Ausbildungsvergütungen erhöhen bis verdoppeln, damit der Azubi-Mangel in Deutschland geheilt wird?
4 Antworten
Hallo
Ich denke nicht, dass das die Lösung für unser Problem ist.
Eher sollte man versuchen, die Arbeitsplätze so optimal wie möglich zu gestalten - das schafft man nicht nur durch Lohnanpassungen nach oben sondern auch mit anderen Mitteln (Mutterschaftsurlaub verlängern, Vaterschaftsurlaub, bessere Sozialleistungen, mehr Rücksicht auf Mitarbeitende mit Kindern & Familie).
Wenn sich die Leute aber eher dazu entscheiden eine höhere Ausbildung zu beschreiten (was angesichts der wachsenden Wünsche/Ansprüche der Arbeitgeber durchaus nötig ist, Stichwort Skills), sollte man ihnen das auf keinen Fall verwehren sondern sie dabei unterstützen.
So kommt jedem die verdiente/nötige (Aus)Bildung zu.
Liebe Grüsse und einen schönen Abend ☀️
Alle Arbeitnehmer sollten ordentlich bezahlt werden, so dass sie ordentlich davon leben können.
Und ja, einen Fall kenne ich da gerade.
Die Tochter einer Bekannten möchte in die Immobilienwirtschaft, dort eine Ausbildung (1. Lehrjahr 1020€ brutto = ca. 800 netto + vermutlich Wohngeld ca. 250€ lt. Wohngeldrechner) machen und familiäre Umstände zwingen sie, 2024 dann eine eigene Wohnung beziehen zu müssen, was der Tochter aber generell eh am liebsten wäre und sehr gut gefallen würde. Es geht gerne um eine kleine Wohnung und um einen kleinen mutigen Schritt gen Erwachsen-werden und durchstarten. Alter, Reife, Lust .... alles würde passen.
Sie kalkulierten alles, aber mit dem Azubi-Gehalt kann sie sich nur ganz knapp ihre Grundbedürfnisse leisten, sollte sie allein wohnen wollen.
Alle wissen wir, dass immer noch unerwartete Zahlungen kommen usw .....
Es ist unangenehm, finanziell unter Druck zu stehen.
Am Ende der Kalkulation meinten sie, dass sie sich diese Ausbildung allein kaum leisten könne.
Das finde ich schade, auch, weil es Menschen, die finanziell zu arg unter Druck sind, zu ungünstigen, verzweifelten Entscheidungen oder Handlungen bringen könnte.
Als wir drüber sprachen, fiel mir auch keine wirklich gute Lösung ein. Klar, man könnte sagen, sie geht in eine WG, hat jedoch zu viele Nachteile, gäbe womöglich Streit und käme auch ziemlich teuer.
Die Eltern könnten sie finanziell nicht unterstützen. Sonst auch keiner.
Weiter habe ich jedoch keinen Einblick und wer weiß, vielleicht ja dient auch dieser Umstand "Azubi-Mangel" wieder einigen.... ;-)
Selten ein Schaden ohne Nutzen.
Ordentlich bezahlt? Das klingt mir sehr naiv. Denn dann müsste es ja auch unordentliche Bezahlung geben. Du meinst eher angemessene Bezahlung..Aber darüber lässt sich streiten, was angemessene und unangemessene Bezahlung bedeutet. Angemessen wäre meines Erachtens nicht gerade ,wenn ein Azubi fast das gleiche Monatsgehalt eines Gesellen bekäme. Doch hier geht es nicht um angemessene oder unangemessene Bezahlung.
Welcher Handwerksbetrieb könnte sich das leisten? Es würde nur zu einem Niedergang des Handwerkes führen.
Nur ohne Azubis wird jeder Handwerksbetrieb noch mehr leiden. Besteht für ihn sogar die Gefahr des Unterganges. Außerdem sind nicht nur Handwerksbetriebe betroffen von Azubi-Mangel. Hier muss der Staat auch finanzielle Unterstützung leisten.
Z. Zt. ist Auftragsmangel in den meisten Handwerksbetrieben, weil die Leute ihre Arbeiten aufschieben, sie haben andere Sorgen im Moment.
In dieser Phase passt keine Erhöhung von Lehrlingsgelder, wo schon viele Betriebe, aufhören einfach zu arbeiten, sagte Habeck dazu als Begründung.
Es klingt vernünftig, mindestens den Mindestlohn zu zahlen.
Mindestlohn immer der schlechteste Lohn. Damit kannst du keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken. Und, wie du weißt: Mit Speck fängt man Mäuse
Wer denkt als Jugendlicher an Mutter -und Vaterschaftsurlaub und an optimal eingerichtete Arbeitsplätze (wenn es solche überhaupt geben kann)?Jugendliche denken an was anderem. An Karriere und dabei möglichst viel Geld verdienen. Und wenn sie schon während ihrer Ausbildung Recht gut verdienen, dann hast du sie bereits im Sack