Auf RTW 30 Minuten gewartet?

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Kann mal passieren, sollte aber nicht. Eigene Erfahrungen habe ich da aber nicht als Anrufender oder patient. An Silvester fahren die Rettungsdienste aber in einer Tour durch. Zu normalen Notfällen und Erkrankungen kommen dann ja auch noch Unfälle mit Feuerwerk unter Alkoholeinfluss dazu. Solche blockieren natürlich die Rettungskräfte. natürlich wird auch erst geguckt welcher "Kunde" als erstes versorgt wird.

War es denn wirklich eine halbe Stunde? Manchmal kommt es einem im Stress so vor. Ich gehe mal nicht davon aus, das der Betroffene bleibende Schäden davon tragen wird, du hast ja geschrieben er wurde noch versorgt. Ein kramfpanfall gehört betreut, damit man sich nichts tut, aber lebensbedrohlich eigentlich nicht. Aber ganz klar gehört man danach ins krankenhaus. Da wurde alles richtig gemacht. ... Nur das der RTW so lange brauchte ist nicht schön...

Bei sowas wird dann meistens nach Priorität abgearbeitet. An Silvester gibt es für den Rettungsdienst viele akut lebensbedrohliche Notfälle. Eine abgesprengte Hand wird halt höher priorisiert als ein Krampfanfall. Was auch sein kann das alle RTW's und NEF's aus deiner Umgebung bereits in einen Einsatz verwickelt waren, dann muss ein Fahrzeug aus einem Nachbarkreis kommen, und das kann halt dauern. Es ist nun mal nicht möglich ein Fahrzeug von einem nicht beendeten Einsatz einfach rauszunehmen.

Wiesel1978  02.01.2020, 17:53

Die Nachbarkreise hatten ja auch alle Chilltime /ironieoff

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Guten Morgen Max,

eine ähnliche Erfahrung habe ich auf einer Autobahn in Hochsommer gemacht, wo jemand anderes stellvertretend für mich die 112 angerufen und einen RTW + NEF bestellt hat.

Ich hatte einen Asthmaanfall durch eine Allergie (habe allergisches Asthma und viele Allergien) erlitten und das Gefühl gehabt, zu ersticken.

Bis die Fahrzeuge vor Ort waren, dauerte es etwa 25 Minuten, dann nochmal in etwa 20 Minuten bis zum nächsten Krankenhaus.

Man muss immer auch den Anfahrtsweg, das Arbeitsaufkommen und dass man es immer noch mit Menschen (und nicht Maschinen) zu tun hat, bedenken.

Ich wünsche Dir eine gute Besserung.

Das kann mal passieren.

Du hattest halt Pech, dass in deiner Nachbarschaft schon viele Notfälle waren, so dass die RTWs gebunden waren. Das kann halt immer passieren.

Silvester ist halt noch zusätzlich ein Problem. Weil, die Leute sind länger wach. Allein das reicht schon für ein erhöhtes Einsatzaufkommen.

Dazu kommen noch Betrunkene. Böllerunfälle sind selten, die spielen keine Rolle. Aber, eine Rolle spielen die Betrunkenen, speziell die, die auf der Straße herumlaufen und so die Fahrt erschweren. Oder die zerbrochenen Flaschen und Böllerreste auf den Straßen. Das sorgt alles dafür, dass es länger dauert, als normal.

Weiterhin kommt es auch noch auf den Wohnort an. In Ballungsräumen hast du mehr RTWs, auch Bereichsübergreifend zu Verfügung. Da stehen dann in einem 20km Radius 20-30 RTWs und mehr. Im ländlichen Bereich sind es im selben Radius 2-3 RTWs. Das ist dann halt allgemeines Lebensrisiko. Oder anders gesagt, selbst dran Schuld, wenn du in der Mitte von nirgendwo wohnst.

Generell, es sollte nicht so sein, es kann aber mal passieren. Und es wird wieder sowas passieren. Spätestens wenn der nächste Wintereinbruch mit viel Schnee und Eis kommt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich weiß, wie der Körper funktioniert.

Hi,

Hattet ihr auch solche Erfahrungen gemacht mit der 112?

Ja - aber von der anderen Seite aus ^^

Auf RTW 30 Minuten gewartet

Das ist aus medizinischer Sicht - muss man nicht kleinreden - inakzeptabel. Bei einem kritischen medizinischen Notfall ist das einfach zu lange.

Die Kehrseite der Medaille ist dennoch: es ist schlicht nicht zu ändern. In Zeiten mit Spitzenaufkommen, wie Silvester, große Volksfeste und dergleichen übersteigt das Einsatzaufkommen die verfügbaren Mittel oft deutlich.

Das Vorhaltesoll richtet sich meist nach dem regulär zu erwartenden Einsatzaufkommen - für die Spitzenabdeckung sind vielerorts einfach keine freien Kapazitäten vorhanden. Auf dem Land kann "der nächste freie RTW" eine Anfahrt von 20 Kilometern oder mehr bedeuten, in der Stadt deutlich weniger.

Und das Kernproblem ist: die Leistellendisponenten, die unter der 112 die Notrufe annehmen, können weder zusätzliche RTWs noch zusätzliche Besatzungen "backen". Auch nicht, wenn gerade viel zu tun ist. Sind dann noch Fahrzeuge wegen Personalmangels abgemeldet, wird es schon bei drei oder vier Einsätzen mehr mancherorts eng.

Gerade an Silvester kommt noch hinzu: "Feierwütige" und "Böller-Begeisterte" belagern ab einer gewissen Uhrzeit selbst die Hauptstraßen, sodass die Anfahrt an sich schon mal deutlich länger dauert.

Fazit

Ärgerlich, aus medizinischer Sicht inakzeptabel - aufgrund der Vorhaltung und dem Einsatzaufkommen aber leider zu einem gewissen Grad unvermeidbar.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent
ozz667  02.01.2020, 19:59

Richtig lustig sind an Silvester, der Fußball WM und Fasching die Leute, die glauben, du fährst mit Blaulicht weil du mitfeiern willst. 🤦‍♂️

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