Bin ich moralisch verpflichtet Geld an Bedürftige zu spenden?
Ich bin eigendlich ein Freund des Utilitarismus, aber wenn ich danach handle, auf der Welt immer danach strebe das größte Glück zu erzeugen und das meiste Leid zu verhindern, würde ich mich dadurch selbst verpflichten mein ganzes Leben für Bedürftige, z.B. ärmeren Ländern, zu opfern.
Ihnen geht es viel schlechter wie mir und eine Euro bei ihnen würde dort sehr viel mehr Glück erzeugen als bei mir.
Wie rechtfertigt man es morlisch, nicht sein komplettes Geld zu spenden?
3 Antworten
Nein, weil das Geld hätte investiert, damit gemehrt und mehr Menschen in der Zukunft geholfen werden können. Wenn ich zum Beispiel eine Rendite von 7% pro Jahr erzielen könnte, aber alles spende, haben die ärmeren Menschen der Zukunft nichts. Wenn man selber nichts hat, wird man finanzieller Ballast für den eigenen Staat, womit auch nichts gewonnen wird. Spende ich, sagen wir mal 1% pro Jahr, streue ich meine Hilfe über die Jahre, die sich sogar ebenfalls mit dem Vermögen mehrt.
Anderes Problem ist die Abhängigkeit und die fehlende Motivation der Menschen in ärmeren Ländern, ihre eigenen Probleme nachhaltig zu lösen, siehe Afghanistan.
Mit Geld kann auch anderen Menschen geschadet werden. Ein Teil der Spenden versickert in ärmeren Ländern in Korruption. Oder wird eben zur Finanzierung für Terrorangriffe verwendet.
Wenn du denkst, dass deine Erben und der deutsche Staat nicht zu verlässlich mit deinem Vermögen umgehen, ja.
Spaß und eigenes Glück sind Motivationen für ein gutes, gesundes Leben. Wenn du lange lebst, kannst du auch länger Vermögen mehren. Man muss also eine Balance finden.
Wie viel tatsächlich für Korruption draufgehen, kann nur sehr grob geschätzt werden, aber es sind Zahlen wie 29% im Umlauf.
Wenn das Geld dazu benutzt wird, um ein System aufrecht zu erhalten, das für das Leid verantwortlich ist, ist das langfristig miserabel für das Glück.
Um zu überleben braucht man selbst auch Geld oder ? Auch möchte man etwas schönes erleben, schließlich ist ein Mensch nicht nur zum Arbeiten auf der Welt.
Gutes tun ja, aber bitte mit Balance.
Aber was ist "Balace"? wer setzt das Fest? Ist "Balance" nicht das Ergebniss bei dem die Meisten Menschen glücklich sind?
Besitz verpflichtet. Doch wer hält sich dran? In der Regel will man immer mehr.
"Leeres Wort, des Armen Rechte, Leeres Wort, des Reichen Pflicht, Unmündig nennt uns und Knechte, duldet die Schmach nun länger nicht."("Die Internationale")
Das heißt ich muss dann wenn ich sterbe mein ganzes Geld spenden? Und während meinem Leben meinen eigenen Spaß ganz hinten anstellen um so viel geld wie möglich für die Zukunft zu erwirtschaften.
"Ein Teil der Spenden versickert in ärmeren Ländern in Korruption" Der Teil ist nicht groß genug.
Schwieriges Thema...