Aristoteles: Der Mensch als Staatenbildendes Wesen?

5 Antworten

Als Aristoteles  384 v.Chr in Stageia auf Euböa geboren und 322 dort in Chalkis gestorben ist, war es für niemanden ein Zweifel, dass kein Mensch allein überhaupt eine Chance zum Überleben hatte. Menschen sind keine Einzelgänger sondern Gemeinschaftswesen, wobei sich ihre organisatorischen Formen der Gemeinschaften vom Familienclan zur Stadt und dann zum Staat entwickelt haben. Die Griechen waren zur Zeit des Aristoteles noch in Stadtstaaten organisiert, d.h. in wehrhafte, mit Mauern umzogene Städte und durch ihre Truppen geschütztes Umland. Einen großflächigen Staat wie in Ägypten oder Persien gab es in Griechenland noch nicht. Aristoteles war ja am Hofe des Königs Philipp von Makedonien Erzieher des Alexander des Großen, der als erster ein gesamtgriechisches Reich eroberte und mit den vereinten Truppen das Perserreich niedergerungen hat. Aristoteles erlebte also gerade den Beginn eines griechischen Reiches, kannte aber sicher das damals dominierende Perserreich und Ägypten, das von den Persern unterworfen war.

Dass die Bildung eines Staates Ziel des Menschen und ihm naturgegeben sei, ist sicher eine Rechtfertigung der Eroberungszüge seines Zöglings Alexander. Die griechische Kleinstaaterei hatte ja seine Nachteile: In jeder Stadt andere Gesetze und teils auch religiöse Traditionen. So konnte in Athen nur ein Athener eine Athenerin heiraten, es sei denn, es gab spezielle Rechtsabkommen mit anderen Stadtstaaten wie Korinth oder Ephesus. Aristoteles konnte in Athen als Nichtathener keine Geschäftsverträge ohne Rechtsbeistand athenischer Freunde abschließen, obwohl er nur wenige 100 km von Athen entfernt auf der Insel Euböa geboren war. Allerdings hat er richtig erkannt, dass die Zeit der griechischen Kleinstaaterei im aufkommenden Hellenismus zu Ende ging.

WEil der Mensch nur in der Gemeinschaft zum Menschen wird. Vor der Entwicklung des Ich geschieht erst das Wir und dann das Du.

Mann und Frau haben zwar das Bedürfnis, sich fortzupflanzen, aber das haben auch Frösche, Fische, Hunde, Affen, Mücken.... Das macht sie nicht zu Menschen.

nicht weil sich Menschen fortpflanzen ist der Mensch ein Zoon politikon, sondern weil er Seinesgleichen braucht, um Ziele zu erreichen, um so eine Zivilsation überhaupt aufzubauen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

"Zoon politikon" war der Begriff des A. für den Menschen als gesellschaftsfähiges Wesen. Dabei spielt es keine Rolle, für welche Art von Staat oder Gemeinwesen. Erstmal ist dieser Begriff doch wertneutral. Und Menschen in einer steinzeitlichen Horde waren genauso gesellschaftliche Wesen wie spätere höherorganisierte Staatsangehörige.