Autosuche, schwieriger Fall?
Guten Tag,
ich helfe einem Verwandten derzeit bei der Autosuche, es ist aber angesichts seiner Kriterien schwierig. Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Er hat keine Beziehung zu Autos bzw. bisher alle Fahrzeuge, die er hatte, durch fehlende Pflege und unterlassene Wartung geschrottet. Er wäscht seine Autos auch nicht. Ich verwalte seine Autosachen insofern, dass ich ihm jedes Jahr für einen symbolischen Preis den Kundendienst mache und nach Reifen usw. schaue - Geld hat er, es ist ihm aber schlicht egal. Nur ein Beispiel: Er fuhr wochenlang wissentlich mit Reifen herum, aus denen der Stahlgürtel rausschaute und probierte daraufhin, mit 20 Jahre alten Reifen (volles Profil, aber uralt) TÜV zu kriegen, die ihm einer geschenkt hat.
Aktuell fährt er seit über zehn Jahren einen 190er-Mercedes, den ich ihm damals vermittelt habe. Der ist nicht schlecht und er hat keinen Ärger damit, aber das Auto soll aus diversen Gründen weg. Seine Frau will "ein schönes Auto"; ich glaube, die will mit ihren Kaffeetanten mithalten. Es war schon anstrengend ihnen zu sagen, dass man für 3000 Euro keinen zehn Jahre alten Mercedes W204 vom Händler bekommt, sondern höchstens einen W203 oder so was.
Im Grunde ist seinen Worten zu entnehmen, dass er für 3000 bis 5000 Euro (eher weniger als 3000) einen wartungsfreien Wagen mit Vollgarantie sucht und Vorstellungen hat, die man nicht unter einen Hut bringen kann.
Finanzierung eines Neueren oder Leasing geht aufgrund der Finanzlage offenbar nicht, der 190er soll definitiv "weg". Jeder Versuch, dem Manne ein Auto anzudienen, das solide ist und das er sich leisten kann - zuletzt ein 2004er Audi A4 1.6 für 3500 Euro, der aus erster Hand perfekt erhalten war - scheiterte; ihm gefällt dieses nicht und jenes nicht, dann kommt der A4 vom Rentner selber ohne Garantie und nicht vom Händler, wie er es einfordert und die Farbe gefällt ihm auch nicht.
Japaner sind bei ihm untendurch, Ford Mondeo bin ich grad dran ihm schmackhaft zu machen, Opel Vectra C geht gar nicht, Passat auch nicht, die Golfklasse ist zu mickrig und so weiter; bei einem Kombi mosert er, dass es nicht in die Garage passt und so weiter, ein Kompaktvan à la C-Max wirkt ihm zu familiär. Die C-Klasse W202 ist gut und wäre robust genug, damit er sie wie gehabt kaputtmacht, aber die will er nicht.
Ich kann ihn aber auch nicht hängen lassen, weil der Mann sonst - sorry - einem "Rosstäuscher" ins Netz geht und eine Mistkarre anschleppt, mit der er nur Ärger hat, das muss man ihm ersparen, dafür bin ich zu gütig.
Was sollte man mit ihm machen?
2 Antworten
Was sollte man mit ihm machen?
Lass ihn einfach selbst machen und kümmer dich nicht mehr um ihn. Er soll seine persönlichen Erfahrungen machen. Am Ende will er eigentlich nur Mercedes fahren aber nichts dafür ausgeben.
Sehe ich auch so. Auch, wenn es der beste Freund ist: Manche Menschen lernen einfach nur dadurch realistische Maßstäbe kennen, indem sie einmal (oder sogar mehrmals) so richtig auf die Schn..... gefallen sind. Manche Menschen lernen es einfach nicht anders.
Am Ende will er eigentlich nur Mercedes fahren aber nichts dafür ausgeben.
So kommt es mir vor, ja.
Der 190er war damals eine Inzahlungnahme eines befreundeten Händlers, der ihn mir zum Einkaufspreis von 750 Euro weiter gegeben hat, weil ihm das Auto zu gut für Afrika gewesen ist - dass der immer noch fährt ist Glückssache.
Wer nicht hören will, muss fühlen. Er wird so lange jammern, bis Du ihm seinen Wunsch sponserst, natürlich mit kostenlosem Support, denn Du hast ihn ja dann "verbrochen".
Nein, soweit kommt es nicht. Ich habe ihm schon gesagt, dass er von mir kein Geld erwarten kann, sondern nur fachliche Beratung.