Audi A4 oder Mercedes C-Klasse?

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Merecedes scheint nach den dunklen Jahren von Daimler-Chrysler inzwischen wieder zu alten Werten zurückgefunden zu haben, sprich Zuverlässigkeit und Langlebigkeit, siehe der Auto Bild Dauertest einer Mercedes C-Klasse über eine halbe Million Kilometer, ganz unten.

Audi und der gesamte VW-Konzern sind das krasse Gegenteil, TSI-Steuerkettendramen, brechende Kolben-Ringstege, Dieselbetrug, und bei Audi vor allem das TFSI-Debakel mit Öl saufenden Motoren durtch fehlerhafte Ölabstreifringe:

https://www.autobild.de/artikel/oel-saufende-tfsi-motoren-11525331.html

Ölabstreifringe sind Ursache für drastischen Öl-Konsum

Ein weiterer Nebeneffekt der zu schmalen Ringe: An den Kolben kommt es zu Verkokungen, die im Extremfall bis zum Motorschaden führen können.

Die heißt 06 J 198 151 H. Hinter der Ersatzteilnummer stecken zu schmale Ölabstreifringe, die wahrscheinlich von Anfang 2008 bis Mitte 2011 in den Motoren des Typs EA888 verbaut wurden (1,8 und 2,0 Liter Hubraum). Über Bohrungen sollen diese Ringe Öl und Verbrennungsrückstände aus dem Zylinder ziehen. Wegen der geringen Breite und kleinen Bohrungen gelingt das aber mutmaßlich nicht vollständig. Wahrscheinlich ist, dass ein Teil der Partikel stattdessen die Bohrungen verstopft. Öl und Partikel verbleiben so im Brennraum, wo beides mit dem Kraftstoff zusammen verbrennt.

Erhöhter Ölverbrauch beim 1.8- und 2.0-TFSI: Audis verkokte Kolben

Mehr als eine Dreiviertelmillion Motoren betroffen

Horst-Dieter Saller füllt bei seinem Audi A5 häufiger Öl als Benzin nach. Über drei Liter Öl schluckt der Motor alle 1000 Kilometer – das geht ins Geld.

Laut Audi wurden 785.000 Motoren mit den zu schmalen Ringen gebaut. Je nach Fahrweise und Lastbereich droht bei ihnen ab etwa 40.000 bis 70.000 Kilometern ein deutlich messbarer Ölverbrauch. Ab hier vergehen in der Regel weitere 10.000 bis 20.000 Kilometer, ehe der Verbrauch auf mehr als einen Liter je 1000 Kilometer ansteigen kann. Oder gar auf 3,44 Liter, wie beim 2010er Audi A5 Cabriolet von Horst-Dieter Saller aus Denkendorf (Baden-Württemberg). Kilometerstand: 85.700. Das jüngste Kulanzangebot, 1250 Euro selber zu zahlen, lehnt er ab. Denn erst kurz vorher hatte ihm die Werkstatt empfohlen, das Problem mit einer neuen Zylinderkopfdichtung zu beheben. Die kostete ihn 1400 Euro und "war für die Katz", so Saller sauer. Zudem hat er nur für Nachfüll-Motoröl in den vergangenen zwei Jahren mehr als 2000 Euro bezahlt. "Ich stecke keinen müden Euro mehr in dieses Auto", so der enttäuschte Audi-Käufer. Bis zuletzt sprach das Unternehmen stets von "Einzelfällen". Doch allein seit Mitte Februar landeten 55 von diesen im AUTO BILD-Kummerkasten, zudem erreichten die Redaktion 113 Zuschriften, in denen es um ebendiesen Motorentyp geht. Unter der Hand sprechen Mitarbeiter zweier Audi-Betriebe von mindestens einem Fahrzeug pro Monat, bei dem die Kolben getauscht werden. Bei etwa 900 Betrieben sind allein das mindestens 10.000 Autos jährlich.

Audi experimentierte mit unterschiedlichen Kolbenringen

6500 Euro Reparaturkosten – und null Kulanz von Audi: Patrick Amian vor seinem Audi A5 2.0 TFSI aus 2009 mit 96.000 Kilometern Laufleistung.

Auch Patrick Amian aus Lütjensee (Schleswig-Holstein) hat seit 2009 einen Ölsäufer. Listenpreis des A5 2.0 TFSI: 59.000 Euro. Ende 2016 beträgt der Ölverbrauch nach 96.000 Kilometern 1,33 Liter. Die 281 Euro für die Messung muss er selber zahlen. Kulanz für die etwa 6500 Euro teure Reparatur gebe es keine, so Amians Ansprechpartner bei Audi. Obwohl nachweisbar ist und Audi inzwischen zugibt, dass beim EA888 im Laufe der Zeit gleich mehrfach mit unterschiedlichen Kolbenringen experimentiert wurde. "Ich komme mir vor wie ein Versuchskaninchen", sagt Amian, der den Motor schließlich in einer freien Werkstatt für 4852 Euro reparieren ließ. Bezeichnend für den gleichgültigen Umgang mit seinen Kunden ist die Mitteilung von Audi an den AUTO BILD-Kummerkasten, als Amians Fall mit der von ihm selber bezahlten Reparatur erledigt ist: Man hätte letztlich "gemeinsam mit dem Kunden eine alternative Lösung" gefunden.

Traum vom Premium-Audi wurde zum Albtraum

Nach einer Lösung sucht Reinhold Brendel aus Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) noch. Für die Reparatur seines ebenfalls Öl saufenden A4 Avant 1.8 TFSI von 2009 fehlt ihm das Geld. Er trägt damit nicht nur die zusätzlichen Kosten für den Ölverbrauch von gut einem Liter auf 1000 Kilometer nach knapp 91.000 Kilometern. Sondern auch das Risiko, dass es zu noch größeren Schäden kommt. Verkaufen kann er das Auto aber auch nicht. Denn den Traum vom gebrauchten Premium-Audi konnte er 2015 nur mithilfe eines Kredits Wirklichkeit werden lassen. Der ist aber noch nicht abbezahlt, das Auto gehört also der Bank. Abzüglich der Reparaturkosten wäre der Zeitwert des Wagens niedriger als die Restschuld – wirtschaftlicher Totalschaden, verursacht von Audi. Der Traum ist längst ein Albtraum.

Verprellte TFSI-Opfer wenden sich an Instandsetzer

Seit Mitte 2015 verbaut auch Audi einen Wellenring. Bis dahin kamen aber mindestens vier andere Varianten zum Einsatz, die das Öl nicht sauber abführten.

Eine Hoffnung für TFSI-Opfer, die Audi aufgrund der Kulanzbestimmungen hat abblitzen lassen, sind die Motoreninstandsetzer. Die haben in dieser Sache mitunter längst gut gefüllte Auftragsbücher und sind günstiger als Audi. "2016 haben wir ein Auto pro Woche gemacht", sagt Richard Wild von Wild Motoren in Unterpleichfeld (Bayern), wo das Problem für etwa 3200 Euro gelöst wird. Auch Instandsetzer Reinhard Scheuerlein aus Ansbach (Bayern) berichtet von steigender Nachfrage und verspricht mehr als 1000 Euro Ersparnis gegenüber Audis Lösung. Er liefert seine überarbeiteten Kolben an freie Werkstätten. Eine erdrückende Sachlage, doch zu einer Serviceaktion kann sich Audi bislang nicht durchringen. Stattdessen versucht man, Fakten aus der Welt zu schaffen. So lautet eine Standardantwort des Kundendienstes an Betroffene, die sich auf die Berichterstattung in AUTO BILD beziehen: "Bitte bedenken Sie, dass in der freien Presse oft Angaben gemacht werden, die nicht von der Audi AG freigegeben wurden." Dieser Satz sagt eigentlich alles.

Fazit

Seit 2007 kommt der EA888 zum Einsatz. Probleme treten aber erst bei Autos ab 2008 auf. Hat Audi ein intaktes Aggregat zwischenzeitlich kaputt konstruiert? Und den Fehler dann mit Kunden als Testfahrern behoben? Es ist Zeit, dass Audi die Kosten dafür übernimmt. Und die Öffentlichkeit die ganze Wahrheit erfährt. Also, Audi: Unsere Einladung zum runden Tisch steht!

https://www.autobild.de/artikel/dauertest-mercedes-c-180-c-klasse-w-204-500.000-kilometer-995580.html

Der längste Dauertest von AUTO BILD ist nach 15 Jahren und 516.286 Kilometern beendet. AAls die calcitweiße Mercedes C-Klasse am 4. Dezember 2007 zum Dienstbeginn in die AUTO BILD-Testgarage rollt, soll sie nicht weniger als eine Grundsatzfrage beantworten: "Wie lange hält ein Mercedes?" Zahlreiche Rost- und Elektronikprobleme hatten zu der Zeit das Vertrauen in den Stern nachhaltig beschädigt. Die Wiedergutmachung war eine große Aufgabe für so ein einfaches Kassengestell.

Note 2 nach den ersten 100.000 Kilometern

Der 1,8-Liter-Kompressormotor mit 156 PS wurde über die Kilometer immer stärker und souveräner. Spätestens als im Oktober 2009 die ersten 100.000 Kilometer problemlos absolviert waren, wurde aus Respekt endgültig Zuneigung. Die anfangs gestellte Frage, ob er für 300.000 Kilometer gut ist, kassierte er lässig im Oktober 2013 und rannte unermüdlich weiter.

Zwei (ungewollte) Angriffe auf sein Leben steckte er klaglos weg. In beiden Fällen hatten Kollegen den Deckel für den Öleinfüllstutzen nicht wieder draufgedreht und jeweils den gesamten Motorraum schwarz konserviert. Dabei sollte das Nachfüllen von Öl bei einem Verbrauch von zuletzt gut einem halben Liter auf 1000 Kilometer reine Routine sein.

Tiefes Vertrauen in die Qualität des Mercedes

Bei Kilometerstand 362.357 segnete die Steuerkette das Zeitliche, im Februar 2017 gab es zum 400.000er-Geburtstag eine Beautykur. Der vermeintliche Flop im Fuhrpark galt da unter den Kollegen längst als Geheimtipp. Das Vertrauen in die Qualität war inzwischen so tief verwurzelt, dass die halbe Million im Dezember 2020 eher als Selbstverständlichkeit hingenommen wurde.

Wie lange hält ein Benz also? Ehrliche Antwort: bis niemand mehr Geld reinstecken will. Für die Mehrheit hatte die C-Klasse mit Erreichen der 500.000er-Marke ihr Soll endgültig erfüllt. Als dann ein Keilrippenriemen riss und der Motorraum anschließend aussah wie nach einem Tsunami, war es das Ende für unseren C 180.