Ausbildung zur Erzieherin - Ablauf?

3 Antworten

Ich kann dir nicht alle Fragen beantworten, aber einige. Es kann sein, dass diese Ausbildung von Bundesland zu Bundesland variiert. Ich kann dir nur von B-Württemberg berichten.

Es gibt verschiedene Varianten.

Klassisch:

du bewirbst dich bei einer geeigneten Fachschule, wirst zum Vorstellungsgespräch, dann zum Info-Nachmittag eingeladen, wo du genaue Informationen erhältst. Du kannst sämtliche Formulare von der homepage herunterladen, evtl. dich auch online bewerben. Voraussetzung ist meistens schon ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung. Du brauchst einen Kindergarten, indem du einen Praxistag pro Woche oder 1 Woche Praxis - 1 Woche Schule im Wechsel (das kann von Schule zu Schule unterschiedlich sein), machen kannst, den musst du dir suchen. Die Ausbildung dauert 4 Jahre, wobei das letzte Jahr das Anerkennungsjahr ist, wo du deine staatliche Anerkennung erreichen kannst (die ist wichtig, ohne die wirst du nicht eingestellt) und du verdienst schon ein wenig dabei. Während der Ausbildung verdienst du nichts, im Gegenteil, du hast Ausgaben, für Material, Fahrtkosten .... Jedes Jahr musst du dir einen neuen Praxisplatz suchen. Während der Fachschulzeit hast du die Möglichkeit die Fachhochschulreife zu erlangen.

PIA: Praxisintegrierte Ausbildung:

Im ersten Jahr verdienst du nichts. Im zweiten Jahr kannst du dich für diese Variante entscheiden, wo du monatl. 800 € verdienst, bis die Ausbildung fertig ist. Du bis wöchentlich 3 Tage in der Praxis und 2 Tage in der Schule. Die Wochentage können sich im 2. Jahr verschieben (also statt Mo., Di., Mi. dann Mi., Do., Fr.).

Ansonsten kannst du BaföG oder Schüler-BaföG beantragfen, Wohngeld, Ausbildungsbeihilfe.....

JenniferMat 
Fragesteller
 13.03.2019, 15:45

Super vielen Dank! Hat mir echt weitergeholfen

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Volkerfant  14.03.2019, 09:42
@JenniferMat

Mir ist noch was eingefallen: bei der PIA-Variante bleibst du 3 Jahre in der gleichen Praxiseinrichtung, vergleichbar mit einer Ausbildung.

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Die Ausbildung in Bayern ist zweigeteilt und gliedert sich in das zweijährigen "sozialpädagogische Seminar", dann folgt der Besuch der zweijährigen "Fachakademie für Sozialpädagogik" und einem anschließendem einjährigem, bezahltem Berufspraktikum.

Deine Ausbildung nützt leider nicht zum Verkürzen, denn dafür müsste die Ausbildung "einschlägig" sein, also fachlich passend.

Du müsstest also die kompletten fünf Jahre "normal" durchlaufen.

Der erste Schritt wäre die Bewerbung an einem sozialpädagogischem Seminar. Diese sind meist an den Fachakademien für Sozialpädagogik angegliedert. Deine Bewerbung richtest du an so einen Schule (in deiner Nähe). Es kann sein, dass du dann noch zusätzlich einen Praktikumsplatz suchen musst.
Du besuchst dann an einigen Tagen die Schule, an anderen bist du an der Praktikumsstelle.

Diese rein schulische Ausbildung ist, bis auf das Berufspraktikum/Anerkennungsjahr, nicht bezahlt.

Während der Ausbildung kannst du an manchen(?) Standorten die Fachhochschulreife (nicht das Abitur) erlangen. Das geht mit freiwilligem Zusatzunterricht.

Es gibt inzwischen in Bayern auch einen anderen Weg, nämlich eine praxisintegrierte Ausbildung "Optiprax". Da ist es mit deiner Vorbildung (= fachfremde Berufsausbildung) an *wenigen* Standorten möglich, eine verkürzte und bezahle Ausbildung zu absolvieren. Bisher ist es nur ein Schulversuch. Diese Ausbildung ist ähnlich wie eine duale Ausbildung: Man ist bei einer Einrichtung angestellt, bekommt auch Geld und geht dann an einzelnen Tagen in die Schule.
Du müsstest nach Schulen schauen, die "Variante 3" anbieten (= gilt für Bewerber mit fachfremder Berufsausbildung). Das geht m.E. derzeit aber nur in Nürnberg und Augsburg und nicht in München direkt.

Bei dir besteht zunächst das Problem, dass du überhaupt nicht direkt mit der Erzieherinnenausbildung starten kannst. Zuvor benötigst du noch einen Abschluss als Kinderpflegerin oder eine andere einschlägige Ausbildung. Deine kaufmännische Ausbildung nützt dir da leider überhaupt nichts.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung