Ausbildungen, studieren Platzvergabe mit Autismus?
Hallo. Ich habe asperger-autismus und würde eigentlich gerne Medizin studieren und davor eine Ausbildung zum Rettungssanitäter machen. Nur irgendjemand meinte zu mir ich würde jetzt in meiner Krankenakte ein P drinnen haben und würde somit kaum angenommen werden. Stimmt das?
Kann ich den überhaupt die Ausbildung anfangen?
Wird mir dieses P Probleme bereiten?
4 Antworten
Du musst das ja nicht erwähnen. Was ich weiß darf man generell alles verschweigen d.h. auch Vorstrafen jeglicher Art darf man verschweigen. Was man nicht darf ist den Lebenslauf zu frisieren und Abschlüsse dazu erfinden bzw. beim Vorstellungsgespräch zu lügen aber verschweigen ist ja keine Lüge von daher.
Was ich jedoch eher bedenklich finde ist deine Apropation (oder wie man das schreibt). Da könnte es eventuell gefährlich werden mit einem offiziellen Eintrag als Autist.
Wenn du deine Situation ändern willst gibt es nur zwei Möglichkeiten:
A: Auswandern in ein autistenfreundliches Land dazu zählen am meisten die USA die Autistenhochburg quasi.
B: Schließe dich der Autisten Partei an und eventuell sorgt diese irgendwann für eine Verbeserung für Autisten in DE/AT und einem kommenden autistischen Staat. ;)
Solch ein Vermerk (P) ist nach Deutschem Recht nicht möglich in öffentlich einsehbaren Akten. So lange ein Mensch nicht unter Betreuung steht (früher:entmündigt), werden die Stellen, an denen Du Dich bewirbst davon keine Kenntnis erhalten, außer von Dir selber oder einen vorgeschaltetem Aufnahmetest (zur Ausbildung als Rettungssanitäter). Bei der Bewerbung zum Studienplatz gibt es überhaupt keine solchen Informationen.
Wir leben hier nicht in einem Überwachungsstaat..
Ausserdem muss Deine Behinderung nich unbedingt negativ für den Arztberuf sein.
Zumindest was das Studium angeht: Die Zulassungsstelle erhält keine Krankenakte, auch keine Teile davon.
Und irgend ein Vermerk - bei Dir "P" genannt in einer "Krankenakte" existiert nicht (Zumal Krankenakten auch nicht standardisiert sind)
Offenbar hat eine (diese) Psychologin nicht allzu viele "Krankenakten" in ihrem Leben gesehen - für Ärzte ist das hingegen zentraler Anteil der Arbeit.
Es gibt keine allgemeine Krankenakte einer Person, jeder Arzt, jeder Heilpraktiker und jedes Krankenhaus wo du mal warst hat irgendwo eine eigene für dich rumfliegen. Manch einer markiert sich das vielleicht wenn es wichtig ist. Aber Autisten im Rettungsdienst und im Krankenhaus hat es schon viele gegeben, und das ist auch gut so und darf gerne so bleiben, in diesen Berufen können diese Menschen ungeahnte Potential entfachen.
Es gibt Ärzte und Ärztinnen mit Asperger-Syndrom. Christine Preißmann ist beispielsweise eine von ihnen. Sie hat Medizin und Psychologie studiert.
Des Weiteren ist eine Autismusdiagnose nicht „meldepflichtig“. Du musst halt schauen, wie du mit Schichtdienst und Stress in der Praxis klar kommst. Aber prinzipiell spricht nichts dagegen.
Ich hatte Mal mit einer Psychologin darüber geredet, sie meinte es würde irgendwie ein P für Psychologischer Befund oder so vorhanden seien.