricht am lautesten, und wenn ich "Abba" sage, spreche ich denselben Namen aus, den Jesus verwendet hat.

Was denkt ihr über diese Spannung zwischen Ehrfurcht und Intimität? 🤔

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ela Nazareth 💆‍♀️🐴😸🏳️‍🌈

Pfefferprinz  09.07.2025, 21:49

Respekt für diese Antwort. Du hast mich zum Nachdenken gebracht.

Gott heißt...

GOTT!

Gott ist auch keine Titelbezeichnung, welches dann mit einem gesonderten Namen versehen wird...

Der islamische Name für 'Gott' - Allah - ist lediglich die arabische Version für 'Gott'...

'Manitou' ist der indianische Name für 'Gott'...

All das ist legitim!

Aber Gott hat keinen weiteren Namen, wie eben zB. Gott 'Jehova', oder Gott 'JHWH', Gott 'Zeus', Gott 'Odin' usw. usf...

Das würde bedeuten, dass neben Gott 'JHWH' weitere Gottheiten geben muss, denn Namen sind dafür da, um mehrere Personen / Wesen auseinanderhalten zu können; daher auch die vielen Gottheiten in heidnischen und östlichen Kulturen...

Gruß Fantho


Johannesvd  09.07.2025, 21:01

Da ist einem dann aber die Bibel nicht Autorität, darin spricht Gott zu den Mächtigen (Richtern) im Land Gott - Götter seid ihr.
Aber auch gegenüber den Engeln und gegenüber den Sohn Jesus Christus wird das Wort elohim - Gott (Götter) als Zeugnis gegeben.

Gott ist natürlich kein Name laut Bibel sonst hätte Mose keinerlei Grund Gott zu fragen was er sagen solle wer ihn den sendet!

Fantho  09.07.2025, 21:27
@Johannesvd

Ach ja, die Bibel, an diesem menschlichen und nicht göttlichen Werk viele Gläubige sich blindlings aufhängen möchten...

Gruß Fantho

Johannesvd  09.07.2025, 21:35
@Fantho

Blindlinks nennst es du, mir sind deine menschlichen Verständnisse Blindheit.

Fantho  09.07.2025, 23:30
@Johannesvd

Blindlings, ja...

Wer sich mit Gott auseinandersetzt, müsste von selber darauf kommen. Aber wer immer wieder auf ein Buch sich stützt, dem ist Gott versperrt....

Gruß Fantho

Die Bedeutung ist das entscheidende und diese wurde nie verloren bei den Juden, sondern die Aussprache wohl auch weil die hebräische Sprache ihnen eine tote Sprache wurde,
aber natürlich vorallem aus einer Bewussten Entscheidung heraus den Namen Gottes nicht unbedacht zu verwenden oder ihn Heiden in den Mund zu legen.

Die Bedeutung ist leider unter Christen oft überhaupt nicht vorhanden oder wird dann wenn es einem passt total entstellt finde ich, nämlich wenn man in einem "Ich bin" (der Weg) meint der Gottesname sei hier gefallen.
Würde man dieser Erzählung folgen würde man ja nur noch Gotteslästerndes hören im reden der Menschen, weil jeder zum Beispiel wenn er seinen Beruf vorstellt ein Ich bin verwendet!

Selbiges sehe ich übrigens auch im Herr, wenn man behauptet dass dies ein Gottesbeweis im NT wäre. Wie konnte es dann dazu kommen dass man jeden Mann Herr nennt, doch nur ob einer totalen Abkehr vom Glauben wenn an dieser Behauptung etwas dran wäre! (Wiewohl viele Herrn genannt werden: eben jeder der sein Leben in Freiheit lebt und eine gewisse Integrität innehat, finde ich)

"Ich bin der Seiende" ist für mich die aussagekräftigste Übersetzung des Namen Gottes, denn darin ist impliziert dass Gott sich offenbart für mich, und nicht nur ein: Ich bin halt, quasi.

Gott will dass wir an ihn Glauben nicht ob einem blinden Glauben sondern weil er sich uns zu offenbaren sucht, und Gott wollte schon immer dass wir eine innige Beziehung mit ihm leben indem wir erkennen dass er sich uns als liebender Vater annimmt.


Hoerli79 
Beitragsersteller
 09.07.2025, 20:59

Ja jesus lebte schon ewig bevor er mensch wurde beim Vater, steht in der schrift

Johannesvd  09.07.2025, 21:03
@Hoerli79

Steht da nicht, dies legt ihr hinein!!
Wenn ihr dieser Auslegung folgen würdet wäre dann nicht jeder der in Christus seid Anfang an festgemacht ist "ewig" beim Vater?

Die Bibel erzählt natürlich nichts von Präexistenz solches fand einzug als man sich zu sehr vom Judentum abgrenzen wollte und viel Sinn für das offenbarte Wort verloren ging!

Jesu Aussage "Ehe Abraham war bin ich" ist nämlich eine Aussage auf die Frage ob er den Größer wäre als Abraham.

Das Geringere baut gemäß Ordnung Gottes immer auf das Größere auf.

Hoerli79 
Beitragsersteller
 09.07.2025, 21:05
@Johannesvd

Doch, die Schrift selbst bezeugt mehrfach die ewige Präexistenz Jesu, nicht nur als Idee, sondern als personale Wirklichkeit – nicht hineingelegt, sondern offenbart:

Johannes 1,1–3

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. [...] Alles ist durch dasselbe entstanden.“

👉 Das Wort war (griech. ēn, Imperfekt = fortbestehend!) vor dem Anfang bei Gott und Gott selbst. Nicht „geplant“, sondern existent.

Johannes 17,5

„Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“

👉 Das ist keine Idee oder Vorsehung – Jesus hatte Herrlichkeit bei dem Vater, bevor es überhaupt Schöpfung gab.

Johannes 8,58

„Ehe Abraham wurde, bin ich (ἐγώ εἰμι).“

👉 Jesus sagt nicht „war ich“, sondern „ich bin“ – in der grammatischen Form von Ex 3,14 („Ich bin, der ich bin“) – ein klarer Hinweis auf göttliche Existenz außerhalb der Zeit.

Philipper 2,6–7

„Er, der in der Gestalt Gottes war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst [...] und wurde Mensch.“

👉 Präexistenz wird hier direkt gelehrt: Jesus war in göttlicher Gestalt, bevor er Mensch wurde.

Zum Argument: „Dann wäre jeder, der in Christus ist, ewig beim Vater“

Nein – „in Christus sein“ bezieht sich auf unsere geistliche Stellung nach der Wiedergeburt (z. B. 2Kor 5,17), nicht auf eine ewige Präexistenz der Person selbst. Die Bibel macht hier einen klaren Unterschied zwischen Schöpfer (Jesus) und Geschöpf (wir).

Fazit:

Die Bibel lehrt klar:

✅ Jesus ist nicht erschaffen,

✅ sondern ewig existent beim Vater,

✅ wahrer Gott und wahrer Mensch.

Wer diese Aussagen abschwächt oder relativiert, verlässt das biblische Zeugnis und ersetzt es durch eigene Konstruktion.

Johannesvd  09.07.2025, 21:13
@Hoerli79

Wie ich sagte ist dieser kopierte Beitrag von dir nur Auslegung in der biblische Offenbarung nicht mehr verstanden werden kann oder will!

So lesen wir in der Offenbarung dass Jesus von Ewigkeit her gekreuzigt ist, wieso wohl? Weil es keinen Plan B gibt sondern vor dem Anfang feststand dass Jesus der Gesalbte Gottes sein würde der ihm treu dienen würde und sein Leben für uns geben würde aus Liebe!

Es ist also ein Zeugnis der Allwissenheit Gottes, und Jesus glaube dem offenbarten Wort und hörte darin von sich etwas sodass er sich berufen ließ als der verheißene Gesalbte auf den die großen Verheißungen Gottes zutreffen würden! (= Anfang und Vollender des Glaubens)

Das Wort, wo findet diese Auslegung eurerseits dann nochmal eine Verkündigung? War dies niemandem wert es zu verkünden, oder was ist eure Erklärung das solches nicht zur Verkündigung eines Zeugen gehört?

Jesus ist die Gnade und Wahrheit des Wortes, Mose brachte das Gesetz!

Aber es ist leider auch heute so dass Gottes Wort nicht gehört wird, wie dass Jesus bezeugt: Ehe Abraham war bin ich, ob der Größe die er innehat!

Und Philipper 2,5-6 wollt ihr nicht verstehen damit doch zumindest einmal etwas zu finden wäre wo ihr eure Logos Erdfahrt hineindeuten könnt, aber es geht darin um eine Gesinnung die aufgezeigt ist, und die übrigens auch in uns gefunden werden will!

Hoerli79 
Beitragsersteller
 09.07.2025, 21:18
@Johannesvd

Richtig ist: Jesus wurde nicht erst im Stall von Bethlehem „erschaffen“, sondern war bei Gott vor aller Zeit. Das zeigt Johannes 1:1 deutlich: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ Auch Philipper 2 spricht davon, dass er in göttlicher Gestalt war, bevor er Mensch wurde.

Wenn du sagst, „Jesus hörte im Wort von sich“ und „ließ sich berufen“, dann stellst du ihn in eine Reihe mit uns. Doch die Bibel unterscheidet klar: Er ist nicht einfach nur ein besonders Berufener – sondern der Sohn, der vom Himmel kam (Joh 3,13; Joh 6,38). Auch Kolosser 1 sagt, dass „alles durch ihn und zu ihm hin geschaffen wurde“. Das ist mehr als nur eine Berufung.

Die Präexistenz Christi ist keine später hineingetragene Philosophie, sondern biblisches Zeugnis. Wer sie leugnet, rückt Jesus auf die Stufe eines bloßen Menschen und widerspricht dem Johannesevangelium, dem Hebräerbrief, Paulus – und Jesus selbst, der sagte: „Ehe Abraham war, bin ich.“

Johannesvd  09.07.2025, 21:27
@Hoerli79

Was Menschen als richtig erzählen ist fast unbedeutend, so zeigt Jesus auch auf dass wer den Willen Gottes tun will inne werden wird (durch prüfen mit Gottes Hilfe) ob seine Worte aus ihm selbst heraus sind oder von Gott kommen!

Und Menschen die Phil.2,5-6 fern jeder Gesinnung in uns lesen sind mir natürlich keine verständige Menschen sie nehmen ja offenbarte Worte Gottes weg.

Philipper zeigt auf dass er in seiner Autorität göttliche Gestalt hat, auch wir sollen die göttliche Natur anziehen = Kinder Gottes sein, und dann zeigt es auf sein Leiden und seiner Hingabe sein Leben zu geben für seine Freunde!

"In allem gleich bis auf die Sünde" natürlich weiß ich Jesus als Gläubigen sonst hätte er ja nicht viel mit uns gemein! Als Gläubiger Mensch ist er zum Anfang und Vollender des Glaubens geworden, weil Gott alles auf ihn baut (aus deinem Samen verhieß er Abraham und dieser wurde zum ersten Gläubigen)
und Jesus alles vollendet durch seine Führung uns als Hohepriester zur Rechten Gottes.

Jesus ist der einzigartige Sohn Gottes, der Eine Lehrer und Mittler und wir haben nur Einen Gott den Vater!
Jesus sagt jenen die auf ihn hören dass sie sich nicht von der Welt her wissen sollen, aber von wo her sollen sie sich den sonst wissen?

Natürlich ist Präexistenz etwas hinzugedichtetes, schon das man sich ein Wort bei den Griechen ausleihen muss für diese Erzählung zeigt dies finde ich auf.

Was diese Worte bedeuten (mir) weil es für mich deutlich ist hatte ich bezeugt, dass ihr es zu einer neuen Erzählung heranzieht darf einen in dieser Welt nicht wundern, ist aber traurig.

Hoerli79 
Beitragsersteller
 09.07.2025, 21:41
@Johannesvd

Jesus ist kein bloßer Gläubiger wie wir – er war im Anfang bei Gott, war Gott (Joh 1,1), kam in Menschengestalt (Phil 2,6–7) und offenbarte den Vater vollkommen. Präexistenz ist keine griechische Erfindung, sondern biblische Offenbarung. Wer Jesu Worte ernst nimmt, erkennt: „Ehe Abraham war, bin ich“ (Joh 8,58) ist kein Gleichnis – sondern Wahrheit.

Johannesvd  09.07.2025, 22:21
@Hoerli79

Es bleiben deine/eure Auslegungen aber ist nichts was an diesen Stellen stehen würde.

Es braucht die Brille dessen der natürlich Jesus in "WORT" Hineinliesst, obwohl dies im Laufe des Evangeliums dann natürlich nicht mehr gelte.

Und bei sonst auch keinem Evangelium, immer ist Wort Gottes so gebraucht das Jesus nicht Platz hat obwohl da auch Logos steht...

Verkündigung stellt es auch nicht dar im NT.

Ich weiss schon um die Stelle in der Offenbarung die dann gerne kommt, aber dass dies ein Liebesbrief ist und keine Verkündigung an die Welt begreift man vielleicht, wenn man sich die Beschäftigung der Welt mit dieser Schrift ansieht.

Was mein Verständnis dazu ist habe ich versucht aufzuzeigen dem Evangelium - der Frohe Botschaft geschuldet.

Jesus gebührt alle Ehre, er ist der Christus, doch niemals fand und finde ich Verständnis wo die Überlieferung in meinen Augen klar entstellt wird und sonderbares gegenüber Jesu Aussagen (bzw. als Erklärung warum hier jemand anderes Lehrer sein soll) gefunden werden müssen!

"Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich fahre hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott." (Joh. 20,17)

Jesu Autorität gilt, eure bzw. irgend jemandes Auslegung nicht, schon gar nicht wenn er Autorität verlangt die von keinem Zeugnis und keiner Frucht getragen sind.

Die Liebe ist verkündet ja und diese folgen viele aber es ist nicht egal was jemand verkündet und als Wahrheit lautstark proglamiert. An den Früchten sehen wir Autorität die wert ist es tiefer und tiefer zu prüfen, am Leben mit dem Schwert finde ich keine nennenswerten!

Und da raus zu sein dass das Schwert Wahrheit einfordert sind wir noch gar nicht so lange!

Man verkennt Gemeinschaftsentzug in der heutigen Gesellschaft, aber zu Freiwild wie Juden regelmäßig erfahren mussten, konnte man als Ausgestoßer schnell werden.

Die Juden sprachen ihn ab dem 3./2. Jahrhundert v. Chr. nicht mehr aus, aus Ehrfurcht.

Mit einer Ausnahme: Im Allerheiligsten im Tempel.

Die ursprüngliche Vokalisation wurde vergessen.
Zufall?

Sie wurde erst im Lauf der Zeit nach der Zerstörung des Tempels 70 nChr vergessen.

Jesus trat auf – und nannte Gott „Vater“, nicht JHWH.

Wie wir aus dem AT (zB Ps 89,27) und aus Qumran wissen, war diese Anrede nicht neu. Bereits im Aaronitischen Segen finden wir patriarchal-väterliche Symbolik.

Eure Meinung??

Ich finde man sollte nicht vergessen was im Orient der Antike ein Vater überhaupt war. Nicht der Daddy aus der Sitcom, sondern der Hausherr.
Auf mehreren Beerdigungen habe ich in letzter Zeit gehört wie Söhne von ihren verstorbenen Vätern erzählten, wie schnell diese zu Rohrstock oder Gürtel griffen. Das ist noch nicht so lange her.

Erst Jesus hat uns den allmächtigen Gott als unseren Vater erkennen lassen und hat uns vorgelebt, wie Gott ist, weil er - obwohl in menschlicher Gestalt - mit Wort und Tat vorgeführt hat, wie Gott ist - bis zu der einzigartigen Errungenschaft, die uns Jesus erworben hat, die Vergebung unserer Sünden und die Versöhnung mit Gott für alle Ewigkeit - durch den Glauben an ihn.

„Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“

‭‭Johannes‬ ‭17‬:‭24‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/jhn.17.24.SCH2000