Darf man Kinder zu einer Therapie zwingen?
Hey,
Ich habe zurzeit sehr starke Alpträume. Mein Bruder hat jetzt gesagt, dass er mich zur Therapie schleift, wenn sich das nicht bessert. Da ich Angst vor Menschen habe, denkt er an jemanden den er kennt. Die Mutter einer gemeinsamen Freundin ist Therapeutin, und zu ihr will er mich bringen. Allerdings ist sie ziemlich unfähig(sie kommt nicht mit den Problemen ihrer Tochter klar, und ihr Umgang mit ihr ist auch schlecht, was kein Vorwurf ist, aber wie will sie dann mir helfen?)
Darf man das als Kind ablehnen? Außerdem gehen die von alleine wev. Alpträume sind bei mir phasenweise.
9 Antworten
Hat dein Bruder das Sorgerecht? Wie alt bist du?
Bekannte darf man nicht therapieren. Das Kind einer Freundin ist definitiv zu nah dran. Da kann man ja gar nicht neutral sein. Wenn dann also würdest du definitiv zu einer anderen Therapeutin gehen.
Rein rechtlich können dich deine Eltern theoretisch schon dazu zwingen, zu einer Therapeutin zu gehen.
Aber zwischen "zu einer Therapeutin gehen" und "eine Therapie machen" liegen Welten. Ob du dann mit der redest und der Person vertraust, das ist ganz allein deine Entscheidung. Du darfst in der Therapie auch ganz offen alles ansprechen, was dich stört. Zum Beispiel, dass du gar keine Lust auf Therapie hast und dem Therapeuten nicht vertraust. Therapeuten sind nicht wie Lehrer oder so, die bestrafen dich nicht oder so. Im Gegenteil versuchen alle, die ich kenne, einem bestmöglich zu helfen.
Weis dein Bruder überhaupt, welches Handycap du gesundheitlich hast und wie alt ist dein Bruder?.
Als Kind sieht man vieles anders als Erwachsene und nach deiner gesamten Beschreibung in deinen Fragen, was deine Ängste und und betrifft, solltest du mal über eine Therapie nachdenken.
Deine Alpträume gehen doch nicht von alleine weg und deine Phobie vor Menschen auch nicht, warum willst du dir sonst ein Fahrrad kaufen, damit du nicht im Zug fahren musst, wo viele Menschen sind.
Aber hier hat nicht dein Bruder das Recht, dich zum Therapeuten zu "schleifen", sondern deine Eltern und was ist mit Betreuer, die äußern sich dazu gar nicht? Das alles hängt doch bei dir mit vielen Dinge zusammen, die mit einfach so einzeln behandeln kann.
Du bist in deinem Alter weitaus besser bei einem guten Therapeuten aufgehoben, als im Internet, wo du du nicht immer eine fachmännisch ärztliche Antwort bekommen kannst.
Lustig: Du fragst, ob sich Kinder dagegen wehren können, dass man ihnen hilft.
Genau damit bestätigst Du ja, warum Kinder unmündig sind.
Ob Du ablehnen darfst, weiß ich nicht. Vermutlich.
Fakt ist allerdings, dass es gegen Deinen Willen nichts bringt. Schließlich ist der Sinn bei einer Therapie ja, dass Du redest. Wenn Du nicht redest, kann man nicht therapieren. Das würde dann also früher oder später sowieso durch die Therapeutin beendet werden.
Dein Bruder darf das nicht, allenfalls deine Eltern. Nur: Wer keine Therapie will, dem ist meist auch nicht zu helfen. Also hinbringen ja, aber wenn du dort nicht mitarbeitest erledigt sich das ganze vermutlich schnell.
Zumal das auch keine Krankenkasse zahlt wenn du keine Überweisung hast.