An die Muslime, wie ist der Vers zu verstehen?

4 Antworten

Ich rate dir am besten, dir einen Tafsir zu besorgen, damit du auch den Koran und seine Zusammenhänge verstehen kannst. Die Seite Quran.com bietet einige Tafsirs und eine gekürzte Version eines Tafsirs an:

Abridged Explanation of the Quran:

Und er reiste auf der Erde umher, bis er das Ende des Landes erreichte, in Richtung des Ortes, an dem die Sonne untergeht, und sah sie, als ob sie in einer heißen Quelle aus schwarzem Ton untergehen würde. Und er fand ein ungläubiges Volk an der Stelle, wo die Sonne untergeht. Da sagte ich zu ihm, um ihn zu prüfen: "O Dhu'l-Qarnayn, du kannst diese Leute entweder bestrafen, indem du sie tötest oder durch andere Mittel, oder du kannst gut zu ihnen sein.

Tafsir Maarif-Ul-Quran:

Die Aussage in Vers 86: حَتَّىٰ إِذَا بَلَغَ مَغْرِبَ الشَّمْسِ (bis er dorthin gelangte, wo die Sonne untergeht) bedeutet, dass er die ferne Grenze nach Westen erreichte, jenseits derer es kein bewohntes Gebiet gab.
Das Wort: حَمِئَةٍ (Hami'ah) im nachfolgenden Satz: فِي عَيْنٍ حَمِئَةٍ (in eine schlammige Quelle) bedeutet wörtlich dunkler Sumpf oder Schlamm, der die Bedeutung von Wasser trägt, unter dem sich dunkler Schlamm befindet und der das Wasser selbst schwarz erscheinen lässt. Wenn er die Sonne in einer solchen Quelle untergehen sieht, bedeutet das, dass ein Beobachter sie als in der Quelle untergehend wahrgenommen hat, weil kein bewohntes oder trockenes Land in Sicht war. Das ist so, als würde man sich auf einem offenen Feld befinden, während die Sonne untergeht, und soweit man sehen kann, scheint es keinen Berg, keinen Baum und keine Struktur zu geben; natürlich würde jemand, der den Anblick betrachtet, das Gefühl haben, dass die Sonne in der Landmasse versinkt.
Im unmittelbar folgenden Satz heißt es: وَوَجَدَ عِندَهَا قَوْمًا (und fand in ihrer Nähe ein Volk), das heißt, in der Nähe dieser dunklen Quelle fand Dhul-Qarnain ein Volk. Der spätere Teil des Verses zeigt, dass diese Leute Ungläubige waren. Wie in den nächsten Versen gesagt wird, stellte Allah Ta'ala Dhul-Qarnain daher vor die Wahl, sie sofort für ihre Untreue zu bestrafen. Oder er konnte, wenn er wollte, wohlwollend mit ihnen umgehen, indem er sie zunächst aufforderte, die Botschaft des Glaubens zu bedenken und sie durch die Verbreitung von Informationen und guten Ratschlägen dazu zu bringen, sie anzunehmen. Danach könnte er diejenigen, die glauben, belohnen und diejenigen, die nicht glauben, bestrafen. Dhul-Qarnain entschied sich daraufhin für die zweite Option. Er sagte, dass er versuchen würde, sie durch gute Ratschläge und Informationen auf den rechten Weg zu bringen. Dann würde er diejenigen bestrafen, die an ihrer Untreue festhielten, und diejenigen belohnen, die glaubten und das Gute taten.
Die Aussage: قُلْنَا يَا ذَا الْقَرْنَيْنِ (Wir sagten: 'O Dhul-Qarnain...) zeigt, dass Allah Ta` ala selbst dies an Dhul-Qarnain gerichtet hat. Wenn Dhul-Qarnain als Prophet verstanden wird, gibt es hier kein Problem. Es bedeutet, dass es ihm durch das Medium der Offenbarung gesagt wurde. Und wenn sein Prophetentum nicht anerkannt werden soll, gibt es nur eine Möglichkeit, die Aussage zu begründen: قُلْنَا (qulna: Wir sagten) und die Adresse: يَا ذَا الْقَرْنَيْنِ
Dhul-Qarnain). Dieser Weg könnte darin bestehen, dass diese Ansprache an Dhul-Qarnain durch das Medium eines Propheten erfolgt ist - wie es die berichtete Anwesenheit von Al-Khadir (علیہ السلام) bei ihm nahelegt. Dann ist es auch möglich, dass diese Offenbarung eben nicht die Art von wahy ist, die einem Propheten oder Gesandten Allahs eigen ist. Vielleicht ist es eine wahy oder Offenbarung im wörtlichen Sinne wie das Wort: وَاَوحَینَا (awhaina: Wir haben es offenbart oder ins Herz gelegt), das im Qur'an für die Mutter von Sayyidna Musa (علیہ السلام) verwendet wird - obwohl es unwahrscheinlich ist, dass sie ein Prophet oder Gesandter Allahs war. Aber Abu Hayyan sagt in al-Bahr al-Muhit, dass der Befehl, der hier an Dhul-Qarnain gegeben wird, ein Befehl ist, diese Leute zu bestrafen und zu töten. Ein solcher Befehl kann nicht ohne die Autorität einer Offenbarung an einen Propheten gegeben werden. Diese Handlung kann nicht auf der Grundlage von Kashf (Erleuchtung) und Ilham (Inspiration) erfolgen, noch kann sie durch irgendeine andere Quelle ohne die Autorität der Wahy (Offenbarung) an einen Nabiyy (Propheten) aktiviert werden. Aus diesem Grund ist keine andere Wahrscheinlichkeit als die, die hier genannt wird, stichhaltig: Entweder wird Dhul-Qarnain selbst für einen Propheten gehalten, oder es gibt einen Propheten, der zu seiner Zeit anwesend war und durch den Dhul-Qarnain angesprochen wird. Und Allah weiß es am besten.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Islamisches Wissen gemäß der Ahlus Sunnah wal Jama'ah

Für ihn sah es so aus, als ob die Sonne in einem schlammigen Quell untergeht. Das wird auf Arabisch klar, ist falsch erklärt.

Die Beschreibungen aus den Religionen und Mythologien dürfen nicht wörtlich genommen werden. Da sind durchaus konkrete Dinge gemeint, nur wir Außenstehende können es nicht kapieren.

Ja. Das ist so.

Die Sonne ist ja bekanntlich kleiner als die Erde und schlüpft zur Nachtruhe in die Höhle, um dann am nächsten Morgen bei einem unbekleideten Volk wieder aufzugehen. Hierdurch erkennen wir auch, warum das Erdinnere warm ist.

Abu Dharr sagte: Ich saß hinter dem Gesandten Allahs, der auf einem Esel ritt, als die Sonne unterging. Er fragte: „Weißt du, wo sie untergeht?“
Ich antwortete: „Allah und sein Gesandter wissen es am besten.“
Er sagte: „Sie geht in einer warmen Wasserquelle unter.“

Status: Sahih (authentisch)

Mit sahih wird ausgedrückt, dass diese Überlieferung in jedem Falle glaubwürdig ist.

https://sunnah.com/abudawud:4002

Genauso wie:

Die Sonne versteckt sich hinter ihrem Vorhang, Sure 38:32
Bis er den Ort des Sonnenaufgangs erreichte; er fand sie über einem unbekleideten Volk aufgehen. Sure 18:90

Sturmtaucher2  30.03.2023, 22:25

Da kommt also ein Gefährte zu Mohammed und fragt ihn nach Wissen (btw Mohammed will hier Wissen vermitteln, er beginnt ja selbst das Gespräch)

Und statt zu sagen "es sieht nur so aus, als würde sie in einer schlammigen Quelle untergehen" sagt er ihm, dass sie tatsächlich im Wasser untergeht.

Sollte Mohammed es hier einfach nur mythisch metaphorisch meinen, ist der Gefährte danach immer noch nicht schlauer als vorher.

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