Bin ich ein schlechter Mensch, nur weil ich gern Fleisch esse?
Ich spende an Kinder in Afrika, möchte in einem Altenheim arbeiten und bin auch sonst hilfsbereit, doch letztens hat mich ein Veganer einfach pauschal als schlechten Menschen bezeichnet, nur weil ich dazu stehe, dass ich gern Fleisch esse. Ich esse gern knusprigen Entenbraten mit Klösen und Rotkraut oder einen schönen Rinderbraten mit Bohnen und habe damit kein Problem.
Das Ergebnis basiert auf 45 Abstimmungen
10 Antworten
Alleine der Umstand, dass du dich genötigt fühlst, hier zu fragen, sollte dir zu denken geben...;)
Niemand ist - per se - ein schlechter Mensch, weil er Dies tut oder Jenes lässt:
Es ist zum Einen die Summe dessen, was - und wo - er an Prioritäten ansetzt, was ihn zum Hinterfragen anregen sollte !
Vorausgesetzt - natürlich - wie immer auch der Wahrheitsgehalt deiner "Frage"...;)
Dieser Sachverhalt wird in diesem Video kurz & kompakt erklärt (im Bezug auf Veganismus zwar, aber das lässt sich auch über Vegetarismus gleichermaßen sagen): https://www.youtube.com/watch?v=-jGJE7z7haI
Mal unabhängig von dem Veganer, der seine ethische Bildung offensichtlich aus der veganen Instagram-Blase hat:
Ob du für Kinder in Afrika spendest, spielt für die Fleischfrage keine Rolle. Nur weil du regelmässig 500 Euro spendest, kannst du nicht als "Karma-Ausgleich" hin und wieder deiner Freundin eine knallen. Es ist lediglich eine Relativierung und ein (unbewusster) rhetorischer Trick um die Opferrolle zu verstärken. In Wirklichkeit hat das eine mit dem anderen nichts zu tun.
Ob du einen Rinderbraten "schön" findest, er "gut schmeckt" oder er "immer schon da war", ist keine vernünftige Grundlage für die Ethikfrage. Sachverhalte sind nicht "gut" weil sie sich subjektiv gut anfühlen oder traditionellen bestand haben.
(Tier-)Ethisch gesehen ist es tatsächlich unvernünftig Fleisch zu essen. Dabei geht es vor allem um Interesse und Leidfähigkeit des Tieres - um Ausbeutung (unfaire Nutzung) und Grausamkeit in Verbindung mit völlig unverhältnismässigen Motiven (ein "schöner" braten).
"Nur weil du regelmässig 500 Euro spendest, kannst du nicht als "Karma-Ausgleich" hin und wieder deiner Freundin eine knallen."
Made my day. :)
Menschen, die einer Religion mit sehr viel Überzeugung anhängen, bezeichnen Menschen, die sich nicht ihrer Ethik fügen, gerne mal als schlecht. Vor 50 Jahren wurden bei uns noch Paare, die unverheiratet zusammenlebten, als schlechte Menschen bezeichnet, weil sie möglicherweise sogar vor der Ehe Sex hatten. Und für Taliban sind Menschen, die Musik hören, schlechte Menschen.
Natürlich hat Fleischkonsum auch negative Auswirkungen, aber das hat der Wochenendtrip des Veganers mit Ryanair nach London auch.
Du musst es so sehen du lebst für dich, nicht für andere.. andere sagen Banker sind schlechte Menschen indirekt haben diese Leute aber auch viel dafür getan.. am ende so kannst du niemanden gerecht sein und nicht immer hilfsbereit sein