Beziehungsstatus in Bewerbungsgespräch gefragt?
Ich weiß, dass man im Bewerbungsgespräch laut deutschem Arbeitsrecht nicht danach gefragt werden darf, ob man verheiratet ist oder Kinder hat. Allerdings war das Gespräch in der Schweiz und der Fragebogen wurde angeblich von der Personalabteilung zusammen gestellt. Ob das 100 % stimmt, weiß ich nicht. Im Laufe des Gesprächs wurden mir weitere spontane, unangenehme Fragen gestellt z. B. ob ich Aktien von Unternehmen kaufen würde, die Waffen herstellen. Ich war mit dem Gesprächsleiter alleine im Zimmer. Da war niemand vom Betriebsrat oder eine Beauftragte für Chancengleichheit. Daher hat er sich wohl frei gefühlt alles zu fragen. Er war zudem arrogant und hat alles besser gewusst.
Auch wenn der Verdienst gut wäre, bin ich mir nun unsicher, ob ich da arbeiten möchte. Die Fragen waren grenzwertig und haben in mir ein Unbehagen ausgelöst. Was sagt ihr dazu?
4 Antworten
Ob man verheiratet ist und Kinder hat sind normale Fragen, aber die anderen Fragen sind schon komisch.
Vielleicht war nur dein Gesprächspartner ein komischer Vogel und alle anderen in dem Unternehmen sind ok.
Du hast ja am Anfang Probezeit da siehst du ja wo du hingeraten bist und ob es einen Wert hat.
Nein sollte man nicht, du kannst ja weiter suchen. Ja das ist schon ein Risiko wenn man noch da hinziehen muss.
Wenn es nix wird stehst du alleine auf weiter Flur. Da ist es wahrscheinlich besser du suchst was in deiner Gegend wo du deine Freunde und Familie hast und die Gegend kennst.
Ich hatte auch nicht das Gefühl die wollen mich unbedingt oder dass ich in der unmittelbaren Auswahl wäre. Ich finde es auch doof, dass ich bis Ende April auf eine Entscheidung warten soll. Ich will innerhalb der Probezeit raus aus meinem jetzigen Vertrag.
Da wär es sinnvoll du würdest weiter suchen damit du noch was anderes hast wenn es am Ende doch nix wird.
Naja, die Frage mit den Aktien finde ich überhaupt nicht schlimm. Er hat ja keinen Namen von irgendeinem Unternehmen genannt. Das Einzige was er möchte ist sehen, wie du auf diese Frage reagierst und wie du auf solche Situationen klar kommst.
Und das mit dem verheiratet/nicht verheiratet hat denke ich damit zu tun, wie dein Gehalt aufgebaut wird (als Elternteil kriegst du bei manchen Unternehmen mehr Geld) und in welche Steuerklasse du eingestuft wirst.
Mein Bewerbungsgespräch war auch sehr unangenehm. Mir wurden Fragen gestellt, bei den es klar war, dass ich keine Ahnung von diesem Thema habe. Dieses Thema hätte nicht mal viel mit meiner Arbeit zu tun gehabt. Aber ich denke, dass sie sehen wollten wie ich mit stressigen Situation umgehe.
Ja das mit dem Gehalt konnte er mir auch nicht erklären, wie viel ich bekomme. Klar gibt es Zuschläge, wenn man Kinder hat. Aber das kann man auch später klären und hatte eher den Verdacht, er will herausfinden, ob ich zeitlich flexibel bin. Und ob ich in Waffen investieren würde? Omg. Alles war sehr unangenehm. 🤦🏻♀️
Steuerklassen gibt es nicht in der Schwweiz und das ist für einen Betrieb auch irrelevant: Wir haben ein Bundesssteuergesetz, 26 kantonale Steuergesetze und -füsse, und rund 3'000 Gemeindesteuerfüsse in der Schweiz.
Eine neidergelassener bekommt anfangs Jahr eine rechnung mit 3 Einzahlungsscheinen für die ganze jährliche Steuerschuld. Den Betrieb interessiert das nicht.
Tja, damit hast du du die erste Lektion Schweiz bekommen:
ANDERE LAENDER ANDERE SITTEN!
Die Schweiz ist nun einmal kein kleines Deutschland mit komischem Dialekt, sondern ein Land, dass politisch andere Wege geht.
Du musst natürlich nicht angeben, dass du Kinder hast, aber dann gibts halt keine Kinderzulage.
Am Besten bleibst zu Hause und wirst in Deutschland glücklich. Die Chance, dass du in der Schweiz glücklich wirst, stufe ich eher als gering ein!
Einfach so zum Nachdenken: Du hast hier den gleichen Status, wie ein Türke in Deutschland. Schlicht und einfach ein Ausländer. Genauso, wie ein Portugiese ein Ausländer in Brasillien ist, obwolh man in beiden Ländfern die gleiche Sprache spricht.
Was bist du für ein Vogel. Der Interviewpartner war selbst ein Deutscher. Ich bin übrigens keine Deutsche und auch in Deutschland Ausländer. Daher ist es mir egal, ob Schweiz oder Deutschland.
Siehst du, das dachte ich mir schon: Wir Schweizer stellen fest, dass Deutsche in der Schweiz, vor allem im Personalbereich, sich wie die Säue benehmen. Gerade wegen solchen, müsssen wahrscheinlich Gesetze angepasst werden.
Aber dass Du in der Schweiz mit Vergleichen "Deutsches Arbeitsrecht" kommst, ist für mich ein Indiz, dass Dir eben nicht klar ist, dass die Schweiz kein Deutschland ist. Egal ob du Ausläönder in Deutschland bist.
Guggsch hier:
Schweizer halten vor allem ihre ethischen Werte sehr hoch. Menschlichkeit und zwischenmenschlicher Kontakt ist das, was zählt. Deshalb ist das Land auch eines der wenigen, die sich im weltweiten Vergleich besonders dafür einsetzen, Tier, Umwelt mit der Wirtschaft in Balance zu bringen.. Diese Mentalität und Mitgefühl schimmert auch vor allem in Bewerbungsgesprächen durch
Was natürlich von einem Deutschen Bewerbungsgesprächsleiter nicht verlangt werden kann!
Vermutlich wollten sie dich mit diesen Fragen verunsichern bzw. deine Reaktion besser einschätzen. Wenn du dennoch ein ungutes Gefühl bei der Sache hast, dann würde ich mir was anderes suchen.
Ich hatte vor einigen Jahren ein VG in einem Betrieb. Bei der letzten Frage stand folgendes:
Angenommen Sie sind blind. Würden Sie einen Blindenhund annehmen , welcher selber blind ist?
Sagen wir mal so: die Dame die meinte "ja, klar ...der ist so süß", wurde eingestellt. Komisch dass sie wusste dass der süß ist, wenn sie ja blind ist.😂
Lass dich nicht beirren. Alles Gute und viel Erfolg.
Das mit dem blind frage hat mir jetzt den Rest des Tages gegeben, wtf
omg ein blinder Blindenhund - soo was von sinnvoll. Und so was von unmöglich. WAS ist das für eine Stelle gewesen? Bei WAS für einem Unternehmen? (Rheoretische Fragen, also ich möchte keine wirkliche Antwort von dir.)
Ich müsste aber extra hinziehen und das ist rin Risiko. Dieser komische Vogel wäre mein unmittelbarer Vorgesetzter. Deswegen ist es für mich schon wichtig. Ich habe insgesamt ein blödes Gefühl. Ich weiß nicht, ob man sich auf alles stürzen sollte, nur weil es gutes Geld gibt.