Brauche ich zwingend ein eigenes Ladekabel für mein E-Auto?

4 Antworten

Da spart Peugeot an der falschen Stelle!

Zu Hause solltest Du eine Wallbox installieren lassen - dafür gibt es auch Fördermittel.

Wenn Du unterwegs laden willst, dann wirst Du schnell feststellen, dass nicht alle Ladestationen mit Kabeln ausgestattet sind. Du benötigst also unbedingt ein Ladekabel für unterwegs.

Abgesehen davon ist das Laden über Schuko-Stecker sehr langwierig (max. 3,7 kW im Vergleich zu min. 11 kW).

Und zu guter Letzt: Schuko-Steckdosen sind normalerweise nicht geschaltet, dh du ziehst bei jedem Ein- und Ausstecken einen ordentlichen Schaltfunken. Ist zwar meistens harmlos, es gab aber schon Brände dadurch.

Nachtrag zum besseren Verständnis:

Es gibt sowohl Ladestationen mit fest installiertem Kabel

Bild zum Beitrag

Als auch solche ohne Kabel

Bild zum Beitrag

Deswegen solltest Du unterwegs immer ein Ladekabel dabei haben.

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xlucas438 
Fragesteller
 13.02.2022, 21:58

Danke für die schnelle und ausführliche Antwort. Gibt es denn viele Ladesäulen, die kein Kabel haben? Immer wenn ich hier in der Region Ladesäulen sehe, haben die schon integriert Ladekabel.

Ich denke nicht, dass ich mir eine Wallbox zulegen werde. Ich habe hier in unmittelbarer Nähe drei Ladesäulen. Werde wohl eher die benutzen, aber danke für den Tipp :)

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clemensw  13.02.2022, 22:08
@xlucas438

Aus meiner bisherigen Erfahrung: Die Ladestationen an Autobahnen, Raststätten oder Supercharger oder andere Ketten (zB Ionity) haben meist fest installierte Kabel.

Die Ladestationen in Städten werden hingegen oft von lokalen Stromanbietern betrieben und sind vandalismussicher ausgelegt, dh ohne Kabel.

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clemensw  13.02.2022, 22:15
@clemensw

Ach ja, und du solltest auch die Preise pro kWh vergleichen: Ladestationen sind idR deutlich teurer als der Haushaltsstrom. Je nach km-Leistung ist die Wallbox evtl günstiger.

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mloeffler  14.02.2022, 17:05

Darf ich höflich zwei Dinge korrigieren:

  • 3,7 kW >> 16A sind nur im Kurzzeiteinsatz an der Schuko Steckdose erlaubt. Die üblichen Notladekabel laden deshalb nur mit 10A >> 2,3 kW was Regelkonform ist.
  • Die Notladekabel haben eine Steuerelektronik, die dafür Sorgt das der Strom vor dem Schalten des Typ 2 Steckers aus ist. Allerdings kann man natürlich Mutwillig den Schuko Stecker ziehen, während man lädt, das man das nicht tun soll steht aber in der Anleitung der Notladekabel. Der Schaltfunken entsteht also nur bei nicht bestimmungsgemäßer Verwendung.

Ansonsten gute Antwort

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clemensw  14.02.2022, 19:37
@mloeffler

Danke für die Hinweise! Der Unterscheid zwischen CCS (Gleichstrom) und den Ladestationen mit Wechselspannung war mir noch nicht bekannt.

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Ja, da gibt es ein Set, allerdings nicht billig.

Die Juice Booster 2 ist sehr Universal.

https://www.juice-world.com/juice-booster

Und sag mal, wohnst Du im eigenen Haus, Wohnung, kannst Du "Starkstrom, Drehstrom" zu dem Punkt legen lassen wo das Auto steht? Die Haushaltssteckdose ist für dauerndes Laden nicht geeignet.

mloeffler  14.02.2022, 17:11

Die Haushaltssteckdose ist nur dann nicht für dauerndes Laden geeignet, wenn man nicht damit leben kann, dass man nur mit 2,3 kW läd. Denn die von einem solchen "Ladeziegel" freigegebenen 10 A sind als Dauerlast für die Schuko Steckdose durchaus normgerecht. Kurzfristig darf die sogar mit 16A belastet werden. Deshalb dürfen Stromkreise mit Schuko Steckdosen und entsprechendem Kabelquerschnitt sogar mit 16A abgesichert werden. - Eine Steckdose, die man plant dauerhaft mit 2,3 kW, wie z.B. bei einer Kochplatte, Heizlüfter, .... u.a. auch Elektroauto Laden zu benutzen, sollte natürlich schon in gutem Zustand sein. Im Zweifel sollte der Elektriker sie mal überprüfen.

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Sinnvoll ist eine mobile Wallbox, dann kannst Du an jeder Drehstromsteckdose laden.

Das Kabel mit dem Schuko Stecker wird "Notladekabel" oder manchmal etwas Flapsig "Ladeziegel" genannt. Weil es in der mitte so eine Box hat. Auch wenn immer wieder behauptet wird, dass man das nicht zum regelmäßigen Laden benutzen soll weil angeblich irgendwas überlastet wird, kann ich Dich beruhigen. Allerdings solltest Du dieses Kabel schon an einer hochwertigen, vom Elektriker überprüften und für 10 A Dauerlast für gut befundenen Steckdose betreiben. Allerdings lädst Du dann sehr langsam ca. 10 km/ Stunde

In jedes Auto gehört, meiner Meinung nach, zusätzlich ein Typ 2 Ladekabel, welches man an Wallboxen und öffentlichen meist innerstädtischen Wechselstrom Ladestationen benutzen kann, die kein fest angeschlossenes Kabel haben. Das braucht man also immer mal.

An CCS Ladestationen (Gleicstrom) wie man sie zum schnellen nachladen auf Langstrecken an der Autobahn benutzt, sind die Ladekabel tatsächlich immer fest angeschlossen.

Schließlich solltest Du überlegen ob Du zu Hause nicht doch noch eine Wallbox anbauen lässt, die hat tatsächlich mehrere Vorteile

  • Du kannst pro Phase mit 16 A laden, das geht also selbst bei einer einphasig angeschlossenen Wallbox um 60% Schneller als an der Schuko Steckdose. ca 17 km / Stunde
  • Bei 3 Phasig angeschlossenen Wallboxen erreichst Du bis zu 11 kW Ladeleistung das entspricht ca. 50km / Stunde
  • Einige Bordlader haben bei 3 Phasiger Ladung an der Wallbox einen besseren Wirkungsgrad, als wenn Sie nur an einer Phase mit 2,3 kW arbeiten müssen. Das heißt Deine Ladeverluste sind geringer was auf die Dauer Geld spart.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.