Alternde Hunde?

5 Antworten

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Hunde leben im Hier und Jetzt. Schmerzen zu haben gehört zu ihrem Leben. Sie erlernen frühzeitig, dass Schmerz was ganz Normales ist. Schon bei ihrer mütterlichen Erziehung und im Umgang ihrer Wurfgeschwister geht nichts ohne Schmerz ab. Später kommen hier und da Verletzungen oder schmerzhafte Erkrankungen hinzu.

Als ursprüngliche Wildtiere verbergen sie oft Schmerz, um keine Schwäche zu zeigen. Sie beißen die Zähne zusammen, bis es nicht mehr geht. Hunger- durch Schwäche kein Jagderfolg und so schließt sich ein Kreislauf.

Unsere Hunde merken im Alter ihre nachlassende Kraft und Zipperleins, nehmen sie wahr wie sonst auch. Gelenke tun weh, alles fällt ihnen schwerer. Sie kommen bestens damit zurecht, wenn man Rücksicht darauf nimmt. Allerdings wollen sie nicht ausgeschlossen werden.

Bei meinen Riesenhunden war im Alter Arthrose ein Thema. Dafür bekamen sie ein entzündungshemmendes Schmerzmittel und entsprechendes Futter. Mehr Ruhe, kürzere Spaziergänge, ansonsten alles wie immer. Bis zuletzt hatte mein Doggenoldie Knüppel durch die Gegend getragen und war für allen Spaß zu haben.

Ich meine Tiere allgemein fühlen, wann es mit ihnen zu Ende geht. Altern ist nur die Richtung dahin und noch nicht das Ende.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – berufliche sowie private Erfahrung
Paarausw123 
Fragesteller
 04.01.2024, 08:02

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Sie hat mir sehr geholfen, ein besseres Verständnis für meinen Oldie, aber auch meinen Junghund zu entwickeln. Es ist nicht immer leicht, zu sehen wie dem Oldie nach und nach die Energie verloren geht.

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douschka  06.01.2024, 00:46

Vielen Dank für den Stern. In Würde altern, sollte für Mensch und Tier möglich sein.

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Meine Hündin musste auf die harte Tour lernen, das ihr die Knochen wehtun wenn sie nicht etwas runterfährt. Nach einiger Zeit hat sie sich dran gewöhnt, auch wenn man gemerkt hat, das es sie wurmte, wenn andere Hunde schneller und wendiger waren die sie früher in der Tasche gesteckt hat.

Später, als sie selbst mit Schmerzmitteln nichtmehr konnte war sie deprimiert und gefrustet, hatte keinen Bock mehr auf irgendwas. Nichtmal mehr auf Leckerchensuche und Denkspiele, die sie sonst immer gern gemacht hatte.

Hunde denken nicht über ihr Leben nach. Sie merken aber natürlich, dass sie weniger Energie haben, vielleicht nicht mehr auf die Couch oder das Bett springen können oder beim Gassigehen schneller erschöpft sind. Sie überlegen aber nicht warum das so ist sondern nehmen es als gegeben hin.

Hunde "denken" nicht über sich selbst. Sie haben in dem Sinn kein Ich-Bewußtsein. Sie existieren. Sie merken halt, dass sie langsamer und müder werden und ich denke sie wissen, wann sie sterben müssen. also wann es zu Ende geht. Meist noch vor ihrem Besitzer.

Aber sie erinnern sich nicht "o als ich noch klein war konnte ich über diesen Zaun springen und jetzt nicht mehr"

Ja klar. Hunde leben immer in der Gegenwart. Wenn was weh tut, dann laufen sie langsamer oder beginnen zu hecheln. Sie nehmen den Zustand an, sie versuchen sogar ihn zu verbergen. Terrier sind da sehr gut drin. Wenn sie erschöpft sind, dann halten sie inne oder wollen nicht weiter und dann ist es meistens bereits zu spät.

Jedoch können sie sich nicht in verschiedenen Zeiten vergleichen. Und wenn doch, dann wird es keiner bemerken. Kein Hund kann reden.