Alleine verreisen aber Mutter lässt mich nicht?
Ich bin 15 und werde demnächst 16. Und ich möchte wenn ich 16 bin meine Freundin besuchen, die in Dortmund wohnt. Ich habe geplant, in einem Hotel einzuchecken, die 16 Jährige mit Reisevollmacht + Ausweiskopie einchecken lassen (habe auch mittlerweile eins gefunden). Ich möchte mit dem Zug dorthin fahren von Karlsruhe nach Dortmund (NICHT MIT ICE ODER IC weil es zu teuer ist). Ich habe heute mal meine Mutter darauf angesprochen und sie war sofort der Meinung, dass wenn sie mitkommt, dass das kein Problem wäre aber alleine will sie es nicht. Ihre Argumente sind folgende:
-Mit dem Zug reisen ist hochgefährlich. Was wenn dort irgendwelche Leute sind, die betrunken, assi, oder Schwul sind und mich irgendwie belästigen oder so. Oder was wenn dich jemand angreift?
-Wenn du dort bist, sind wir nicht in der Nähe und können dir helfen im Notfall. Das möchten wir nicht.
-Du gerätst schnell in Stresssituationen. Was wenn das einer der Hotelmitarbeiter ausnutzt wegen deinem Alter und will dich unter Stress setzten sowas wie "ich rufe den Hoteldirektor" (was ich irgendwie überhaupt nicht nachvollziehen kann, warum jemand sowas machen sollte und was seine Mission dabei wäre).
-Du könntest ausgeraubt, belästigt oder vergewaltigt werden. Angeblich würden Leute dich bitten ein Foto machen zu lassen und verlangen dann dafür Geld. Sowas passiert häufiger als du denkst. War bei mir als ich in New York war auch so (ich will ja nichts sagen, aber New York ist halt auch 5 mal größer und die Leute sind da nochmal anders als hier).
-Was wenn du von anderen Leuten angequatscht wirst oder in eine Prügelei gerätst? (Ja gut, ich werde ja jetzt nicht in die dunkelsten Gassen gehen oder an wenig belebte Stellen gehen. Außerdem bin ich tagsüber unterwegs und Abends im Hotel)
Ich kann meine Mutter schon verstehen, dass sie sich etwas Sorgen macht. Aber ich bin der Meinung, dass sie auch etwas übertreibt. Oder unterschätze ich die Gefahr dabei enorm?
Kann mir einer sagen, was das beste ist was ich tun kann? Weil ich bin ehrlich, dann kann ich auch gleich zuhause bleiben, wenn sie mit will. Kann ich vielleicht versuchen mit ihr zu reden? Ist Dortmund wirklich so gefährlich?
4 Antworten
Die ersten beiden Punkte kann ich absolut nachvollziehen! Alleine schon der Umstand, dass Du nicht mit dem ICE oder IC fahren möchtest...da bleibt dann nur der RE! Wie lange willst Du dann unterwegs sein?? Der hält doch an jeder Milchkanne und zudem sind diese Züge gnadenlos überfüllt, seit mit dem D-Ticket damit jeder fahren kann. Da sind tatsächlich oftmals üble Gestalten mit an Bord, wird nicht umsonst auch "Assi-Express" genannt! Deine Mutter macht sich zu Recht Sorgen, aber das ist eigentlich alles irrelevant. Fakt ist, dass Du minderjährig bist und sie somit das Aufenthaltsbestimmungsrecht hat. Sie kann Dir die Reise verbieten, auch wenn das bitter für Dich ist! Ich bin selbst Mutter (Tochter18), hätte so etwas auch nicht erlaubt. Wäre mir zuviel Stress gewesen; ständig der Gedanke, es kann etwas sein. Und wenn dann wirklich was ist, hat man den Salat. Ist blöd für Dich, kann ich voll verstehen. Aber versuche Dich auch mal in die Lage Deiner Mutter zu versetzen. Sie hat die Verantwortung! Dir alles Gute!
Irgendwann musst Du selbständig werden, wenn Du eine Freundin hast, ist ja schon eine gewisse Reife vorhanden und Deine Eltern können Dich auf die Gefahren aufmerksam machen, jedoch sollten sie Dir auch diese Freiheit mal zugestehen, was gut für Dein Selbstbewusstsein ist.
Passieren kann auch immer etwas in der Heimat, wenn Du alleine unterwegs bist, dazu braucht es keine Fahrt nach Dortmund.
Alles Gute für Dich.
Mal ganz im ernst,all das Aufgezählte kann genauso passieren wenn du 18, 28 oder 80 bist.
Das Problem ist nur dass deine Eltern das Sagen haben bis du 18 bist. Sie machen sich sogar Strafbar wenn sie dich gehen lassen und dir was passiert. Ist ne blöde Situation.
Ich bin nicht in jedem Punkt deiner Mutter gleicher Meinung. Aber in Summe stimme ich ihr zu. Und tatsächlich: das Ruhrgebiet ist nicht ohne.
Alles klar. Und vielen lieben Dank!