An die Christen: Was bedeutet das genau (Lukas 12,10 "Wer den Heiligen Geist lästert...")?

8 Antworten

JHWH vergibt fast alle Sünden. Er vergibt auch Massenmördern, sadistischen Serienvergewaltigern und Menschenhändlern.

Nur eine Sünde nicht: die Lästerung des Heiligen Geistes (Mk 3,29 und Mt 12,31-32).

 31 Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden.
32 Und wenn jemand ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen.

https://www.bibleserver.com/ELB/Matth%C3%A4us12%2C31-32

Was das genau bedeutet, hängt davon ab, welchen Christen man fragt.

Der katholische Katechismus meint: die Weigerung, Erbarmen Gottes anzunehmen

   „Wer sich absichtlich weigert, durch Reue das Erbarmen Gottes anzunehmen, weist die Vergebung seiner Sünden und das vom Heiligen Geist angebotene Heil zurück. Eine solche Verhärtung kann zur Unbußfertigkeit bis zum Tod und zum ewigen Verderben führen.“ – Nr. 1864

http://www.intratext.com/IXT/DEU0035/_P6I.HTM

Protestanten meinen für gewöhnlich: wer das Wirken Gottes dem Teufel zuschreibt

In diesem Sinne lästert den Heiligen Geist nur, wer das offensichtliche Wirken Gottes dem Teufel zuschreibt. Es geht nicht um Glaubenszweifel oder Murren gegen einen abwesenden oder angeblich ungerechten Gott.[3]
In der protestantischen Diskussion ist der Begriff insbesondere im Zusammenhang mit dem Abfall von der evangelischen Lehre in Zusammenhang gebracht worden, etwa in der Interpretation des Schicksals des italienischen Renegaten Francesco Spiera.

https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCnde_wider_den_Heiligen_Geist

An die Christen

Ups.

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, daß Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Lies dir dazu auch mal diese 3 Artikel durch:

Hallo mruniverse1,

es stimmt, gemäß Jesu Worten gibt es eine Sünde, die nicht vergeben werden kann: die Sünde (oder Lästerung) gegen den heiligen Geist. Das, was Jesus darüber sagte, möchte ich hier einmal im Zusammenhang wiedergeben:

"Deswegen sage ich euch: Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. Zum Beispiel, wer irgendein Wort gegen den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; wer immer aber gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden" (Matthäus 12:31,32).

Bevor man vorschnell befürchtet, die Sünde gegen den heiligen Geist begangen zu haben, ist es wichtig zu verstehen, um was für eine Art Sünde es sich dabei handelt. Bei der Sünde gegen den heiligen Geist geht es um eine willentliche und vorsätzliche Lästerung gegen den heiligen Geist, der einem bösen Herzen entspringt!

Betrachte einmal das Beispiel des Apostels Paulus. Er war, bevor er Christ wurde, jemand, der für den Tod einiger Menschen verantwortlich war. Er hatte also in den Augen Gottes sehr schwer gesündigt! Hatte er aber dadurch die Sünde gegen den heiligen Geist begangen? Paulus schrieb einmal von der Zeit, bevor er Christ war, folgendes: "...obwohl ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein unverschämter Mensch war. Dennoch wurde mir Barmherzigkeit erwiesen, weil ich unwissend war und im Unglauben handelte (1. Timotheus 1:13).

Rein menschlich gesehen, könnte man denken, Gott könne dem Paulus wegen des Ausmaßes seiner Sünden nicht mehr vergeben; dennoch tat er es, da ihm zum Zeitpunkt seiner Taten nicht bewusst war, wie schlimm das, was er getan hatte, in Wirklichkeit war. Nachdem ihm jedoch die Schwere seiner Sünde klar wurde und er von Herzen bereute, vergab Gott ihm bereitwillig. Paulus hatte also, obwohl er schwer gesündigt hatte, eindeutig nicht die unvergebbare Sünde begangen.

Gegen den heiligen Geist zu sündigen heißt, sich ihm willentlich zu widersetzen, und zwar aus dem Grund, weil das Herz durch und durch böse geworden ist, so dass es kein Zurück mehr gibt. Es gibt in der Bibel Beispiele von Personen, die sich der Sünde gegen den heiligen Geist schuldig gemacht haben. Dazu zählten z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten, als Gruppe gesehen.

Obwohl sie mit eigenen Augen gesehen hatten, welche Wunder Jesus Christus durch Gottes Geist vollbracht hatte, widerstanden sie ihm und schmiedeten sogar Mordpläne gegen ihn. Ihr Herz hatte einen Grad von Bosheit erreicht, der keinen Gedanken an Reue mehr zuließ.

Das gleiche kann von Judas Iskariot gesagt werden, der von Jesus als "Sohn der Vernichtung" bezeichnet wird (Johannes 17:12). Obwohl er als einer der 12 Apostel zu Jesu engsten Vertrauten gehört hatte und viele seiner Wunder aus nächster Nähe beobachtet hatte, war seine Habgier größer als die Liebe zu seinem Herrn. 30 Silberstücke reichten ihm, um ihn zu verraten. Sein Handeln entsprang einem durch und durch bösen Herzen. In einem Artikel mit dem Titel "Was ist die unvergebbare Sünde?" hieß es u.a. :

"Wer sein sündiges Verhalten hasst und sich wirklich ändern möchte, hat die unvergebbare Sünde nicht begangen. Gott kann selbst jemandem vergeben, der wiederholt in dasselbe sündige Verhaltensmuster zurückgefallen ist — vorausgesetzt, er hat sich Gott gegenüber nicht verschlossen (Sprüche 24:16).

Manche werden allerdings immer wieder von Schuldgefühlen gequält und denken deswegen, sie hätten sich der unvergebbaren Sünde schuldig gemacht. Die Bibel sagt aber, dass wir uns nicht immer auf unsere Gefühle verlassen können (Jeremia17:9). Gott hat uns nicht das Recht gegeben, über jemanden ein Urteil zu fällen — nicht einmal über uns selbst (Römer 14:4.12). Er kann uns vergeben, sogar wenn wir uns selbst nicht vergeben können (1. Johannes 3:19,20)" (Quelle: jw org - Bibel und Praxis - Fragen zur Bibel).

Wie Du also siehst, geht es bei der "unvergebbaren Sünde" darum, dass jemand aus einem durch und durch bösen Herzen handelt, in dem nicht mehr der Wunsch nach Änderung und Besserung vorhanden ist. Wer jedoch wegen einer bestimmten Sünde, die er für die "Sünde gegen den heiligen Geist" hält, Reue empfindet, hat diese Sünde wahrscheinlich nicht begangen!

LG Philipp

Viele der geistlichen Führer der Juden lästerten den heiligen Geist. Hier ein Beispiel.

(Matthäus 6:2) 2 Wenn du den Armen etwas gibst, dann posaune das nicht hinaus, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Straßen tun, damit sie von den Menschen geehrt werden. Ich versichere euch: Sie haben ihre volle Belohnung schon bekommen.
(Matthäus 6:5) 5 Und wenn ihr betet, dann macht es nicht wie die Heuchler, die sich gern in den Synagogen und an den Ecken der Hauptstraßen hinstellen, um beim Beten gesehen zu werden. Ich versichere euch: Sie haben ihre volle Belohnung schon bekommen.
(Matthäus 6:7) 7 Sagt beim Beten nicht immer und immer wieder dasselbe, wie es Menschen anderer Völker tun. Sie meinen nämlich, dass sie erhört werden, wenn sie viele Worte machen.

Das ist nur einige Beispiele, was Sünde gegen den heiligen Geist ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
mruniverse1 
Fragesteller
 19.02.2022, 20:53

Ah. Ok. Danke. Gut zu wissen. :(

0
mruniverse1 
Fragesteller
 19.02.2022, 21:04
@Friedliebender

Weil ich im Gebet fast immer wieder das Gleiche gesagt hab. Hab ich also den Heiligen Geist gelästert? :(

0
Friedliebender  19.02.2022, 21:31
@mruniverse1

Das ist noch keine Lästerung. du hast das in Unwissenheit getan. Und du hast bestimmt nicht an öffentlichen Plätzen auffällig gebetet, um deine ,,Frömmigkeit" zur Schau zu stellen. Gott vergibt gerne, wenn jemand in Unwissenheit oder Schwäche etwas falsches tut, doch eine solche Heuchelei, wie bei den erwähnten Pharisäern, haben keine Vergebung.

1
Friedliebender  19.02.2022, 21:51
@mruniverse1

Ich helfe gerne weiter in biblischen Fragen. Das ist auch einer der Dinge, die uns Jesus aufgetragen hat. Ich bemühe mich nur, den Willen Gottes zu tun und dem Sohn Gottes nachzufolgen, wie es Gott wollte.

1
mruniverse1 
Fragesteller
 19.02.2022, 22:04
@Friedliebender
Ach. So.

*Autokorrektur: Ach so.

Ich helfe gerne weiter in biblischen Fragen. Das ist auch einer der Dinge, die uns Jesus aufgetragen hat.

Dann sollte ich das auch tun. :)

0
Zicke52  19.02.2022, 20:57

"Das sind nur einige Beispiele, was Sünde gegen den heiligen Geist ist"

Sagt wer?

0
Kosmike  19.02.2022, 20:58

Seltsame Verrenkung der Geschichte.

0
Nefesch  19.02.2022, 22:28

Diese Sünden können vergeben werden. Wenn aber die Pharisäer Jesus als Handlungsgehilfen Satans verleumden :

„Da wurde ein Besessener zu ihm gebracht, der blind und stumm war, und Jesus heilte ihn, sodass der Blinde und Stumme sowohl redete als auch sah. Und die Volksmenge staunte und sprach: Ist dieser nicht etwa der Sohn Davids? Als aber die Pharisäer es hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen! Da aber Jesus ihre Gedanken kannte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet, und keine Stadt, kein Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann bestehen. Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen! Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen.“

‭‭Matthäus‬ ‭12:22-25, 28, 31-32‬ ‭ https://bible.com/bible/157/mat.12.31.SCH2000

0
Friedliebender  19.02.2022, 23:32
@Nefesch

Das stimmt schon, dennoch hat Jesus gesagt, dass diese erwähnten schon ihren vollen Lohn (Ehre von Menschen) empfingen, mehr hatten sie nicht zu erwarten.

0
Aber was heißt das genau? Den Heiligen Geist lästern.

Die älteste Version dieser Geschichte enthält dazu mehr Details.

Mk 3,29f: „wer aber gegen den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig – 30 weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.

Wenn man das Wirken Gottes dem Teufel, Dämonen oder unreinen Geistern zuschreibt, das ist demnach eine Lästerung des Heiligen Geistes.

Wenn wir den Heiligen Geist lästern, wird uns nicht vergeben?

Ich gehe davon aus, dass Jesus auch diese Schuld mit ans Kreuz genommen hat und Vergebung dadurch möglich geworden ist.