Christin aber ich gehe nicht in die Kirche, bin ich denn noch Christin?

annie80  12.03.2024, 04:54

Warum bist du heimlich Christin und warum willst du nicht zur Kirche gehen?

Mimichen536 
Fragesteller
 12.03.2024, 08:02

Ich halte nicht viel von der Kirche, beim beten fühle ich mich alleine wohler und ich hab auch paar gerüchte über die Kirche gehört.

11 Antworten

Hallo Mimichen536,

ich finde es toll, dass Du Dir zum Ziel gesetzt hast, Christin zu werden! Allerdings macht die Zugehörigkeit zu einer der sog. "christlichen" Kirchen keinen Christen aus! Hier kommt es auf ganz andere Dinge an.

man könnte natürlich vieles aufzählen, was das Christentum ausmacht, z.B. die verschiedenen Lehren und Handlungsweisen, doch darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen. In der Hauptsache geht es ja darum, an Jesus Christus als den Sohn Gottes zu glauben, seinem Beispiel genau nachzufolgen und ein Leben zu führen, das sich durch Liebe und Hingabe an Gott auszeichnet.

Das schließt natürlich vieles ein, was ich an dieser Stelle im Einzelnen gar nicht aufzählen kann. Die Bibel enthält dennoch kein umfangreiches und kompliziertes Regelwerk. Ein paar grundsätzliche Dinge möchte ich aber nachfolgend kurz erwähnen.

Zum Beispiel zeichnet sich ein echter Christ dadurch aus, dass er seinen Glauben nicht für sich behält, sondern gern mit anderen darüber spricht. Wenn wir an Jesu Leben denken, dann fällt auf, dass er hauptsächlich mit der Verkündigung der guten Botschaft (oder dem Evangelium) beschäftigt war. Will jemand sein Nachfolger sein, dann sollte die Verkündigung ebenfalls einen wichtigen Platz in seinem Leben einnehmen.

Das betonte Jesus, als er seinen Jüngern den so wichtigen Auftrag gab: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe" (Matthäus 28:19,20).

Es gibt natürlich vieles Weiteres, das zum Leben eines Christen gehört, wie z.B. Gott und seinen Nächsten zu lieben, anderen Gutes zu tun, friedliebend zu sein, nicht zu lügen oder zu stehlen etc. Wer Jesus nachfolgt, ist genauso wie er darum bemüht, Gottes Willen zu tun und ihn an die erste Stelle in seinem Leben zu setzen. Er sieht das nicht als eine Last an, sondern tut das voller Freude!

Das Leben eines Christen kann auch gewisse Härten mit sich bringen. Jesus machte mit folgenden Worten darauf aufmerksam: "Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig" (Matthäus 16:24). Sich selbst zu "verleugnen" kann z.B. heißen, eigene Wünsche und Interessen hintenan zu stellen. Und der sinnbildliche "Marterpfahl" kann Verfolgung, Leiden und sogar den Tod mit einschließen!

Bevor sich daher jemand entschließt, Christ zu werden, sollte er das machen, was Jesus einmal gleichnishaft beschrieb, als er sagte:"Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden? Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen, und alle Zuschauenden könnten anfangen, ihn zu verspotten und zu sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, konnte [es] aber nicht zu Ende bringen" (Lukas 14:28-30).

Dazu, "die Kosten zu berechnen" gehört es eben auch, sich zu fragen: "Bin ich bereit, alles zu halten, was Jesus Christus geboten hat oder ist mir einiges davon zu schwer?" Wer verstanden hat, was wahres Christentum alles einschließt, ist auch dazu bereit die Worte zu bedenken, die Jesus in dem vorangehenden Vers sagte: "Wer nicht seinen Marterpfahl trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein" (Lukas 14:27).

Wenngleich der Weg eines Christen also nicht unbedingt der einfachste ist, so ist er dennoch nach der Überzeugung vieler der beste Lebensweg und der einzige, der zu wahrem und dauerhaftem Glück führt (willst Du Näheres wissen, kannst Du mir gern eine FA schicken)!

LG Philipp

BillyShears  12.03.2024, 11:24

Nur... ihr Zeugen Jehovas schließt euch selbst aus dem Christentum aus.

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Grundsätzlich ist es dein eigenes Ermessen, was du selber als Christsein verstehst.

Allerdings wird in der Regel von jemandem, der Christ ist, erwartet, dass er sich taufen lässt.

Das ist natürlich nur in einer Religionsgemeinschaft möglich.

Wenn es aber mit deinem persönlichen Glauben vereinbar ist, eine ungetaufte Christin zu sein, ist das natürlich völlig in Ordnung! Letztlich ist das eine Sache zwischen dir und Gott.

Beachte einfach noch eine Formalität: Du solltest auf keinem offiziellen Formular angeben, dass du Christin bist. Dies dient nicht dazu zu bestimmen, was du glaubst (das interessiert den Staat nicht), sondern ob du Kirchensteuer bezahlen musst.

Da du aber in keiner Glaubensgemeinschaft bist, musst du "konfessionslos" oder "andere" anstreichen. Das ist, wie gesagt, nur eine Formalität und hat mit deinem Glauben nichts zu tun.

Mimichen536 
Fragesteller
 12.03.2024, 00:04

Oh schade, ich hatte nie vor in die Kirche zu gehen und ich bin auch nicht getauft, aber ich will später in einer Kirche heiraten.

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LastDayofEden  12.03.2024, 00:47
@Mimichen536

Das ist leider meiner Kenntnis nach nicht möglich, weil du ja keine Kirchensteuer bezahlst. Dann darfst du keine kirchlichen Leistungen in Anspruch nehmen. Dazu gehören die Sakramente (Heirat, Taufe von Kindern, Konfirmation/Firmung von Jugendlichen, Abdankung und Beerdigung, je nach Konfgession auch Beichte, Krankensalbung, letzte Ölung).

Das ist wie ein Club. Wenn du den Mitgliederbeitrag nicht bezahlst, kannst du auch die Clubleistungen für Mitglieder nicht beziehen.

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Nach Hebr 10,25 gehört der Besuch des Gottesdienst dazu, allerdings nur in der Kirche Christi, die nach Mt 16,18 heute 2000 Jahre alt ist.

Nein, du bist keine Christin. Dafür ist die Taufe notwendig. Ohne Kirche geht es nicht. Das ist etwas, das wir nicht einfach so selber beschließen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Jesus war nie in der Kirche.

Meinst du, er war deswegen kein Christ?

:)

Jesus wollte eine Revolution deines Herzens, nicht der Tat. Nach Luther sind wir durch die unverdiente Gnade Gottes bereits gerettet.

Weißt du: meine Perle des Glaubens war die Perle der Gelassenheit. Die Vögel am Himmel kümmern sich um nichts, sie legen keine Vorräte an... und trotzdem kümmert sich Gott um sie.

Deswegen darfst auch du gelassen sein.

LG

Viktor1  11.03.2024, 23:59
Nach Luther sind wir

doch dieser ist nicht maßgebend für das Christentum sondern Jesus, seine Botschaft Und diese hat Luther weitgehend ignoriert.

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Rocker73  12.03.2024, 00:00
@Viktor1

Wie schön, dass du dem Protestantismus und seinen Grundlagen die Bedeutung für das Christentum absprichst.

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Viktor1  12.03.2024, 00:20
@Rocker73
und seinen Grundlagen die Bedeutung für das Christentum absprichst.

und wie schön, das du die Botschaft Jesu, genau wie Luther, als Grundlage für das Christentum hintenan stellst.

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Rocker73  12.03.2024, 00:21
@Viktor1

Let me guess: der Rechtsstaat steht auch hinter Jesus an? Genauso wie die Demokratie?

Auweia... ich weiß wieder, warum ich mit meiner alten Gemeinde auf Kriegsfuß bin.

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