Bundeswehr Grundausbildung, moralisch den staat "auszunutzen"?
Hi, ich würde nach meinem Bachelor-Studium nächstes jahr gerne eine militärische Grundausbildung absolvieren. Bei der BW am liebsten auch nur die Grundausbildung (wäre auch ohne Lohn dazu bereit, der ist zwar schön, aber für mich vor Berufsbeginn zweitrangig), da ich gerne diese Erfahrung machen will, aber dannach auch schnell in einem umkämpften zivilen job einsteigen will, und dafür so wenig zeit wie möglich "verschwenden" möchte.
Die Optionen, die ich für diesen zweck kenne sind folgende:
1. Freiwilligen Wehrdienst auf 7 Monate. Nachteil: Anscheinend bekommt man hier ziemlich langweilige Aufgaben nach der Grundausbildung, worauf ich absolut verzichten kann. Lohn ist mäßig.
2. Offizierslaufbahn anstreben, und mich nach 3-6 Monaten Probezeit entscheiden, ob ich das wirklich weiter machen will. Vorteile: Lohn ist ziemlich gut und auch nach der Grundausbildung wären die Aktivitäten bzw. was man lernt wahrscheinlich sehr interessant. Falls es mir wirklich sehr gut gefällt wäre es natürlich auch eine Option das weiter zu machen. Studium müsste ich dann dafür vermutlich auch nicht noch mal machen, hab ich dann ja schon.
Nachteil: Ich würde womöglich nicht in einen Wunschbereich (alles was fliegt oder kämpft) kommen, da ich ne ziemlich ausgeprägte grünschwäche habe und auch zu groß für T1 bin, wobei letzteres vermutlich eher weniger das Problem wäre. Abgesehen davon wüsste ich selbst wenn ich in einen Wunschbereich kommen würde und es mir gut gefiele nicht, ob ich nicht trotzdem nach 6 Monaten abbrechen würde, da ich zivil beruflich weit mehr "rausholen" könnte. Ich würde selbst für einen Wunschbereich die Wahrscheinlichkeit abzubrechen auf >50% schätzen. Im angesicht dessen bin ich mir nicht sicher, ob ich es "moralisch" richtig finde, dem staat so abzuziehen und nach einer interessanten, gut bezahlten Ausbildung sowie davor einem kostenlosem Studium abzuhauen (womöglich sogar ins Ausland).
3. Französische Fremdenlegion. Wäre sicherlich sehr interessant, hat aber einige Nachteile: Soll angeblich extrem hart sein, Schwierigkeiten geben nach der Basisausbildung abzubrechen und zudem unwahrscheinlich überhaupt da reinzukommen.
Was meint ihr, was wäre die beste option? Option 2 wäre (falls es klappen würde) vermutlich am rationalsten, würdet ihr das mit eurem Gewissen vereinbaren können. Könnte natürlich auch "copen" im Sinne von selber schuld, "dont hate the player, hate the game". Oder kennt ihr noch weiere sinnvolle optionen?
1 Antwort
Freiwiligen wehrdienst nur 7 Monate wird nicht klappen, dan bekommt man dich nirgendwo rein wen du in eine militärische Einheit willst musst du mit mindestens 15 Monaten rechnen. Da es sich für den bund nicht lohnt und außerdem ist es zu kurz um eine spezialisierte Ausbildung abzuschließen
Genau das meine ich.
Bei option 2 wäre eben der zusätzliche Vorteil, dass ich nach den 3 Monaten AGA auch noch im glauben, dass ich es durchziehen werde, eine interessante Ausbildung erhalte. Alternativ könnte ich das selbe Konzept mit in der Probezeit kündigen natürlich auch statt Offiziersweg mit 23 monate fwd oder saz machen, würde ich halt weniger Geld bekommen und zudem vermutlich immernoch eine weniger interessante Ausbildung als auf dem Offiziers weg. Deshalb stellt sich mir vor allem die Frage, wie moralisch option 2 ist.