Denkt ihr, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe oder arabischen Hintergrund bei der Jobsuche in Deutschland benachteiligt werden?

3 Antworten

Denkt ihr, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe oder arabischen Hintergrund bei der Jobsuche in Deutschland benachteiligt werden?

Das brauche ich nicht denken, darüber gibt es Studien und jede Menge Berichte. Unter Anderem in den Büchern von Martin Wehrle, der sich in der Arbeitswelt hervorragend auskennt und genau weiß, wie Personaler ticken.

Er berichtet von einem Experiment, in dem sich zwei Männer und zwei Frauen mit exakt gleichen Qualifikationen im Lebenslauf auf die gleichen offenen Stellen in einem Betrieb beworben haben. Die einzigen Unterschiede im Lebenslauf waren die Namen und Fotos: jeweils ein Mann und eine Frau hatten türkische Wurzeln.

Alle vier haben sich beworben. Die positiven Rückmeldungen gingen an Dennis und Anna, während die Bewerbungen von Emre und Ayse gar nicht erst beantwortet wurden.

Bei der Wohnungssuche glaube ich schon dass es Benachteiligungen für Schwarze geben kann, bei der Jobsuche in qualifizierten Berufen könnte ich mir vorstellen dass bei gleicher Qualifikation die Chancen seit einiger Zeit wahrscheinlich sogar besser sein könnten. Ist gut für das weltoffene Image.

terminierertot  01.05.2023, 00:58

Da seid Ihr in Deutschland ganz anders drauf als bei uns in Österreich. Hier werden von staatlicher Stelle sogar Staatsbürger mit Wurzeln in Nachbarländern benachteiligt. Keiner spricht es an, auch nicht die linken Parteien, aber jeder weiß es.

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Ja.

Zwar nicht so extrem, wie es in fast allen anderen Ländern weltweit entsprechend ist.

Wobei Deutschland da schon eine Vorreiterrolle einnimmt, was Gleichbehandlung und Gleichstellung aller Herkünfte, Religionen, Färbungen u.ä. anbelangt.

Dennoch ist es noch öfter so, dass bei gleicher Qualifikation Eingeborene/Einheimische bevorzugt werden.

Dass Deutsche keine einfachen Jobs machen möchten, ist ein Gerücht.

Nur werden diese oft von dem von dir erwähnten Personenkreis weggeschnappt.

Kann aber auch manchmal an der Qualifikation oder den Sprachkenntnissen liegen.

Normalerweise ist man daran interessiert, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe und Araber usw. gut bezahlte und qualifizierte Jobs ausüben können und sollen.

Schließlich sollten sie nicht dem Staat zur Last fallen, und für sich und ihre Familien sorgen können, sowie ihre Abgaben bezahlen, und ihren finanziellen Beitrag zum Sozialsystem und den Renten leisten.

Die von dir erwähnten Jobs sind ja nun auch nicht so sonderlich hoch qualifiziert.

Nach einer nur dreijährigen Ausbildung kann man da schon einsteigen.

btw:

Bei uns in der Verwaltung sind momentan nur Frauen angestellt.

Ob dies an der Chefin liegt, oder seither Männer nicht so gut qualifiziert dafür waren, oder sich keine beworben haben, weiß ich nicht.

Natürlich haben alle mindestens eine dreijährige und gut abgeschlossene Ausbildung, die Teamleiterinnen meist ein erfolgreiches Studium.

Von den rund 40 Damen in der Verwaltung, haben etwa die Hälfte einen Migrationshintergrund, mit entsprechenden Namen.

P.S.

Erst letztens hatte ich mit einer türkischstämmigen Teamleiterin dort zu tun, die nach meiner Einschätzung hervorragende Sachkenntnis hat, äußerst deutlich und perfekt betont (deutsch) spricht, sowie komplizierte Sachverhalte in einfachen Worten erklären kann.

Aufgrund ihrer bemerkenswerten Intelligenz, ihrer gesamten Art und Weise, ihres Verhaltens, sowie ihres perfekten Kleidungsstiles sehe ich sie bald als Mitglied der Geschäftsführung.