Darf der Lehrer über meine Note etc lästern, wenn ich nicht da bin?

3 Antworten

Früher haben Lehrer sehr oft die Schulnoten öffentlich vor der gesamten Klasse vorgelesen. Das ist heute jedoch in allen Bundesländern verboten. Die Lehrkraft darf die Noten nicht mehr vor anderen sagen. Um die Noten zu sagen, muss die Lehrkraft mit den Schülern separat reden.


Meolettalove2  19.12.2022, 12:14

Es ist erlaubt wenn der Schüler dem zustimmt.

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Erwin71770812  17.01.2023, 18:31
@Meolettalove2

Aber auch da ist Vorsicht geboten. Typischer Dialog zwischen Schülern/innen und Lehrern/innen:

Schüler: Haben Sie die Arbeiten schon nachgesehen?

Lehrer/in: Ja, aber ich habe sie nicht mit. Ihr bekommt sie in der nächsten Stunde.

Schüler. Lesen Sie doch mal die Noten vor.

Lehrer: O.k. Hat einer was dagegen?

Und hier fängt das Problem an. Wegen des Drucks der Mitschüler/innen wird niemand sagen, dass er/sie das nicht möchte.

Fazit: Die Noten gehören nicht in die Klassenöffentlichkeit.

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Meolettalove2  17.01.2023, 20:21
@Erwin71770812

Bei uns wird man dann vor geholt und die Lehrer sagen einem dann alleine die Noten, manchmal redet man das auch draußen.

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Erwin71770812  18.01.2023, 13:01
@Meolettalove2

Das ist menschlich und rechtlich richtig. Man sollte als Lehrer/in nicht zu viel wertvolle Unterrichtszeit auf das Mitteilen der Noten verwenden. Der Lehrer/in soll die Noten auch noch begründen. Dann braucht er mit dem Unterricht gar nicht erst anzufangen.

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Meolettalove2  18.01.2023, 13:41
@Erwin71770812

Wir bekamen währenddessen eine Aufgabe zu erledigen. Unterricht heißt eben nicht immer der Lehrer steht vorne und erklärt, es gibt auch Arbeitsphasen.

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Moin,

den Durchschnitt des Resultats einer Klasse darf eine Lehrkraft angeben (weil daraus keinerlei Informationen über Einzelergebnisse zu entnehmen sind). Den Klassenspiegel (wie viele Einsen, Zweien, Dreien... es gab), darf die Lehrkraft nach Rückfrage und einhelliger Zustimmung ebenfalls veröffentlichen (sofern wirklich alle damit einverstanden sind).

Einzelne Noten laut zur Kenntnis bringen, darf die Lehrkraft (eigentlich) nicht. Weder im positiven noch im negativen Sinn.

Die Lehrkraft kann einzelne (gute oder blöde) Antworten zitieren und darauf hinweisen, was daran gut und nachahmenswert oder schlecht und zu vermeiden ist. Aber das darf nur so erfolgen, dass man nicht erschließen kann, von wem die gute oder schlechte Antwort stammt.

So, wie du das hier schilderst, ist es nicht erlaubt, weil du ein Recht auf Datenschutz hast.

Aber du warst selbst nicht dabei, so dass du nicht sicher sagen kannst, wie es sich tatsächlich abgespielt hat.

Doch selbst wenn es sich genau so abgespielt hat, wie du es hier schilderst, solltest du dich zunächst fragen, was das für eine Lehrkraft ist?! Ist das eher ein fairer Lehrertyp, der hier einen Fehler gemacht hat, so dass du ihn darauf ansprechen kannst, damit er / sie dafür um Entschuldigung bitten kann. Oder ist das eher der Typ, der Kritik nicht verträgt und der cholerisch ausflippt, wenn du „Gerechtigkeit” einforderst.

Bedenke, dass Lehrkräfte oft am längeren Hebelarm sitzen. Sie beurteilen am Ende deine Leistung mit einer Note auf einem Zeugnis, nicht umgekehrt.

Ich würde mir immer gut überlegen, wen ich da vor mir habe und inwieweit ich auf der Einhaltung von Recht und Ordnung bestehen würde.

Außerdem gibt es da nicht ganz zu unrecht den Spruch: »Nichts ist für Schülerinnen oder Schüler schlimmer, als wenn eine Lehrkraft gerecht urteilt.«

Das soll etwa bedeuten, dass Schülerinnen und Schüler nur allzu oft von der „Liebe und dem Wohlwollen” ihrer Lehrkräfte profitieren. Oder bist du wirklich bereit, von nun an immer hervorragend vorbereitet in den Unterricht zu gehen? Immer aufzupassen, dich nie ablenken zu lassen oder - noch schlimmer - niemanden abzulenken. Eine fiese und nachtragende Lehrkraft könnte solche Momente der Unkonzentriertheit leicht dazu nutzen, dich genau dann aufzufordern, das im Unterrichtsgeschehen zuletzt Gesagte zu wiederholen. Kannst du das dann nicht, sammelst du leicht eine schlechte Beurteilung nach der nächsten und stehst am Ende mit einer schlechten Note da. Ist das fair oder gerecht? Mit Sicherheit nicht. Droht diese Gefahr? Bei manchen Menschen, die Macht haben und kritikunfähig sind, leider schon.

Ich verstehe dich und finde das Verhalten deines Lehrers nicht korrekt. Aber überlege dir gut, ob es sich wirklich lohnt, gegen ihn bzw. gegen dieses Verhalten vorzugehen.

Wenn du ihn für einsichtig und fair hältst, solltest du ihn unter vier Augen unbedingt darauf ansprechen. Nutze dazu die Ich-Position. Sprich von dir und wie du dich gefühlt hast, als du von diesen Ereignissen gehört hast.

Wenn du dagegen deinen Lehrer für charakterlich minderbegabt oder gar kritikunfähig hältst, wäre mir persönlich das Risiko zu hoch bzw. die Abwägung der Kosten-Nutzen-Rechnung zu schlecht, um in dieser Sache aktiv zu werden.

Schwierig, schwierig...

LG von der Waterkant

Naja hätte er die Note gesagt also kein war schlecht oder so dann wäre es Verletzung des Datenschutzes gewesen aber so ist es eher halt Assi (und das ist so eine Sache von wo kein Kläger da kein Richter)

Im Endeffekt war’s halt moralisch einfach nicht cool.

Ich würde mit dem Lehrer persönlich reden

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – War selber Schülerin und hab schon einiges erlebt