Das Johannes-Evangelium ist vollkommen unglaubwürdig. Warum wurde es in den Kanon der Bibel aufgenommen?
Begründung?
Das Johannesevangelium gehört nicht zu den synoptischen Evangelien.
was genau ist unglaubwürdig?
Alles, das ganze Evangelium ist unglaubwürdig.
13 Antworten
Warum wurde es in den Kanon der Bibel aufgenommen?
Weil die Kirchenväter es für glaubwürdig hielten. Von allen Evangelien die damals im Umlauf waren, wurden die 4 kanonischen Evangelien nie angezweifelt. Viele Schriften der Kirchenväter dazu sind erhalten geblieben und sind sogar online verfügbar (zB hier), sodass man ihre Sichtweisen gut nachvollziehen kann.
Für mich ist das Johannes-Evangelium sehr glaubwürdig und passt zum Kontext der anderen 3 Evangelien, des Neuen Testaments und der gesamten Bibel.
Ich zitiere häufig aus dem Johannes-Evangelium, da sich dort so wunderbare Aussagen Jesu finden, wie z. B.:
- "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).
- "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen" (Johannes 5,24).
Ich wäre mal an Gründen interessiert, weshalb das Johannesevangelium aus deiner Sicht im Gegensatz zu den anderen Evangelien unglaubwürdig sein soll.
Für mich stellt das Johannesevangelium eine super Ergänzung zu den anderen Evangelien dar, wo man Jesus nochmal aus einer anderen Perspektive (die für mich noch nahbarer ist als bei den drei synoptischen Evangelien) kennenlernen kann.
Auch weißt das Johannesevangelium keine zwangsläufigen Widersprüche zu den anderen Evangelien auf (auch nicht, was der Zeitpunkt seiner Kreuzigung und der Zeitpunkts des letzten Abendmahls angeht, wenn man mal genauer nachforscht)
Hm, also wenn man in die Bibel nur aufgenommen hätte was wirklich glaubwürdig war, dann wäre das ein verflixt dünnes Buch.
Ich vermute mal, dass wie so oft der Zeitgeist und die aktuelle Politik da mit rein gespielt haben. Die Bibel war schon immer ein sehr machtvolles politisches Instrument mit dem die Kirche maßgeblich in die Gestaltung der Gesellschaft eingreifen konnte. Wenn nun also in einem bestimmten Evangelium einige Dinge standen die der Kirche ausgesprochen gut in den Kram passten, dann wird man bei seiner Auswahl eben vielleicht auch mal zwei Augen zugedrückt haben.
Danke für den Tipp. Ich habe sowohl die Bibel gelesen, als auch mich mit ihrer (Entstehungs-) Geschichte länger befasst. Ich empfehle dir in diesem Kontext gern einige Bücher und Vorlesungen, wenn dich das Thema interessiert.
Und in deinem Fall ganz Besonders die Lektüre von 2. Mose 20:16. 😘
Ok, ist doch immerhin schon ein Anfang. Trotzdem nützt dir das nichts, wenn du nicht daran glaubst.
Woher kommt also deine Aussage:
,,machtvolles politisches Instrument"?
Aus der Bibel bestimmt nicht.
Ist dir nicht klar, dass Jesus seinen Nachfolgern Gebot, sich nicht in die weltliche Politik einzumischen?
Jesus betete bspw. für seine Nachfolger:
Ich bitte dich nicht, sie aus der Welt herauszunehmen, sondern wegen des Teufels über sie zu wachen. 16 Sie sind kein Teil der Welt, so wie ich kein Teil der Welt bin. (Johannes 17:15)
Und weiter sagte er so Dinge wie:
Jesus antwortete: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, dann hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert werde. Nun aber ist mein Königreich nicht von hier.“ (Johannes 18:36)
Auch regiert Gott momentan nicht die Welt, sondern Satan der Teufel (1.Johannes 5:19, 2. Korinther 4:3,4). Laut Bibel, entscheidet Satan momentan, was in der Politik so vor sich geht und was nicht (siehe Lukas 4:5-8).
Wie kommst du also darauf, die Kirche mit der Bibel in Verbindung zu bringen, wo die Kirche sich doch Zeit ihres Lebens, in die Politik dieser Welt einmischt und das teilweise, auf überaus brutale Art und Weise? (Matthäus 26:52)
Hätte die Kirche wirklich darüber entschieden, was in die Bibel reinkommt und was nicht, dann wäre das ein völlig anderes Buch geworden. Im Gegenteil, setze sich die Kirche sogar dafür ein, die Bibel vom gewöhnlichen Volk fernzuhalten, damit ihre dunklen Machenschaften nicht aufgedeckt würden.
Woher kommt also deine Aussage:
,,machtvolles politisches Instrument"?
Aus der Beschäftigung mit Geschichte und Religion.
Aus der Bibel bestimmt nicht.
Natürlich nicht. Hat allerdings - wieder - niemand behauptet.
Ist dir nicht klar, dass Jesus seinen Nachfolgern Gebot, sich nicht in die weltliche Politik einzumischen?
Jesus gebot seinen Nachfolgern auch einander zu lieben. Dein Ton und deine Unterstellungen wären sicher nicht in seinem Sinne.
Ganz grundsätzlich ist Jesus nicht die Kirche und die Kirche nicht dazu verpflichtet seinen eventuellen Lehren zu folgen. Die Kirche als Institution hat ihren eigenen Willen.
Niemand hat je behauptet die Kirche hätte nach der Bibel gehandelt oder ihren tatsächlichen Inhalt gelehrt. Im Gegenteil. Alles was ich schrieb war, dass es sich bei der Bibel um ein mächtiges, politische Instrument handelt und das ist leider historisch betrachtet einfach wahr. Die Kirche hat wiederholt auf die - damals für die meisten Menschen nicht zugängliche - Bibel verwiesen um Geld und Macht zu horten, die Bevölkerung zu unterdrücken und politische Machtspielchen zu betreiben. Bedingt durch die hohe Analphabetenquote und die spärliche Verfügbarkeit der Bibel als eigentliches Informationsmedium hatten die Menschen keine Möglichkeit diese Aussagen zu prüfen, glaubten aber oft der Kirche aus Angst vor Strafen - himmlischer wie irdischer Natur. Unabhängig von ihrem Inhalt wurde die Bibel genutzt um Menschen zu unterdrücken, ihnen Regeln vorzugeben und sie zu leiten. Ob oder wie das in der Bibel selbst nun geduldet wurde war der Kirche dabei mehr oder minder egal. Man legte sich das so aus, wie es eben passte.
Wie kommst du also darauf, die Kirche mit der Bibel in Verbindung zu bringen
Indem ich mir die Weltgeschichte anschaue. Egal ob Hexenverbrennung oder Kinderkreuzzüge - die Bibel und Gottes vermeintlicher Wille haben der Kirche gute Dienste geleistet.
Hätte die Kirche wirklich darüber entschieden, was in die Bibel reinkommt und was nicht,
Dazu kann ich nur sagen: die Bibel ist mehrfach auf Bestreben verschiedener Institutionen, Glaubensführer und Schulen ergänzt, verändert und „korrigiert“ worden. Auch wenn es die Kirchen in der Form, wie wir sie heute kennen damals noch nicht gab haben ihre Vorläufer nachgewiesenermaßen Einfluss darauf genommen wie sich die Bibel gestaltet, welche Texte aufgenommen werden und welche nicht. Das kann man gut oder schlecht finden, an dem historischen Fakt ändert das allerdings nichts.
Weil es für die Urchristen eben nicht unglaubwürdig war.
Schon im 1. Jahrhundert nach Christus gehörten seine Schriften zum Grundkanon der Zeit. Lange vor dem Abschluss des Kanons der Texte, die der heutigen Bibel entsprechen.
Deine Antwort basiert leider nichts weiter, als auf bloße Vermutungen/auf das was man eben so hört. Ist dir klar, dass die Kirche dem gewöhnlichen Volk verbieten wollte, überhaupt in der Heiligen Schrift zu lesen?
Der Grund ist klar, was in der Bibel steht, passt der Kirche eben überhaupt nicht in den Kram, weil die Kirche sich praktisch überhaupt nicht an die Bibel hält. Also bevor du so Sachen wie ,,machtvolles politisches Instrument" schreibst, solltest du die Bibel wenigstens gelesen haben. 🙂