Der Koran ist ein Kriegshandbuch?

RollinMan137  23.05.2025, 23:41

Wenn es nicht im Quran steht warum glaubst du es dann?

Aspiritblau 
Beitragsersteller
 23.05.2025, 23:44

Ich weiß nicht ob es im Koran steht. Vielleicht in spezifischen Ausgaben.

3 Antworten

„Der Koran ein Kriegshandbuch?“

Nein, Freundchen. Der Koran ist ein heiliges Buch für über eine Milliarde Menschen – keine Gebrauchsanleitung für Panzerfahrer. Ja, er enthält Verse über Krieg – genauso wie die Bibel Schlachten, Schwerter und zornige Psalmen kennt.

Aber das Herzstück?

Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Gottsuche, auch wenn sie die wahre Natur Gottes leugnen.

Wer nur die Konfliktverse rauspickt, liest den Koran wie ein Metzger die Speisekarte – mit Tunnelblick aufs Blutige. Das ist kein Verstehen – das ist Ideologie-Shopping im Nahost-Outlet.

Also bitte: Schriften sind tief – lies tief!

Und bring Popcorn, aber auch Respekt.

Psalm dazu?

„HERR, du bist gütig und vergibst gern und von großer Güte allen, die dich anrufen.“ (Ps 86,5)

Und nun: Schalom, Salam, Amen.

Deine Ela

(die Frieden predigt, aber das Schwert des

Geistes schärft)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Nervensäge vom Dienst.💆‍♀️🐴🌈😸✌️

Rudolfo1957  24.05.2025, 18:52

Ich komme aus dem Staunen bei dir nicht heraus 👌 Auch wenn ich nicht deiner Meinung bin, aber das Schreiben... Kompliment 👌

Viele Islamkritiker bringen solche Aussagen, etwa Geert Wilders. Tatsächlich ging es um den Konflikt mit den Heiden, die die ersten Muslime aus Mekka vertrieben. Problematisch ist jedoch Sure 9:29, die nach der Eroberung Arabiens "offenbart" wurde.


Bodesurry  24.05.2025, 06:47

Eine Tatsache ist leider, dass es charismatischen islamischen Geistlichen und Politikern mit Koranversen gelingt, Massen von Muslimen zu Gewalt gegen Christen, Juden und Atheisten zu motivieren.

Millionen Christen werden deshalb weltweit verfolgt. Tausende jedes Jahr durch Muslime getötet, nur weil sie Jesus nachfolgen.

Ulisses1und6  24.05.2025, 14:32
@Bodesurry

Böse Zungen behaupten, der Islam wäre in seinem persönlichen Mittelalter. Fundamentalistische Wahabiten, Salifisten, Taliban, IS hat es alles früher nicht gegeben und der Islam war im Vergleich zu Judentum und Christentum eher liberal.

Kein Kriegshandbuch. Nicht einmal 10% handelt darin vom Kämpfen (IS und Co. sind kein Maßstab!). Aber es ist Kriegsrecht darin enthalten, was es so erst Jahrhunderte später hierzulande gibt, etwa wie zu kämpfen erlaubt ist und wie nicht, wie mit Gefangenen zu verfahren ist, dass sofort der Kampf zu beenden ist, wenn der Gegner aufhört zu kämpfen, dass es um Defensive geht, …


ThePolemoss  24.05.2025, 00:14

"Aber es ist Kriegsrecht darin enthalten, was es so erst Jahrhunderte später hierzulande gibt"

Würde ich nicht sagen. Siehe bellum iustum

mulan2255  24.05.2025, 13:50
@ThePolemoss

es war römisches Recht bzw. Rechtsauffassung. Es ist aber nur extrem selten berücksichtigt worden. Und es ist nicht Teil offizieller und staatlicher bzw. gesellschaftlicher Regeln verwesen, wie man etwa das Haager Kriegsrecht schriftlich niedergelegt hatte, somit also allgemein bekannt und greifbar war. Der Begriff vom gerechten Krieg ist ohnehin problematisch. Auch putin sieht sich darin. Es gibt eigentlich keinen „gerechten Krieg“, sondern allenfalls gerechtes Handeln mit dem Ziele, diesen Krieg schnellstmöglich zu beenden.

ThePolemoss  24.05.2025, 13:53
@mulan2255

Ich habe nie gesagt, dass das allgemein umgesetzt wurde oder unproblematisch ist. Die Aussage allerdings, dass der Koran in dieser Hinsicht zuerst Aussagen gemacht hat, ist falsch.

mulan2255  24.05.2025, 14:25
@ThePolemoss

Ich verstehe dich schon. Mir geht es aber nicht nur um Aussagen schlechthin, sondern darum, dass das verbindliches allgemeines Recht ist, in diesem Falle also vor ca. 1400 Jahren. Der Quran ist ja für jeden Muslim Maßstab des Handelns, ob privat oder als Staatenlenker bzw. Feldherr. Und da gab es zu diesem Zeitpunkt kein allgemein gültiges Kriegsrecht in Europa. Das sollte sich erst Jahrhunderte später in Europa etablieren. In wieweit sich ein muslimischer Herrscher bzw. Feldherr oder auch ein einzelner Kommandeur oder Kämpfer daran gehalten hat, kann nur im konkreten Fall beurteilt werden.

ThePolemoss  24.05.2025, 14:31
@mulan2255

Auch diese Aussage Zweifel ich stark an. In der klassischen Antike etwa war es zwar nicht verschriftlicht, wohl aber Gang und gäbe dem Kontrahenten zuzugestehen die eigenen Verluste zu bergen. Verstöße dagegen wurden geahndet, mit Verbannung oder Tod des Feldherren.

mulan2255  24.05.2025, 14:51
@ThePolemoss

Meinst du, dass das ein gleichwertiges Kriegsrecht ist bzw. der Kern desselben, die eigenen Gefallenen, also die Toten bergen zu dürfen?

ThePolemoss  24.05.2025, 14:55
@mulan2255

Nicht unbedingt. Regeln gab es im Krieg aber nun mal schon lange vor dem Koran. Und wer auch immer der Autor war, er hat ja nicht im Vakuum existiert.

mulan2255  24.05.2025, 17:10
@ThePolemoss

Es macht schon einen Unterschied, ob es gewisse eher ungeschriebene Regeln gibt, sowas wie Ritterehre, die absolut interpretierbar und im Grunde willkürlich sind, oder ob sowas und vor allem sehr umfassend als verbindlich im wahrsten Sinne des Wortes festgeschrieben steht.

Streiten will ich nicht, aber es gibt schon gewisse Unterschiede.

ThePolemoss  24.05.2025, 18:19
@mulan2255

Nun gibt es im alten Testament auch schon verschriftlichte Verhaltensweisen für den Krieg.

mulan2255  24.05.2025, 19:12
@ThePolemoss

Steht da auch, dass man den Kampf sofort zu beenden hat, wenn der Gegner die Waffen niederlegt?

mulan2255  24.05.2025, 19:24
@ThePolemoss

Und wenn sie dem Frieden zugeneigt sind, so seid ihr ihm zugeneigt und vertraut auf Allah, Er ist ja, Er, der Hörende, der Wissende." (8:61)

mulan2255  24.05.2025, 19:33
@ThePolemoss

Daran wird sich nur nicht von Extremisten gehalten. Es gibt viele Berichte aus der Geschichte, wo muslimische Heere bzw. Kämpfer sich sozusagen ritterlich verhalten haben. Das findet man freilich erst, wenn man danach gezielt sucht. Denn dieses ist in der allgemeinen Debatte zum Thema Islam hier weitgehend ausgespart bzw. unbekannt. Leider. Man kennt im Grunde nur die extremistische Sicht- und Handlungsweise.

ThePolemoss  24.05.2025, 19:52
@mulan2255

Diese Extremisten haben es geschafft den Islam bis nach Spanien und Bosnien zu tragen.

mulan2255  24.05.2025, 21:32
@ThePolemoss

Das stimmt nicht. Es sei denn, dass auch alle anderen Eroberer als Extremisten gelten, zum Beispiel die, welche das Christentum in alle Welt getragen haben, einschließlich in unserer Hemisphäre. In Spanien dann auch Isabella I. und Ferdinando II. inklusive der dann bald folgenden Scheiterhaufen. …

ThePolemoss  24.05.2025, 21:36
@mulan2255

Du hast den Begriff angeführt. Was weiß ich wie du ihn definierst.

Wenn Krieg ausschließlich aus Reaktion geführt werden soll und alle die das missachten Extremisten sind, dann hat sich der Islam durch diese Extremisten verbreitet.

mulan2255  25.05.2025, 16:16
@ThePolemoss

Nicht der Islam, sondern das Herrschaftsgebiet muslimischer Reiche. Das ist nicht dasselbe. Es ging damals um Eroberung. So wie es allen anderen Herrschern um Eroberung ging. Nenne sie Extremisten, aber dann bitte alle, ob Muslime oder nicht.

ThePolemoss  25.05.2025, 16:19
@mulan2255

Mit ihrem Herrschaftsgebiet auch den Islam. Die Bosnier und Marokkaner sind ja nicht zufällig Muslime. Islamische Heere nahmen die Regionen ein und dadurch wurde die Bevölkerung auch muslimisch.

mulan2255  25.05.2025, 16:29
@ThePolemoss

Du unterschlägst, dass nicht alle Muslime geworden sind. Oder war dir das nicht bekannt?

ThePolemoss  25.05.2025, 16:58
@mulan2255

Das ist korrekt. Wohl aber die Mehrheit. Ich wüsste nicht was das jetzt ändern soll?

Fakt ist, dass weite Teile der heute islamischen Welt nicht islamisch wären, hätten islamische Reiche nicht militärisch expandiert.

mulan2255  25.05.2025, 22:15
@ThePolemoss

Und wieder ignorierst du, dass man haargenau dasselbe über die vielen Kriege bzw. Eroberungen christlicher Herrscher sagen kann. Und … wenn alle oder fast alle Muslime geworden wären, würde niemand auch hier auf gf so gerne von der Djizya reden und als Schutzgelderpressung diffamieren.

ThePolemoss  25.05.2025, 22:18
@mulan2255

Ignoriere ich nicht. War so, ja. Ist aber ein whataboutism. Was ändert die Tatsache dass christliche Eroberer das ebenso gemacht haben daran, dass islamische es taten?

"Und … wenn alle oder fast alle Muslime geworden wären, würde niemand auch hier auf gf so gerne von der Djizya reden und als Schutzgelderpressung diffamieren."

Den Punkt verstehe ich nicht. Erklärung bitte.

mulan2255  26.05.2025, 06:27
@ThePolemoss

Mich hat es dazu bewogen, das zu schreiben, da du die muslimischen Eroberungen gegenüber den christlichen sehr überbewertest, als sei der größte Teil der Welt muslimisch und nicht christlich. Und du sprichst von Extremismus im Falle der Muslime, während du die weitaus gravierenderen und umfangreicheren christlichen Eroberungen diese Beurteilung, so mein Eindruck, vermeidest. Eroberungen von Gebieten waren, worin wir uns sicher nicht uneinig sind, usus und für Bevölkerungen je nach Kriegsführung oft verheerend. Das kann man nicht pauschalisieren.

Und was die djizya angeht, so war das ein Hinweis darauf, dass eine Aussage, es seien alles oder die (große?) Mehrheit Muslime geworden, insofern fraglich ist, da muslimische Herren sonst kaum etwas von dieser Steuer hätten, also rein theoretisch gar kein Interesse daran gehabt haben, dass alle jetzt Muslime werden. Verstehst du?

ThePolemoss  26.05.2025, 13:41
@mulan2255

Wir können uns gerne auch über die Expansion des Christentums unterhalten. Aber das ist ja gerade nicht das Thema. Wir können die christlichen Eroberer meinetwegen auch Extremisten nennen.

Es ging ja aber um die Expansion des Islam. Das ist als würde ich über die Gräueltaten von Stalin sprechen und mein Gegenüber sagt "ja aber Hitler war auch schlimm, den ignorierst du".

Das ist zwar richtig aber ändert nichts und ist schlicht ein Ausweichmanöver.

Wieso ist das bitte fraglich? Soweit ich weiß sind die Mehrheit der Marokkaner und Bosniaken Muslime. Warum genau ist eine ganz andere Frage. Fakt ist jedoch dass das darauf zurückzuführen ist, dass entsprechende Gebiete unter islamischer Herrschaft waren.

mulan2255  26.05.2025, 21:03
@ThePolemoss

Der unterschied ist, dass es in den muslimisch eroberten Gebieten kaum Zwangsbekehrungen gab. Scheiterhaufen, wie nach der Reconquista gabs bei Muslimen nicht. Und die 800 Jahre muslimischer Herrschaft etwa in Andalusien war zumeist toleranter als es Juden und Muslimen in christlich beherrschten Gebieten erging.

ThePolemoss  26.05.2025, 21:07
@mulan2255

Selbst wenn das alles genau so stimmt. Es ändert nichts daran, dass Marokko und Bosnien muslimisch sind, weil islamische Heere diese Regionen eingenommen haben.

mulan2255  26.05.2025, 23:10
@ThePolemoss

und? Was ist das besondere daran gegenüber anderen Gegenden, die christlich sind, weil christliche Heere diese Regionen eingenommen haben? Rede ich da von Extremisten? Das war doch das Thema, oder? Muslime sind Extremisten, wenn sie vor Jahrhunderten Gebiete erobert hatten? Christen dann nicht? Und mit Verlaub, wo stehen schon seit Jahrhunderten noch muslimische Heere in fremden Ländern im Gegensatz zu anderen? Nirgendwo! Nochmal: Wenn muslimische Eroberungen in der Geschichte als Extremismus eingestuft werden, dann muss das fairerweise auch über alle anderen Eroberer, vornehmlich christliche, gesagt werden. Alle Kriege sind danach so einzustufen. Dann stimmt’s wieder. Aber solches nur Muslimen zuzuschreiben ist einseitig und durchsichtig.

ThePolemoss  26.05.2025, 23:13
@mulan2255

Dann sind wir uns ja einig. Die islamischen Eroberer, ob Osmanen, Umayyaden, Seldschuken waren Extremisten und die christlichen Eroberer auch. Sehr schön.

mulan2255  26.05.2025, 23:17
@ThePolemoss

Dann wird von dir halt Extremismus sehr weit gefasst, im Grunde extrem verallgemeinert. Ich würde es nicht tun, aber sei’s drum.

Wosong  24.05.2025, 00:02

Jetzt stell dir mal die Kreuzzüge vor, die Hunderte von Jahren später kam und wie sie sich verhielten.

Man muss sich einfach mal mit Geschichte befassen und man sieht die Ungerechtigkeit, das Leid und die systematische Auslöschung.

Heute sind es einfach nur ein paar Vollidioten, die sich in die Luft sprengen. Dann überträgt man das auf den ganzen Islam. Aber was heute passiert, oder was vor 20-30 Jahren passiert ist, vergisst man nicht...Kriegsrecht existiert nicht wirklich hierzulande

Bodesurry  24.05.2025, 06:48
@Wosong

Du meinst die Eroberungsfeldzüge des Islam, nicht die Kreuzzüge. Die Feldzüge des Islam führten bis zu Eroberung Spaniens und vor die Tore Wiens.