An alle Autisten was mögt ihr am wenigsten?
Ich bin selbst Autistin und ich frage mich was stört euch, überfordert euch, löst Stress oder Angst am meisten bei euch aus, gerne auch mit Begründung oder Situationen beschreibung?
14 Stimmen
6 Antworten
Hm, aus mehreren Kategorien stören mich Dinge sehr.
Laute Geräusche: Natürlich stört mich nicht jedes laute Geräusch. Aber ich bin von Natur aus sehr schreckhaft und hypersensibel gegenüber Lärm. Meistens schaffe ich es, ihn zu tolerieren. Ich bekomme keinen Meltdown o.Ä - Besonders nicht in der Öffentlichkeit. Doch anstrengend ist es trotzdem und aufgrund meines Autismus kann ich den Lärm nicht filtern. Die Stimme meine Mutter, die in einem Café direkt neben mir sitzt, wird also in dem Stimmengewirr der anderen Gäste untergehen und mein Gehirn muss extra Energie aufbringen, zu verstehen, was sie sagt.
Geräusche, die ich am wenigsten leiden kann und die mich teilweise wütend machen:
- Gehupe
- Motorgeheule
- Jumpscares
- Komplexe Geräusche, wie z.B plötzliches Rauschen während ich ein Video höre
- Viele Autos
- Die Sirene aufm Dach nebenan (Die ging heute los - wegen Warntag)
- Kinder- und Babygekreische (Ist nie schön, ich weiß)
- Lautes Reden
- Krankenwagen/Feuerwehr/Notarzt/Polizeisirenen
- Glockengebimmel (Nein, wir sollten die Kirche nicht im Dorf lassen!)
- Türenknallen
- Geschepper beim Spülen (Wir haben keine Spülmaschine)
- Verdammte Einkaufswagen-in-die-Einkaufswagenschlange-schubs-Leute!¡!¡!¡!
- etc. pp.
Smalltalk/Gespräche anfangen: Hell no. Nicht mit mir. Da spielt aber auch meine Sozialphobie mit. Die eine Seite hat keine Lust auf Smalltalk (Autismus) und die andere Seite traut sich nicht (Sozialphobie).
Routine unterbrechen: Bei mir ist das so, dass ich - entgegen aller Erwartungen - keine Routine habe. Ich stehe nicht zum gleichen Zeitpunkt auf, ich esse nicht immer das gleiche, ich habe nicht für jeden Wochentag ein Outfit, ich gehe nicht jedes Mal zur gleichen Zeit in den Wald etc. Mein Gehirn ist viel zu voll und überladen (und ich viel zu demotiviert), um irgendwelchen Plänen zu folgen.
Jedoch hasse ich z.B Überraschungsbesuch. Das passiert nie - Ein Glück. Doch würde es geschehen ... Das wäre zu viel für mich. Selbst wenn es eine gute Freundin wäre, die mich besuchen käme. Telefonate sind auch schlimm. Und ich mag es nicht, wenn ich mal einen Plan habe (z.B ich gehe diesen Weg, um ans Ziel zu kommen, aber dann muss ich einen anderen Weg nehmen*) und dieser durch irgendjemanden oder irgenetwas umgeworfen wird. Sowas irritiert und frustriert mich. Mag ich gar nicht.
*Damit meine ich z.B vom Bahnhof zur Bibliothek. Keine Lebensziele.
Zeitgleich kann ich meine eigenen Pläne aber auch fünf Minuten vor Ausführung umkippen, solange es alles im Rahmen meiner Komfortzone ist.
Veränderungen: Kann ich gar nicht so genau sagen. Ich denke, solange mir die Veränderungen gefallen, habe ich nichts gegen sie. Mit neuem Geschirr hätte ich keine Probleme. Schwer festzustellen.
Helles/Grelles Licht: Das geht. Ich kann es zwar nicht ausblenden, aber ertragen. Weggucken reicht für gewöhnlich. Was mich stört sind diese Lichter in Supermärkten. Manchmal fühle ich mich so komisch bei denen. Meine Sicht ist fast ein bisschen verschwommen. Ich muss oft genau hinschauen. Vergesse plötzlich, wo was ist. Auch wegen all den anderen Leuten. Obwohl ich schon seit Jahren in den Laden gehe. Ach, ich kann das gar nicht erklären.
Ich würde übrigens noch gerne "Augenkontakt" in die Liste packen. Augenkontakt fühlt sich für mich so an, als würde ich splitterfasernackt vor einem Millionenpublikum stehen. Es schmerzt. Es ist schrecklich! So viel Scham und Angst (Sozialphobie) und Überforderung für das Gehirn (Autismus), aua!
Augenkontakt sollte nicht als ein Zeichen von Respekt gesehen werden, oder dazu, ob jemand einem zuhört bzw. ob jemand lügt. Denn 1. Man kann jemanden auch nicht respektieren und ihm dabei in die Augen schauen. 2. Die Ohren sind fürs Hören da, nicht die Augen (Das wurde einigen Leuten leider nie beigebracht - Arme Seelen) und 3. es gibt etliche Menschen, die einen anlügen, während sie einem direkt in die Augen starren. Wir sollten Augenkontakt nicht als wichtiger ansehen (haha, ansehen, Augenkontakt, get it? Oh man), als er ist. Ich verstehe ein "Hi, du siehst sympathisch aus" noch immer besser als ein
👁👄👁
Hallöchen!
Stimmt, da gibt es ja eine begrenzte Anzahl ... Ich hab bislang noch keine Fragen/Umfragen hier gestellt, deshalb vergesse ich das schnell.
Danke fürs Sternchen ⭐
Ich mag am allerwenigsten aufdringliche Gerüche.
Ansonsten stören mich Rechtschreibfehler.
Entschuldigung, mich stört auch gerade mega das, dass "Stärke" Sonne nicht geändert werden kann in "Starke" Sonne.
Das ist ja echt bescheiden, dass Umfragen nicht korrigiert werden können.
Sie verändern ihren Sinn nicht, wenn die Rechtschreibfehler weg sind.
Laute Musik 🎵 finde ich super 👍 aber andere laute Geräusche mag ich gar nicht und bei Musik auch nur bestimmte Musik Richtungen nicht sowas wie Metal zum Beispiel
Größere Routineabweichungen rauben nur mentale Kapazitäten. Laute Geräusche, fremde, nervige Menschen zum Teil, Smalltalk und Ironie mag ich komischerweise.
Die laute Hintergrundmusik bei sonst wirklich guten Dokumentationen!
Hi Zitruseulchen!
Eigentlich wollte ich auch noch viel mehr Sachen in die Umfrage schreiben aber mehr ging halt nicht. Augenkontakt, Gerüche und bestimmte Materialien wär als beispiel auch noch gut gewesen.
Mfg Autipoly2flu