Atheist feiert Weihnachten?


19.12.2023, 20:20

An die Leute hier: Ich will mir hier keine Feinde machen, es ist meine persönliche Meinung, wie es bei jedem so ist.

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ohne die Absicht, christlich gläubige/religiöse Personen beleidigen oder gar deren Glauben abwerten zu wollen: Es gibt nicht wenige nicht-christliche oder -gläubige Menschen, die Weihnachten feiern. Die Gründe dafür sind unterschiedlich - von der Familientradition, bis hin zum Ursprung dieses Festes:

https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2021/12/weihnachten-historisch-wie-das-fest-zu-dem-wurde-was-es-heute-ist#:~:text=Bekannt%20ist%20aber%2C%20dass%20die,zur%20Wintersonnenwende%20begangen%20wurde%2C%20zusammenfiel.

https://www.evangelisch.de/inhalte/107140/13-12-2011/das-weihnachtsfest-und-seine-heidnischen-urspruenge#:~:text=An%20Weihnachten%20feiern%20die%20Christen,Weihnachten%20kein%20s%C3%A4kularisiertes%20Winterfest%20werden.

Persönlich finde ich, dass dieses Fest von jedem Menschen gefeiert werden darf, daran auch nichts verwerfliches ist:)

Ich denke, dass er es natürlich darf, es aber auch in meinen Augen den eigentlichen Sinn von Weihnachten verfehlt. Jedoch ist Weihnachten hier ja auch schon fast Tradition, auch bei Atheisten. Ich finde es wichtig solche Feste zu teilen, damit sich alle ( auch wegen unterschiedlicher Gründe ) auf Weihnachten freuen.

Meiner Meinung nach darf er das nicht, weil er ja nicht an Gott glaubt

Christen haben auch Sol Invictus gefeiert, hätten sie dann ja auch nicht gedurft.

Haben sie trotzdem gemacht und später einfach gesagt "jau, dann machen wir das ab jetzt zu unserem Fest, ab heute feiern wir da Jesus Geburtstag"

Atheisten feiern jetzt ebenfalls Weihnachten, nur lassen sie den Quatsch weg das Fest nun irgendwie umzudeuten, weil sie eine Rechtfertigung zu brauchen glauben.

Ich als Atheist feiere da einfach ein Familienfest, egal wer da sonst noch einen Sonnengott, einen Messias oder Donald Duck feiert.

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45 v.Chr. - Gaius Iulius Caesar führt den julianischen Kalender ein, nach welchem nun der 25. Dezember als Tag der Wintersonnenwende gilt

45 n.Chr. - die Saturnalien werden von bisher einem Tag auf nun mehrere Tage ausgeweitet, man feiert jetzt vom 17.-23. Dezember, was später abermals ausgeweitet wird bis zum 30. Dezember

80 n.Chr. - der römische Dichter Statius erwähnt erstmals den Sonnengott Mithra, nach einigen Webseiten wird Mithras Gebutstag bereits seit 500 v.Chr. am 25. Dezember gefeiert, das erwähnt Statius jedoch nicht und ich weiss auch nicht, wie das in diese Zeitleiste passt (so das denn stimmen sollte)

200 n.Chr. - ägyptische Christen versuchen, Jesus Geburtstag zu errechnen - dabei kommen sie auf den 6. oder 10. Januar, 19. April, 20. April, 20. Mai oder auch den 18. November

243 n.Chr. - in "De pascha computus" kommt man bei der Berechnung der Geburt Jesu auf den 28. März und gesteht ganz offen ein, daß die Heiden am 25. Dezember den Geburtstag ihres Sonnengottes feiern sowie dass die Christen dort gern hingingen, weshalb die Kirche Jesus Geburtstag nun auch auf 25. Dezember legen wolle um das Fest zu christianisieren (diese mittelalterliche Handschrift wird jedoch angezweifelt, da sie eben anonym verfasst wurde)

274 n. Chr. - die Verehrung der Sonne schaffte unter Kaiser Aurelian ihren endgültigen Durchbruch, spätestens ab jetzt wird Sol Invictus am 25. Dezember gefeiert ("spätestens" läßt offen, ob es nicht auch schon vorher an diesem Datum gefeiert wurde, nach De pascha computus war dem ja so)

306-337 n.Chr. - Konstantin I. ist der erste römische Kaiser, der sich zum Christentum bekennt

336 n.Chr - der 25. Dez ist als kirchlicher Feiertag in Rom erstmals belegt, bestimmt durch Papst Julius I.

354 n.Chr. - Papst Liberius legt den 25. Dez erstmals für alle verbindlich als Festdatum fest

380 n.Chr. - das Christentum wird in Rom durch das "Edikt Cunctos populos" zur alleinigen römischen Staatsreligion erhoben

381 n.Chr. - unter Kaiser Theodosius wird Weihnachten im 2. Konzil von Konstantinopel zum Dogma

400 n.Chr. - die Kirchenoberhäupter versuchten die heidnischen Feste zu verbieten, was aber wegen der tiefen kulturellen Verankerung nicht klappte, Augustinus (354-430 n.Chr.) appellierte daher an die Christen, jetzt da doch bitte ausschließlich Jesu Geburt zu feiern

1647 n.Chr. - die strenggläubigen Puritaner verbieten Weihnachten, weil es ein heidnisches Fest sei

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Einzelnachweise:

Geburts- und Festtag des orientalischen Sol invictus
Als Geburtstag des Invictus (dies natalis Invicti) galt spätestens im 4. Jahrhundert der 25. Dezember.
Auf dieses Datum hatte Julius Caesar bei seiner Kalenderreform den kürzesten Tag des Jahres (lateinisch bruma) festgelegt, den Tag der Wintersonnenwende.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sol_(r%C3%B6mische_Mythologie)

Die Saturnalien fanden erst nach 45 v. Chr. als mehrtägiges Fest zwischen dem 17. und 23. Dezember statt, das später allerdings bis zum 30. Dezember ausgedehnt wurde.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Saturnalien

dass der Feiertag des Sol invictus bewusst übernommen und „christianisiert“ worden sei, in der Forschung seit Hermann Usener[20] allgemein durchgesetzt hat

https://de.wikipedia.org/wiki/Sol_(r%C3%B6mische_Mythologie)

In seiner Entstehungsgeschichte von Weihnachten und Epiphanias widerspricht Hans Förster der allgemein anerkannten Forschermeinung, dass die christlichen Feste auf der heidnischen Feier des Sonnengotts am 25. Dezember und dem ägyptischen Aions-Fest am 6. Januar fußen, konstatiert Alexander Demandt.

https://www.perlentaucher.de/buch/hans-foerster/die-anfaenge-von-weihnachten-und-epiphanias.html

Konstantin I., eigentlich Flavius Valerius Constantinus, (um 274 bis 337), römischer Kaiser (306-337); der erste römische Kaiser, der sich zum Christentum bekannte.

http://wwwg.uni-klu.ac.at/archeo/chrono/konst.htm

Zwar förderte die Anlehnung an ältere Formen der Religiosität die Akzeptanz der Frohen Botschaft und erleichterte die Mission, denken wir nur an die zahlreichen Entlehnungen aus den Mysterien, aus dem  Kaiserkult und aus den Lokaltraditionen altheiliger Berge, Höhlen und geweihter Orte.
Doch war dies den Frömmsten stets ein Ärgernis.
Auf den Jahresanfang, das höchste römische Staatsfest, verlegte man die Beschneidung Jesu.
Dem ägyptischen Aions-Fest am 6. Januar folgte Epiphanias.
An die Stelle der Lupercalien am 15. Februar trat Mariä Lichtmess am 2. Februar.
Die Caristia am 22. Februar verwandelten sich in Petri Stuhlfeier,
die Robigalia am 25. April in die Litania maior,
die Sommersonnenwende in das Fest Johannes des Täufers,
der Siegestag von Actium am 1. August in Petri Kettenfeier
und das Fest des Unbesiegten Sonnengottes am 25. Dezember in das Weihnachtsfest.
Dass hier Zusammenhänge bestehen, ist die  communis opinio der Forschung.
[...]
Es handelt sich um den Festkalender im Chronographen des Filocalus aus dem Jahre 354, den Mommsen 1893 im ersten Band seines römischen Inschriften-Corpus publiziert hat. Das Verzeichnis enthält alle staatlichen und religiösen Feste, die damals gefeiert wurden  und notiert zum 25. Dezember: „Natalis Invicti”, Geburtstag des Unbesiegten (Sonnengottes Mithras).

https://www.buecher.de/shop/heilige--traditionelle-texte-mythologie/die-anfaenge-von-weihnachten-und-epiphanias/foerster-hans/products_products/detail/prod_id/22919409/#reviews

Im Christentum galt das Sonnenwende-Fest als heidnischer Brauch.
400 Jahre nach Christi Geburt verboten die damaligen Kirchenoberhäupter die Festlichkeit – ohne Erfolg. Zu stark war die gesellschaftliche Verankerung.
Das Ziel der Kirche war stets, Heiden für das Christentum zu gewinnen.    So entschied sie kurzerhand, das Fest Jesus zu widmen. Seither feiern die Christen statt der Wintersonnenwende den Geburtstag von Jesus am 25. Dezember.

https://www.srf.ch/sendungen/einstein/einstein/wo-liegt-der-ursprung-von-weihnachten

Wie jedermann weiss, feiern Christen in aller Welt jedes Jahr am 25. Dezember den Geburtstag ihres Erlösers. Als sich diese Religion in den ersten Jahren unserer Zeitrechnung im Römischen Reich zu verbreiten begann, war dies aber keineswegs der Fall.
Die wichtigsten Theologen des frühen Christentums, die sogenannten Kirchenväter, äusserten sich sogar abschätzig über Geburtstagsfeiern, in denen sie eine heidnische Unsitte sahen.
Sol Invictus
Mitte des vierten Jahrhunderts legte Papst Julius I. den Geburtstag von Jesus Christus auf den 25. Dezember fest. Wie kam er gerade auf dieses Datum?
Zuvor war man meist davon ausgegangen, der Messias sei im Frühjahr geboren worden, denn in der Weihnachtsgeschichte (Lukas 2,8) heisst es: «In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.» In der regnerischen Winterzeit hätten sie das wohl kaum getan.
Im Jahr 274 weihte der römische Kaiser dem «Unbesiegbaren Sonnengott» (Sol Invictus) einen Tempel; fortan wurde ein eifriger Kult um ihn betrieben. Der Geburtstag dieser Gottheit wurde am 25. Dezember feierlich begangen, da dieses Datum nach dem Julianischen Kalender als Tag der Wintersonnenwende galt und für die «Neugeburt» der Sonne und der Natur stand.
Für die missionarisch veranlagten Christen lag es daher nahe, diesen Feiertag zu übernehmen und so möglicherweise «Heiden» zum Übertritt zum Christentum zu bewegen. Zudem erleichterte eine Bibelstelle (Maleachi 3,20), an der von der «Sonne der Gerechtigkeit» die Rede ist, die gedankliche Verschmelzung von Gottessohn und Sonnengott.

https://www.20min.ch/story/die-wahre-geschichte-von-weihnachten-325516974594

Das Christentum lebte lange Zeit ohne ein Weihnachtsfest.
Das Gebiet des Römischen Reiches war  zu jener Zeit durch eine Verehrung der Sonne gekennzeichnet, die unter Kaiser Aurelian ihren Durchbruch schaffte.

Https://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/Warum-wir-am-25-12-Weihnachten-feiern-article22246462.html

Eine anderer Grund mag darin gelegen haben, dass just am 25. Dezember in Rom  seit dem 5. vorchristlichen Jahrhundert die Geburt des Gottes Mithras gefeiert wurde, der als Sonnengott und Bringer des Lichts viele Parallelen zu Jesus aufweist.

https://www.infranken.de/ueberregional/deutschland/weihnachten-verboten-christen-traditionen-heiligabend-art-5339902

Hierzu passen ungefähr zeitgleiche Vergleiche von Christus und der Sonne und die Tatsache, dass „die Weihnachtsfeier in Rom aufkommt, als der Sonnenkult seinen Höhepunkt erreicht“.[51]

https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten#Geschichte_des_Festdatums

Das Fest hatte aber heidnische Hintergründe: Erst kurz zuvor war in der Ewigen Stadt zur Wintersonnenwende der Kult des "Sol invictus" eingeführt worden, am gleichen Tag wurde auch der Geburt der römischen Mithras-Gottheit gedacht.
Auch ein Zusammenhang mit den Saturnalien, traditionell in der zweiten Dezemberhälfte begangen, ist denkbar. Die Christen übernahmen diese Vorbilder – Wissenschaftler sprechen hier von Inkulturation – und feierten fortan die Geburt Jesu, der am dunkelsten Tag des Jahres als Licht in die Welt tritt.

https://www.evangelisch.de/inhalte/107140/13-12-2011/das-weihnachtsfest-und-seine-heidnischen-urspruenge

Als kirchlicher Feiertag ist der 25. Dezember seit 336 in Rom belegt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten

Schon  im Jahre 243 hatte Pseudo-Cyprian in seiner Schrift   De pascha computus gerade diese Bibelstelle für die Berechnung von Christi Geburtstag herangezogen, wobei er aber auf den 28. März kam. Ein   Scholiast bei   Dionysius bar Salibi († 1171) schrieb:  [17]
„ Nach feierlichem Herkommen pflegten die  Heiden am 25. Dezember das Geburtsfest des Sonnengottes … zu feiern  und zur Erhöhung der Festlichkeit Lichter anzuzünden. An diesen festlichen Bräuchen liessen sie auch das Christenvolk theilnehmen.  Da nun die Lehrer der Kirche die Wahrnehmung machten, dass die Christen an diesem Feste hiengen,  kamen sie nach reiflicher Erwägung zu dem Entschluss,  an diesem Tag... fortan das Fest des wahren Aufgangs (dh. Geburt)  , am 6. Januar aber das Fest der Erscheinung (Epiphanie) zu feiern.“  [18]

Https://de.wikipedia.org/wiki/Sol_(r%C3%B6mische_Mythologie)#:~:text=gebr%C3%A4uchlichen%20Erscheinungsform%20als%20Sol%20invictus,als%20%E2%80%9Eunbesiegbarer%20Sonnengott%E2%80%9C).

Doch die Geburt JAHUSCHUAS, unseres Erlösers, hatte noch nie etwas mit Weihnachten zu tun! Obwohl die Bibel das Geburtsdatum des Messias nicht angibt, so sind sich doch die meisten Gelehrten einig, dass Seine Geburt im   Herbst stattfand und nicht am   25.Dezember!
Kurz nach der Sintflut begann man den 25. Dezember als Geburtstag des Tammuz zu feiern, der als Reinkarnation Nimrods galt. Die modernen Weihnachtstraditionen stammen direkt aus dem antiken Babylon und dem heidnischen Rom.

https://www.worldslastchance.com/german/yahuwahs-calendar/weihnachten-ursprung-geschichte-traditionen.html

Traditionell am 25. Dezember feiert die christliche Welt die Geburt von Jesus Christus. Wann der Gottessohn tatsächlich zur Welt kam, können jedoch nicht einmal die Frühchristen wissen. Die Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums enthält zwar präzise Ortsbeschreibungen, aber keine Angaben zu Tag, Monat und Jahr des Ereignisses. Die frühen Kirchenväter gehen noch davon aus, dass die Geburt in den Frühling fiel. Eine Weile wird der 6. Januar propagiert.
Tempel-Eröffnung zur Sonnenwende
Sol, dessen Ursprünge bis in den altpersischen Mithras-Kult zurückreichen, macht im Rom des dritten Jahrhunderts eine steile Karriere: Als Sol Invictus, der unbesiegte Sonnengott mit dem Strahlenkranz, spielt er eine große Rolle bei den Feldzügen der Kaiser
Nach dem von Julius Cäsar installierten Kalender ist der 25. Dezember das Datum der Wintersonnenwende, der Tag, von dem an das Licht wieder Oberhand über die Finsternis gewinnt. Historiker vermuten, dass Kaiser Aurelian an jenem Tag vor 1.740 Jahren die Einweihung des Sol-Tempels und damit erstmals den Geburtstag des Sonnengottes feiern lässt.
Heiden-Kult für Christentum vereinnahmt
Ein halbes Jahrhundert nach der ersten Feier für Sol schreibt ein syrischer Gelehrter: "Da nun die Lehrer der Kirche sahen, dass sich viele Christen zur Teilnahme an diesen Festen verleiten ließen, beschlossen sie, fortan am selben Tag das Fest der wahren Geburt zu begehen."
Der Kirchenvater Augustinus (354-430) rechnet schließlich mit der heidnischen Vergangenheit der Sonnengott-Feier ab und vereinnahmt den 25. Dezember als Festtag der Christen:
"Wir sollen also, Brüder, diesen Tag feierlich begehen, nicht wie die Ungläubigen um dieser Sonne willen, sondern um dessentwillen, der die Sonne geschaffen hat."

https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag8810.amp

Die damaligen Kirchenoberhäupter nutzten dieses Fest und machten es zur Legende von der Geburt Jesu Christi. Im Jahre 354 n. Chr. führte Papst Liberius den 25. Dezember als Geburtstag Christi und damit als Weihnachtsfest in Rom ein. Auf dem 2. Konzil von Konstantinopel 381 wurde das Weihnachtsfest unter Kaiser Theodosius schließlich zum Dogma erklärt. So wurde aus dem Sonnenkult der Römer das „christliche Weihnachtsfest“.

https://petermertingk.de/der-ursprung-von-weihnachten/

Lexikon der Geowissenschaften; Brockhaus; Ökumenisches Heiligenlexikon; Kirchenjahr
Im Jahr 354 legte Papst Liberius die Geburt Jesu und auch das neue Jahr auf den 25. Dezember fest.

https://www.mdr.de/wissen/faktencheck/faktencheck-silvester-100.html

Ausgerechnet die strenggläubigen Puritaner, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts jahrelang die Macht in England hatten,  verboten 1647 das Feiern von Weihnachten
(...)
Zum einen sei es nicht erwiesen, dass Jesus tatsächlich am 25. Dezember geboren wurde. Er werde vielmehr instrumentalisiert, um ein eigentlich heidnisches Fest, die Wintersonnenwende oder die auf die römische Kultur zurückgehenden Saturnalien, feiern zu können.

https://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article107608921/Warum-das-Weihnachtsfest-in-England-1647-verboten-wurde.html

Wikipedia über Alexander Demand, der die Zusammenhänge zwischen Weihnachten und den heidnischen Festen als "die anerkannte Forschungsmeinung" (communis opinio) bezeichnete:

Alexander Demandt (* 6. Juni 1937 in Marburg) ist ein deutscher Althistoriker, der vor allem über Römische Geschichte und Römische Kulturgeschichte sowie über geschichtstheoretische Themen publiziert. (...) Demandt gilt als einer der wichtigsten Erforscher der Spätantike in seiner Generation, hat daneben aber auch Monographien zu Alexander dem Großen oder Marcus Aurelius vorgelegt

--- ZEICHENGRENZE ---

Sturmtaucher2  20.12.2023, 00:54

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Obwohl schon im 2. Jahrhundert christ­liche Gelehrte versuchten, das Datum der Geburt Christi zu berechnen (und sich natürlich nicht einigen konnten), wurde Christi Geburt erst relativ spät, seit dem 4. Jahrhundert, mit einem ­eigenen Fest begangen.
Außerdem gab es nicht einen, sondern zwei Festtermine: einen am 25. Dezember, den anderen am 6. Januar.

Https://www.uni-heidelberg.de/presse/unispiegel/us08-5/weihn.html#:~:text=Obwohl%20schon%20im%202.,zwei%20Festtermine%3A%20einen%20am%2025.

Clemens von Alexandria berichtete um 200 über Spekulationen unterschiedlicher christlicher Gruppen in Ägypten: die Basilidianer bezeichneten den 6. oder 10. Januar als Tag der Taufe Jesu, der nach ihrer Überzeugung ( Adoptianismus) auch der Tag seiner Geburt als Sohn Gottes war,
andere ägyptische Christen hielten den 19. April, den 20. April, den 20. Mai oder den 18. November für den Geburtstag Jesu Christi. [39]

https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten

Im Rom der Kaiserzeit war der Sonnengott Sol Invictus höchst populär. Im dritten Jahrhundert nach Christus wurde dieser Kult, der henotheistischen Charakter trug, von einer Reihe von Kaisern (vor allem Aurelian) stark gefördert und fast zu einer Staatsreligion erhoben. Damals wurde der Sonntag ( dies solis) zum allgemeinen Feiertag erklärt – woran man auch in christlicher Zeit festhielt, um sich vom jüdischen Sabbat abzugrenzen. Auch Konstantin der Große war vor seiner Konversion zum Christentum wie sein Vater ein Anhänger des Sonnengottes gewesen.
Zahlreiche Elemente dieser Religion wurden von den Christen übernommen – angefangen mit der Licht- und Finsternismetaphorik bis hin zum Weihnachtstermin: Der 25. Dezember war zuvor als Geburtstag des Sonnengottes bzw. von Mithras gefeiert worden.
(...)
Die Festschreibung des Geburtstages Christi auf den 25. Dezember geschah kirchlicherseits in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts, nach der konstantinischen Wende, am Vorabend des Mittelalters.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenkult

Encyclopedia Americana (1944)

„Zur Erinnerung an dieses Ereignis (Geburt Jesu) wurde im vierten Jahrhundert ein Fest errichtet.
Im fünften Jahrhundert ordnete die westliche Kirche an, dieses Fest immer am Tag des alten römischen Festes zur Geburt des Sonnengottes Sol zu feiern, da kein genaues Datum der Geburt Jesu bekannt war.“

Encyclopedia Americana, 1959, Bd. 6, S. 622

“Dieses Fest wurde in den ersten Jahrhunderten des Bestehens der christlichen Kirche nicht begangen
Im fünften Jahrhundert gebot die abendländische Kirche, dass das Fest an dem Tag gefeiert werde, an dem die Anhänger des Mithrakultes die Geburt der Sonne feierten und am Schluss der Saturnalien, da man nicht wusste, an welchem Tag Christus geboren wurde.
Bei den germanischen und keltischen Stämmen galt die Wintersonnenwende als wichtiger Zeitpunkt des Jahres. Zu Ehren der Rückkehr der Sonne feierten sie daher ihr Hauptfest, das Julfest, das wie andere heidnische Feiern, dem Weihnachtsfest angeglichen wurde“

New Catholic Encyclopedia

Nach der Hypothese, die H. Usener aufstellte und die die meisten Gelehrten heute anerkennen, legte man die Geburt Christi auf den Tag der Wintersonnenwende fest (auf den 25. Dezember nach dem Julianischen Kalender, 6. Januar nach dem ägyptischen Kalender), weil die Mithraverehrer an dem Tag, an dem die Sonne den südlichen Wendekreis passiert und nach Norden zurückzukehren beginnt, das Fest „Dies natalis solis invicti” (Geburtstag der unbesiegten Sonne).
[...]
Am 25. Dezember 274 n. Chr. ließ Aurelian den Sonnengott als „Herrn des Reiches” ausrufen und weihte ihm auf dem Marsfeld einen Tempel. Das Weihnachtsfest kam zu einer Zeit auf, als der Sonnenkult in Rom besonders eifrig betrieben wurde

Evangelisches Kirchenlexikon, 1959, 3. Band auf Seite 1742

„Die Kirche der Märtyrerzeit lehnte ein solches Fest entschieden ab mit Hinblick auf die heidnischen Feste von Geburtstagen der Götter nebst den Kulthandlungen, die mit diesen Festen verbunden waren”.

The New Encyclopædia Britannica

“Der 25. Dezember, der Geburtstag Mithras, des iranischen Lichtgottes, und . . . der Tag, der der unbesiegten Sonne geweiht war, sowie der Tag nach den Saturnalien wurde von der Kirche als Weihnachten, der Tag der Geburt Christi, übernommen, um den Auswirkungen jener Feste entgegenzuwirken.”

Enciclopedia Hispánica

“Der 25. Dezember als Datum der Weihnachtsfeier ist nicht auf einen streng chronologisch berechneten Jahrestag zurückzuführen, sondern vielmehr auf die Christianisierung, der in Rom gefeierten Wintersonnenwende.”

https://petermertingk.de/der-ursprung-von-weihnachten/

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Wie kommst du auf die absurde Idee, dass Atheisten nicht Weihnachten feiern sollten?

Ich könnte dich genau so fragen, warum du das heidnische Fest der Wintersonnenwende feierst, das die Christen für sich vereinnahmt haben, obwohl - glaubt man der Bibel - Jesus nicht im Winter geboren wurde.

Aber das spielt keine Rolle, denn es handelt sich um gesetzliche Feiertage, die jeder feiern darf, wie es ihm gefällt - egal, ob er Christ, Muslim, Hindu oder Atheist ist.

Für mich und viele andere ist Weihnachten ein Familienfest ohne religiösen Bezug. Es ist ein willkommener Anlass, sich mit den Kindern und Enkeln zu treffen, zusammen zu feiern, gut zu essen und eine schöne Zeit miteinander zu verbringen.

Auch dir steht es frei, das Fest so zu begehen, wie du es für gut und richtig hältst. Doch das solltest du auch allen anderen zugestehen. Was bist du für ein Christ, wenn du so anmaßend und intolerant auftrittst?

128128 
Fragesteller
 19.12.2023, 20:21

Ich kenn diese Wintersonnenwende gar nicht.

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okieh56  19.12.2023, 20:27
@128128

Das ist eine Wissenslücke.

Die Christen haben einige Feste der sogenannten „Heiden“ für sich vereinnahmt, um sie und ihre Götter in Vergessenheit geraten zu lassen. So haben sie das Julfest zur Wintersonnenwende zu Christi Geburt umgedeutet und das Fest der Fruchtbarkeit zu Ostern.

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Wer soll ihm das denn verbieten? Wenn er nicht an einen Gott glaubt, gibt es ja auch niemanden, der ihn dafür mit der Hölle bestrafen könnte.