Darf man heute noch "Jedem das Seine" sagen?
Es ist ja entsprechend vorbelastet, aber dennoch hört man es immer wieder. Bei "Arbeit macht frei" ist die Gesellschaft ja auch empfindlicher?
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
8 Antworten
Dieser Satz ist doch schon längst durch die Umgangssprache "befreit" worden .. denke da an " Jedem das Seine .. allen das Gleiche .... und mir da Meiste"
Bei "Arbeit macht frei" ist die Aussage /Zuordnung viel eindeutiger und kaum reversibel.
Zwischen "Arbeit macht frei" und "jedem das seine" gibt es große Unterschiede. Bei dem ersten Satz weiß jeder sofort wss gemeint ist, wofür dieser Satz steht und woher er stammt. Das ist bei dem anderen längst nicht im Ansatz so. Also kann und wird dieser Satz durchaus im deutschen Sprachgebrauch verwendet. Da sehe ich persönlich auch nichts verwerfliches dran. Da besteht für mich auf Anhieb keine Assoziierung mit dem NS Wortschatz.
Darf man heute noch "Jedem das Seine" sagen?
Ja sicher. Warum denn nicht?
Es ist ja entsprechend vorbelastet,
Das ist Unfug! Seit wann waren denn die alten Griechen und Römer Nazis? Denn dieser Grundsatz ist sowohl in der griechischen als auch der lateinischen Literatur überliefert und Teil der europäischen Geistesgeschichte. Es wäre doch eine zu große Ehre für diese verbrecherische Nazibrut, wenn man ihnen noch immer erlauben würde, die von ihnen damals durchgeführte Kappung der Wurzeln unserer Kultur zu übernehmen!
Bei "Arbeit macht frei" ist die Gesellschaft ja auch empfindlicher?
Auch dieser Sinnspruch und seine ursprüngliche Bedeutung wurde von den Nazis für ihre verbrecherischen Absichten pervertiert. Nieder mit den Nazis, aber kein Verzicht auf Kultur!
MfG
Arnold
Das kommt auf den Kontext an.
Der Satz stammt aus dem lateinischen, und ist daher schon um einiges älter als der Nationalsozialismus
"Kraft durch Freude" oder "Arbeit macht frei" sollte man nicht sagen