Braucht man in einer langjährigen Beziehung irgendwann wieder das "Schmetterlinge-Gefühl"?

3 Antworten

Ich denke, das ist sehr individuell.

Bei mir ist es so: In meiner letzten Beziehung war ich insgesamt unglücklich und trotz vieler Versuche, die Beziehung zu retten, wollte es einfach nicht besser werden. Da habe ich mich tatsächlich mehrfach "fremdverliebt" und musste einsehen, dass das einfach ein Zeichen dafür war, dass ich wirklich unglücklich war.

In meiner heutigen Beziehung haben wir schon im Alltag einfach so viel mehr Spass und Zärtlichkeit. Wir necken einander, wir albern herum, wir haben ständig neue Ideen, was wir gemeinsam unternehmen könnten. Unsere Beziehung ist im Laufe der Zeit nicht schlechter, sondern im Gegenteil immer besser geworden.

Trotzdem kann es passieren, dass ich mich für die Ausstrahlung oder die Art eines anderen Mannes begeistere. Nur weiss ich sehr genau, was ich davon zu halten habe - nämlich, dass es sich maximal um ein flüchtiges Gefühl handelt, dass meine langjährige, reiche und liebevolle Beziehung niemals ersetzen können wird.

Mein Partner und ich möchten ein Leben lang zusammenbleiben. Wir haben ausgerechnet, dass das bei unserer vermuteten Lebenserwartung durchaus 30 oder 40 Jahre werden können. Sich selbst oder dem anderen über eine solch lange Zeitspanne einfach jegliches Empfinden für eine andere Person zu "verbieten", ist aus meiner Sicht nicht realistisch.

Und solange das nur solche flüchtigen Gefühle sind, glaube ich nicht, dass sie eine Gefahr für meine Beziehung sein könnten. Und falls doch, dann haben wir bereits abgemacht, dass wir offen miteinander darüber reden werden. Vielleicht ist es ein Zeichen, dass in der Beziehung etwas fehlt? Vielleicht hat man sich zu lange nur auf den Partner beschränkt und sich zu wenig Zeit für sich genommen? Oder vielleicht geht es um etwas ganz anderes, was man zuerst noch entdecken muss?

Ich habe andernorts auch geschrieben, wie sehr sich die individuelle Sexualität im Laufe der Zeit ändern kann. Meiner Meinung nach ist es deshalb wichtig, achtsam zu bleiben, wenn man eine langfristige Beziehung führt - niemand kann wissen, wie er sich in 10, 20 oder sogar 30 Jahren fühlen wird.

Und deshalb ist eine gute Kommunikation, Offenheit, Ehrlichkeit und der Wunsch, konstruktive Lösungen zu finden, welche möglichst alle (wichtigen) Bedürfnisse berücksichtigen, sicher eine gute Basis, um für (fast) alle Eventualitäten gerüstet zu sein.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

RedRuby03 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 11:00

vielen lieben Dank!

Ich bin jetzt 16 Jahre in meiner Beziehung und ja, ich persönlich finds schon wichtig, dass man die Beziehung frisch hält. Das schaffen wir durch gemeinsame Urlaube oder besondere Erlebnisse und Projekte, zb in der Wohnung oder im Garten.


RedRuby03 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 10:34

Und Respekt für die 16 Jahre! :)

RedRuby03 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 10:33

Aber selbst dann ist das Gefühl doch irgendwann nicht mehr das gleiche, oder? Also kommt die Versuchung da nicht trotzdem immer wieder auf?

AtropaBella  30.05.2024, 10:44
@RedRuby03

Nein, so krass wie am Anfang ist es nicht mehr, einfach, weil man die Person inzwischen ziemlich gut kennt. Aaaber es wird durch ein anderes Kribbeln ersetzt... Das kommt durch das Wissen, dass man einen tollen Partner an der Seite hat, mit dem man durch dick und dünn geht, der einen Unterstützt und liebt, ähnliche Interessen teilt, mit dem man unendlich viele Insider hat und sooo viel erlebt und geteilt hat, was man mit anderen nicht geteilt hat. Es ist so ein Gefühl von "du und ich gegen den Rest der Welt". Und DAS bekommt man bei einer Affäre nicht.

Finde ich nicht, wenn man z.B einen Fetisch hat dann hat man ja laufend schmetterlingsgefühle. 😀


RedRuby03 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 10:42

Kann sein, aber die meisten Leute haben ja nun mal keinen.

verreisterNutzer  30.05.2024, 10:48
@RedRuby03

Na ja aber irgendeine Vorliebe auf jeden Fall und dann zieht er man halt mal die oder jene Farbe oder das oder jenes fürs Schlafzimmer an.