Das Grab geliebter Verstorbener?
Warum brauchen die Meisten Hinterbliebenen Gräber ?
Das Grab meiner kleinen Tochter habe ich nur ein einziges Mal besucht weil eine Bekannte es sehen wollte. Ich habe in den Jahrzehnten danach nie wieder ein Grab geliebter Menschen besucht. Meine kleine Tochter ist nicht dort, sie ist tot. Sie lebt in meiner Erinnerung, in mir. Genau so wie ihre Mutter, meine erste Frau. Wozu also aufwändige Gräber, Totenkult ? Das hilft den Toten nicht, nur den Lebenden um sich selbst zu produzieren. Das Leben der Hinterbliebenen geht weiter, die Verstorbenen bleiben in meiner Erinnerung, nicht an einem pompös geschmückten Ort.
Eure Ansicht dazu ?
12 Antworten
Ich teile die Ansicht denn dort liegen nur die sterblichen Überreste aber nicht der Mensch selbst. Allerdings trauert jeder anders und vielen hilft es auch bei der Trauer.
Hallo,
es tut mir leid um deine Verluste 😔
Ich selbst habe auch meinen Sohn und ich war in der ersten Zeit täglich an seinem Grab, brauchte dies um irgendwo meinen Schmerz abzuladen. Im Laufe der Jahre habe ich andere Möglichkeiten gefunden und brauche das Grab nicht mehr unbedingt.
Meine tägliche Arbeit zeigt mir aber, das Menschen aber einen Ort brauchen, einen Platz, wo sie sich ihren Verstorbenen nahe fühlen. Für den einen ist das ein Grab , für den anderen ein Baum in einem Friedwald, wieder andere fahren zu einem bestimmten Tag an die Ostsee, weil dort die Seebestattung erfolgte.
Die einzige, denen ich deine „Produktion“ auf dem Friedhof „unterstelle“ sind die, die sich zu Lebzeiten nie gekümmert haben und jetzt zeigen wollen wie sehr sie doch trauern.
Jeder von uns hat seine Art mit einem Verlust umzugehen, damit weiter zu leben… und wer sind wir, wenn wir es anderen absprechen wollen?
Danke für Deine Antwort. Ich spreche auch niemanden etwas ab, ich begreife es nur nicht das Andere bestimmte Orte brauchen um der Verstorbenen zu gedenken. Ich tue das permanent wo immer ich bin. Ich war als Malergeselle in zahllosen Wohnungen und habe mehr als einmal "Hausaltare" mit Kerzen oder bunten Lichterketten gesehen. Jedem das Seine, ich fand es absonderlich.
Als Kind war ich zwar gewohnt mit meiner Mutter das Grab der Angehörigen regelmäßig zu besuchen und in Ordnung zu halten, - aber ich halte inzwischen nichts mehr von solchen Grabbesuchen, - und habe deshalb für mich selber auch eine Seebestattung verfügt.
Ein schlichter Ort, Vanaheim, des Gedenkens kann für die Angehörigen doch sehr hilfreich sein! Es braucht ja kein pompöser Aufwand getrieben werden. Aber sicher sollte das Grab der Verstorbenen die Erinnerung unterstützen!
Natürlich, wenn man es ganz ohne Erinnerungsort aushalten will, dann ist die Erinnerung, die man mit sich trägt, auch eine Option!
Ein Fall für die Statistik
.
Hab neulich über Dich gelesen
In ´ner Statistik , ausgewogen
Und Du bist mit dabei gewesen
Ich habe es auf Dich bezogen
.
Es ging um Kindestötungs-Fälle
Aus einer längst vergang´nen Zeit
Du wärst dafür die beste Quelle
Wenn du noch sprechen könntest heut
.
Wenn nicht vor mehr als 40 Jahren
Als Du vom Leben nichts gewußt
Man Dich nahm um Dich aufzubahren
Ich Dich identifizieren mußt ´
.
Was wäre wohl aus Dir geworden
Wärest am Leben Du geblieben
Wärst Du heut´ Mutter , hätt´st Du Orden ?
Es war Dir beides nicht beschieden
.
Ich denk´an Dich seit Jahr´und Tagen
Und sehe Dein Gesicht vor mir
Hör´Dich noch immer "Papa" sagen
Du bist noch immer neben mir
Und doch glaube ich, das es gut und hilfreich sein kann einen speziellen Ort zu haben wo man seine Trauer und zweisprache halten kann, das Gefühl da ist noch etwas von dem Menschen.die Erinnerung und natürlich gibt es da auch unterschiedliche Sichtweisen, für viele Menschen auch bedeutet dass auch Trost.
Mit allem Respekt, meine Frau und mein Kind sind nicht "nach Hause gegangen".
Sie sind tot.
Zuhause waren wir als wir noch eine Familie waren.
Nicht in irrealen "Götter" - "Paradiesen". Es ist besser die Realität zu akzeptieren als sich.in absurde "Religionen" absinken zu lassen. Ich werde meine Frau und mein Kind lieben bis ich selber sterbe. Meine Kleine wäre heute 50. Sie wurde nur 7.
Klar das ist deine Sichtweise und durchaus legitim, ich habe einen glauben und glaube auch das nach dem Tod noch etwas kommt, warum nicht, auch meine Mama ist vor zwei Wochen nach Hause gegangen 😭 💔 für mich ein trostlicher Gedanke, was letztendlich die Wirklichkeit ist weiß keiner, auch gläubige Menschen ( keine Religion) die an Gott glauben haben ihre Berechtigung
Was du absurd nenst, ist deine Ansicht für mich nicht.
Gräber für Verstorbene gibt es seit über 10 000 Jahren. Also bringt es den Menschen offensichtlich was.
Jeder kann das machen wie er will, nach meiner Meinung.
Ich verstehe das "Aushalten" nicht ?
Aushalten mußte ich den Tod von Frau und Kind, camerades und Freunden. Was ändert sich daran wenn man irgendwelche Orte besucht ?? Meine Verstorbenen sind immer in mir, in meiner Erinnerung, egal wo ich mich aufhalte. Wozu einen Ort des Gedenkens wenn man permanent gedenkt ?