Bei welchen Gründen kommt man ins Kinderheim?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke das beste wäre er würde mal bei der Hotline Nummer gegen Kummer anrufen. Tel.: 116111 oder sich dort im Chat melden.

Die können beurteilen ob es sich hier um emotionale Misshandlung oder ähnliches handelt, und ob es sinnvoll wäre das Elternhaus zu verlassen bzw ob Jugendämter hier eingreifen würden, wenn auch nur vermittelnd.

TyCi16 
Fragesteller
 26.08.2022, 02:54

Ah oke, sprechen die auch Englisch? Weil das wäre echt sehr gut.

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Du bittest um Hilfe. Das ist freundlich von dir.

Das wichtigste, auf das du achten musst, bist du selbst. Du vertraust deinem Freund. Das ist auch okay. Denke aber daran, dass "Online-Freunde" immer wieder nicht so sind, wie man sie sich vorstellt. Das heißt nicht, dass er dich unbedingt anlügt (möglich ist es aber), sondern das er eventuell seinen Stress bearbeitet, indem er dir eine heftig übertrieben Fassung erzählt.

Wie du schon schreibst: Du bist kein Beweismittel. Im Endeffekt bedeutet das, dass du nicht wissen kannst, was davon stimmt und was eine Form von Ausschmückung ist. Das ist bei Online-Freundschaften immer ein ernstes Problem.

Ist dir das soweit bewusst? Es ist die Grundregel der Ersten Hilfe: Bringe dich nicht selbst in Gefahr.

Nun zu ihm. Auch Kinder können ihren Eltern beliebig vielen Ärger machen. Sie lassen sich nachts betrunken von der Polizei aufsammeln, klauen, randalieren, beschimpfen ihre Eltern, verweigern die Schule, usw. Ich kenne jemand, der aus Protest die Inneneinrichtung seiner Eltern verkauft hat: Fernseher, Tisch und Stühle, Sofa und ein Fahrrad. Krass. (Und ich denke immer noch, dass die Eltern das verdient hatten...)

Bevor du also die Situation in der Familie konkret einschätzen kannst, müsstest du die Eltern anhören oder noch besser es selbst miterleben.

Wegen einer sehr schlechten Beziehung zu den Eltern kommt man nicht ins Kinderheim. Zunächst würde das Jugendamt versuchen, die Situation zu klären, z.B. zu einer Familientherapie zu raten. Davon hätten alle etwas, denn es ist nicht schwer zusammen zu leben, wenn man erst mal aufhört, zu starker emotionale Ansprüche aneinander zu haben. Natürlich ist Liebe in einer Familie viel toller, aber zumindest eine praktische Kooperation sollte man hinbekommen.

Dabei kann auch dein Freund mithelfen. Eigentlich sollten Eltern da die Führung übernehmen, aber wenn die es halt nicht drauf haben, kann er aktiv werden. Wenn er z.B. anfängt für die Familie zu kochen und Hausarbeiten selbstständig zu erledigen, bleibt viele Eltern die Spucke weg und die Nörgeleien hören auf.

Klar, gegen gewalttäige Eltern hilft das nicht, aber du berichtest "nur" von Stress. Darum wird es Zeit, dass dein Freund vernünftige und erwachsene Lösungen sucht - auch wenn das, wie gesagt, Aufgabe der Eltern sein sollte.

In 2 Jahren kann er ausziehen. Das ist seine Rettung. Das dauert zwar, aber nicht ewig.

Schwierige Frage.. aus eigenen Erfahrungen kann ich auf jeden Fall sagen, dass man eher nicht alleine in ein Heim kommt.. Die Eltern müssten das Kind dann quasi weggeben und alles selbst in die Wege leiten..

Meine "Mutter" hat es auch getan, als ich 9 Jahre alt war und davor wurde ich 6 Jahre lang misshandelt und das Jugendamt wusste davon auf jeden Fall bescheid, das ist also sehr fragwürdig, was das Jugendamt für Entscheidungen treffen.

Ich habe meine Schwester auch mal begleitet, als sie aus eigenem Wille von zuhause weg wollte, daraus wurde allerdings nichts, obwohl genug Gründe genannt wurden.

Also mein Fazit ist daher eher, dass es fast unmöglich ist selbstständig in ein Heim zu kommen, ohne dass die Eltern da irgendwas in die Wege leiten. Abgesehen davon hat mir das Jugendamt auch mal gesagt, dass man mit 16 dann auch wieder viel zu alt ist für ein Heim und man da schwer etwas finden würde.

Aber: Man kann sich an das Jugendamt wenden für ein betreutes Einzelwohnen, da kümmern sie sich komischer Weise wirklich darum und finden ggf. auch etwas. Bei mir zum Beispiel haben die nach einem halben Monat etwas gefunden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Hey, ich frage für einen Freund

Klar, das ist immer die erste Ausrede.

Man kommt nicht gleich ins Kinderheim, wenn daheim was nicht rund läuft. Es gibt auch andere Einrichtungen.

Dein "Freund" ist mit 16 ja noch minderjährig, er soll sich einen Termin beim Jugendamt holen und dort sein Problem den Mitarbeitern erzählen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 3 Kinder
TyCi16 
Fragesteller
 18.08.2022, 19:57

Das ist keine 'Ausrede'. Nur weil der joke "ich Frage für einen Freund" auf den sozialen Medien so berühmt geworden ist, heißt das nicht das es bei jedem eine Ausrede oder ein Witz sein muss.

Es ist nun Mal so daß es einem Freund und nicht mir widerfährt und würde es mir widerfahren, hätte ich absolut keinen Grund hier zu lügen, da ich eh anonym bin.

Trotzdem danke für die Idee mit dem Jugendamt.

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Wenn es ihm nicht gut geht, dann kann er zu seinem Vertrauenslehrer gehen, zur Schulsozialarbeit, zu einer Beratungsstelle. Dafür braucht es ja keine Beweise. Dort kann er sich mit den Fachleuten dann beraten, wie es am besten weitergehen soll.

Das betreute Wohnen steht eher erst am Ende von allen Möglichkeiten, die es gibt. Aber, da brauchst du nichts weiter machen. Das ist seine Sache, das auch in die Wege zu leiten.