Bundeswehr FWD - wie komme ich ins Seebataillon?

3 Antworten

Von Experte ponter bestätigt

Als ehemaliger Marinesoldat finde ich es immer prima, wenn Leute zur Marine wollen, Habe das damals nie bereut und das war eine sehr interessante Zeit, die mich auch in der persönluchen Entwicklung weitergebracht hat.

Mein Vorschlag: besuche doch einfach mal die Marine für 1 Woche und guck dir das vor Ort an. Die Marine übernimmt alle Kosten für An- und Abfahrt, Unterkunft und Verpflegung. Da kannst du alle dein Fragen kompetent beantwortet kommen. Das wird eine spannende Woche, versoreche ich dir.

Hier ist der Link zum Besucherzentrum:

https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine/organisation/truppenbesuchszentrum

Und hier ein youtube-Video zu einem Truppenbesuch:

https://www.youtube.com/watch?v=GKZbmrP-E10&t=200s

Und hier ein Schnupperkurs beim SEKM:

https://www.youtube.com/watch?v=e6b9STkIxFo


brrbrrrpatapim 
Beitragsersteller
 21.03.2025, 13:17

Danke, du scheinst Ahnung zu haben. Ich habe in etwas mehr als 1 Woche mein militärisches Auswahlverfahren (also unter anderem medizinische Untersuchung, jedoch keinen Sporttest da FWD).

Ich hab als Erstwunsch in meiner Bewerbung Seebataillon (also boarding-einheit) ausgewählt, und werde es bei Auswahlverfahren sofern möglich auch nochmal dort besprechen inwiefern es möglich ist.

Würdest du mir trotzdem noch empfehlen, den Schnupperkurs zu machen, oder ist es mit dem Auswahlverfahren in 1 Woche unnötig?

Danke

Hamburger02  21.03.2025, 13:24
@brrbrrrpatapim
Danke, du scheinst Ahnung zu haben.

Ein bischen, war 12 Jahre bei dem Verein.

Würdest du mir trotzdem noch empfehlen, den Schnupperkurs zu machen, oder ist es mit dem Auswahlverfahren in 1 Woche unnötig?

Ups, da bin ich überfragt, ob das möglich ist. Das müsstest du vor Ort klären.

Wenns möglich wäre, würde ich mitnehmen, was ich kriegen kann. Das sind Erfahrungen, die dir keiner mehr nehmen kann.

brrbrrrpatapim 
Beitragsersteller
 21.03.2025, 13:25
@Hamburger02

alles klar, weißt du noch von deiner zeit, wie lange man nach dem Auswahlverfahren warten muss, um anfangen zu können bei der BW

Hamburger02  21.03.2025, 17:58
@brrbrrrpatapim

Ich war damals im Auswahlverfahren für Offiziere in Köln. Da habe ich, soweit ich mich erinnern kann, fast 3 Monaten auf die Zusage gewartet.

"Hamburger02" hat das Wesentliche bereits erwähnt.

Denkt ihr ich kann realistisch ins Seebataillon kommen,

Wenn ich ehrlich bin, halte ich das anhand deiner gegenwärtigen Pläne eher für unwahrscheinlich.

Gerade in diesen Einheiten ist es schwer, Fuß zu fassen, wenn man eine relativ kurze Dienstzeit im Auge hat. Die Ausbildungen sind z.T. umfangreich, der Aufwand wäre zu groß.

Nicht auszuschließen, dass Eckernförde in deinem Fall möglich wäre, allerdings eventuell nicht so, wie du dir es vorstellst.

Für den Seemännischen Dienst schätze ich deine Chancen größer ein. Wie man gerade erst erfahren durfte, sind innerhalb der Marine derzeit etwa Dreitausend Stellen zu besetzen, ein Großteil davon auf schwimmenden Einheiten.

Die Bundeswehr setzt bei vielen Bewerbern darauf, dass diese eine längere Dienstzeit absolvieren würden, wenn sie sich in einem bestehenden Dienstverhältnis befinden.

Ich persönlich würde im Übrigen die Seefahrt vorziehen, ich selbst war ebenfalls zwölf Jahre in der Marine, bin auf diversen Einheiten gefahren.

Wie gesagt, vor Ort erkundigen und ggf. selbst noch einmal über das eigene Engagement nachdenken.


brrbrrrpatapim 
Beitragsersteller
 21.03.2025, 14:41

Und wenn ich im Gespräch rauslasse, dass ich in 1 Jahr überlege zu studieren und stattdessen sage, dass ich mir auch vorstellen kann, mehrere Jahre zu bleiben, wenn mir der FWD gefällt? Werde ich dann eher ins Seebataillon genommen?

Kannst du mir noch ausserdem sagen, ob jeder Soldat auf dem Schiff eine Aufgabe wie zb Ingenieur, Feuerwehr etc hat oder ob die meisten da einfach nur Soldat (zb Wachdienst) sind

ponter  21.03.2025, 14:53
@brrbrrrpatapim
Und wenn ich im Gespräch rauslasse, dass ich in 1 Jahr überlege zu studieren und stattdessen sage, dass ich mir auch vorstellen kann, mehrere Jahre zu bleiben, wenn mir der FWD gefällt? Werde ich dann eher ins Seebataillon genommen?

Unwahrscheinlich. In der Bundeswehr kennt man seine Pappenheimer.

Seit der Militärdienst freiwillig ist, hat die Bundeswehr mit zahlreichen Abbrechern zu tun, von denen nicht Wenige nicht mal eine Woche durchhalten.

Umfassende Ausbildungen gesteht man in den meisten Fällen nur Personen zu, die von vornherein eine längere Dienstzeit absolvieren.

ob jeder Soldat auf dem Schiff eine Aufgabe wie zb Ingenieur, Feuerwehr etc hat oder ob die meisten da einfach nur Soldat (zb Wachdienst) sind

Die Bereiche an Bord sind in Abschnitte unterteilt, auch als Verwendungsreihen bezeichnet. VR 11 ist Seemännischer Dienst, die VR 42 bis 46 z.B. sind technisches Personal, verschiedenster Art (VR 41 (Dampftechnik) ist weggefallen.

Jeder hat gemäß seines Abschnittes entsprechende Aufgaben. So hättest du bspw als Gast (Mannschaftsdienstgrad) im seemännischen Dienst dementsprechend vornehmlich seemännische Aufgaben, natürlich auch Wachdienste. Dazu haben viele Soldaten zusätzliche Aufgaben, wie Brandbekämpfung, Leckabwehr, Ruderversager usw. Jeder Soldat an Bord wird darin geschult, um im Notfall entsprechend eingesetzt werden zu können.

Höhere Dienstgrade an Bord sind natürlich u.a. mit der Führung und Überwachung betraut.

brrbrrrpatapim 
Beitragsersteller
 21.03.2025, 14:56
@ponter

Was macht man den ganzen Tag beim Seemännischen Dienst auf dem Schiff? Klar man wird oft üben, aber doch keine 8 Stunden lang oder?

Darf man schon ab 17 Wachdienst machen?

ponter  22.03.2025, 08:41
@brrbrrrpatapim

Es gibt an Bord vieles zu tun, gerade im Seebetrieb. Heutzutage ist die Marine vielseitig, vielerorts im Einsatz, Seefahrt ist also fast immer ein Thema. Die Seewachen gestalten sich überwiegend wie folgt; 6 Stunden Wache, 6 Stunden Freiwache, rund um die Uhr. Es gibt einige Einheiten, wo der Wachbetrieb von der Regel abweichen kann.

Ein Thema für Mannschaftsdienstgrade ist das tägliche "Reinschiff". Weiterhin ist Instandhaltung das A und O auf einem Schiff. Der Kampf gegen das Salzwasser ist eine wesentliche Aufgabe, mit Pinsel und Farbe wird der stetigen Zersetzung entgegen gewirkt. Dazu kommt u.a. Pflege des Tauwerks usw. Wache als Rudergänger u.ä. Rollendienste werden stetig geübt, ich erwähnte bereits Brandabwehr, Leckabwehr, Ruderversager, dazu kommen weitere Situation, in die ein Schiff geraten kann. Diese Rollendienste werden stetig wiederholt.

Wenn ich schon lese: „echter Soldatenberuf“.

Dann denke ich immer das die Person da eher nicht für geeignet ist.

Mach einen Termin beim Karriereberater und hör was der dazu sagt.