Abschaffung der Sportnoten?

Das Ergebnis basiert auf 39 Abstimmungen

Ja auf jeden Fall, weil... 51%
Nein auf keinen Fall, weil... 38%
Andere Meinung... 8%
Man sollte das komplette Schulfach abschaffen, weil... 3%

16 Antworten

Nein auf keinen Fall, weil...

Warum gerade das?

Unterschiedliche Ausgangsbedingungen?

Klar, aber die gibt es in Ausnahmslos jedem Fach.

Geringe Relevanz für das spätere Leben?

Stimmt nicht. Sport hält den Körper gesund und entlastet das Gesundheitssystem.

Außerdem muss das Fach noch erfunden werden, dass unnötigere Inhalte als "Bürgerliches Trauerspiel" und "Holländische Stillleben" beinhaltet.

Es ist ein Fach wie jedes andere. Es stößt nur vielen Sauer auf weil die generellen Problfmpunkte unseres Schulsystems dort offensichtlicher sind, weil es uns leichter fällt Körpertypen zu unterscheiden als kognitive Strukturen.

Nein auf keinen Fall, weil...

Weil viele dann auf Nullbock schalten.

ABER es sollte mal gewertet werden, dass wer mitmacht..sich bemüht.

Ich fand das bei uns immer toll, da kriegte dann z.B.der, der im Jugendkader Basketball spielte, ne 1.. und alle anderen maue Noten obwohl sie sich echt einbrachten.

Gleiches bei Geräteturnen.. unsere mollige Steffi riss sich da förmlich den Popo auf und war echt nicht schlecht..aber Tatti war Leistungssportlerin, legte gelangweilt ne 1+ hin und unsere Lehrerin maß alle an ihr.

So was demotiviert total.

Gleichzeitig würde es aber motivieren, wenn jemand sieht, es wird gewürdigt, dass er sich echt alle Mühe gibt.

Nein auf keinen Fall, weil...

Statt dessen sollte man Erfolge an der Playstation bewerten?

Sport hat was mit Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und vor allem KÖRPERLICHER ANSTRENGUNG zu tun - letzteres wird immer mehr vernachlässigt.

Körperliche Fitness ist ein Baustein um den sich gesund und leistungsfähig zu halten, ich sehe keinen Grund warum das nicht weiter gefördert werden sollte.

Der Schulsport verlangt keine Höchstleistungen, das Niveau wurde dem Altersdurchschnitt angepasst und ist damit für einen gesunden Jugendliche locker zu schaffen.

Nur mit Benotung schafft man es überhaupt besonders träge Teenies in Bewegung zu bringen…

RedPanther  02.02.2022, 14:37
Der Schulsport verlangt keine Höchstleistungen, das Niveau wurde dem Altersdurchschnitt angepasst und ist damit für einen gesunden Jugendliche locker zu schaffen.

Au, gut zu wissen. Ich habe mir nämlich ständig Fünfen im Turnen und beim Fußball abgeholt.

Es lag also daran, dass ich als vereinsmäßiger Hobby-Leistungssportler mit einer ansehnlichen Pokal- und Urkundensammlung einfach ungesund und unterdurchschnittlich leistungsfähig war. Und nicht daran, dass ich halt dummerweise eine Sportart betrieben habe, die im Schulsport nicht benotet wurde.

Nur mit Benotung schafft man es überhaupt besonders träge Teenies in Bewegung zu bringen…

Gegenvorschlag: Eine geeignete Lehrkraft einsetzen, die das Wort "Motivation" schonmal gehört hat.

Weiterer Gegenvorschlag: Es fördern, wenn ein Schüler wenigstens in einer Richtung schon Lust auf Bewegung verspürt, statt zu sagen "wir müssen aber eine andere Sportart benoten".

Körperliche Fitness ist ein Baustein um den sich gesund und leistungsfähig zu halten, ich sehe keinen Grund warum das nicht weiter gefördert werden sollte.

Da bin ich absolut bei dir!

Nur verstehe ich nicht, wie man es als "Förderung" bezeichnen kann, wenn der Lehrer einen unsportlicheren Schüler nach 2 Übungsstunden unter Drohungen ans Reck treten lässt, zuschaut wie der arme einen Bauchplatscher auf der Matte macht und dann mit einem Schulterzucken eine Sechs einträgt. Du willst mir nicht wirklich erzählen, dass man diesem Schüler damit Lust auf Sport macht?

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SkyPate  02.02.2022, 15:08
@RedPanther

Ich hatte einmal sogar eine ungenügend in Sport auf dem Zeugnis... Schlusspport find ich persönlich unnötig da die Leute die nicht so sportlich sind oft blöd angemacht werden.

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LouPing  02.02.2022, 15:43
@SkyPate

Auch wenn man unsportlich ist braucht man Bewegung…wie die Schüler miteinander umgehen ist nicht das Problem des Lehrers.

Soziale Kompetenzen entwickeln sich auch durch Konfrontation…allem unangenehmen aus dem Weg gehen zu wollen funktioniert auch später im Berufsleben nicht.

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SkyPate  02.02.2022, 15:44
@LouPing
allem unangenehmen aus dem Weg gehen zu wollen funktioniert auch später im Berufsleben nicht.

Da stimme ich dir zu

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LouPing  02.02.2022, 15:49
@RedPanther

Der Lehrer ist kein Unterhaltungskünstler…hier sind auch die Eltern gefordert. Von der Schule her werden Anforderungen gestellt, die heißt es zu erfüllen.

Meine Kids waren beide auf Privatschulen…da pfeift bezüglich Sport ein ganz anderer Wind. Also haben wir Eltern die beiden unterstützt, motiviert und mit denen gemeinsam Sport getrieben - das ist UNSERER Aufgabe als Eltern.

Was glaubst du wie es auf dem Arbeitsmarkt läuft, schafft einer die Leistungen nicht bekommt er eine Fußmassage zur Motivation? Es ist wichtig die Kids herauszufordern, der Lehrplan in Fach Sport wurde bereits kräftig abgespeckt. Auch Misserfolge haben einen Lerneffekt, keiner bleibt wegen einer schlechten Note in Sport hängen.

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RedPanther  02.02.2022, 20:15
@LouPing
Der Lehrer ist kein Unterhaltungskünstler…

Trotzdem sollte man von einer professionellen Lehrkraft, die sich als Pädagoge bezeichnen möchte und ihren Teil am geteilten Erziehungsauftrag von Kindern übernimmt, etwas mehr erwarten dürfen als "ich zeige es euch, jeder übt heute 10x und nächstes Mal 10x und dann machen wir Noten". Und ja, das ist exakt das, wie der Sportunterricht in meiner Schulzeit stattgefunden hat.

Von der Schule her werden Anforderungen gestellt, die heißt es zu erfüllen.

Ja gut.

Wir haben Lehrmittelfreiheit. Wenn ein Üben am Reck vonseiten der Schule gefordert wird, möge sie auch entsprechende Möglichkeiten außerhalb der Unterrichtszeiten zur Verfügung stellen.

So, wie sich die Schüler für den Englischunterricht auch das Englischbuch aus der Schulbibliothek leihen können.

Was glaubst du wie es auf dem Arbeitsmarkt läuft, schafft einer die Leistungen nicht bekommt er eine Fußmassage zur Motivation?

Der Arbeitsmarkt hat nicht die Aufgabe, Menschen für spätere Aufgaben zu bilden und das beste aus ihnen raus zu holen. Daher halte ich den Vergleich nicht für angemessen.

Auch Misserfolge haben einen Lerneffekt, keiner bleibt wegen einer schlechten Note in Sport hängen.

Ja, für viele haben Misserfolge den Lerneffekt "ich bin schlecht". Und wenn's Überhand nimmt, wundert man sich warum Kinder Trost darin suchen, sich in den Unterarm zu schneiden.

Ja, ich weiß dass früher die Kinder mit der Angst erzogen wurden. Es hat so seinen Grund, dass man das heute nicht mehr tut. Das darf auch gerne mal in den Köpfen derer ankommen, die in dieser Generation die Verantwortung für den Nachwuchs tragen.

das ist UNSERER Aufgabe als Eltern.

Dir ist sicher auch schon aufgefallen, dass es komplette Realitätsverweigerung erfordern würde, sich vonseiten der Schule darauf zu verlassen dass das funktioniert.

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Akki27  03.02.2022, 11:55
@RedPanther

Zum 1. Punkt: schlechte Lehrer gibt es in allen Fächen.

Punkt2: wenn ein Schüler in Englisch schlecht ist trotz Schulbuch wird er oder die Eltern den Englischlehrer fragen, wie die Leistungen verbessert werden können.

Heißt für den Sport Unterricht: zum Sportler gehen und fragen.

Es gibt genügend Übungen, die man sicher auch zu Hause durchführen kann (Kraft, Gleichgewicht...) des weiteten fragen, ob die Möglichkeit besteht, an die Geräte zu kommen neben dem Unterricht. Zeigt schon mal Interesse und vielleicht steigt alleine hierdurch die Note.

Punkt3: meinst du hier - die Schule hat nicht die Aufgabe, Menschen für die späteren Aufgaben zu bilden? Oder wirklich der Arbeitsmarkt?

Punkt 4: Für die Erziehung (zur oder mit Angst) haben Eltern und Schule die Verantwortung. Wer den größeren Anteil ??

Die Verantwortung für den Nachwuchs tragen die Eltern.

Sehen sie, das etwas schief läuft, müssen sie reagieren. Ich als Elternteil, kann mich nicht rausreden, dass ist Sache der Schule, wenn ich sehe da läuft etwas falsch.

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RedPanther  03.02.2022, 12:17
@Akki27
Zum 1. Punkt: schlechte Lehrer gibt es in allen Fächen.

Richtig. Und zwar in einem vollkommen inakzeptablen Ausmaß.

Heißt für den Sport Unterricht: zum Sportler gehen und fragen.

Weißt du, wie viele Lehrer selbst zu Corona-Zeiten keine ihre E-Mailadresse herausgeben, unter der sie erreichbar sind?

Punkt3: meinst du hier - die Schule hat nicht die Aufgabe, Menschen für die späteren Aufgaben zu bilden? Oder wirklich der Arbeitsmarkt?

Ganz einfach: Die Schule fungiert mehr oder weniger als Dienstleister. Die Aufgabe besteht darin, dass die Schüler einen gewissen Grundstock an Bildung und Kompetenzen mitbringen, der für alle erdenklichen weiteren beruflichen Wege geeignet ist. Ob man das jemandem erfolgreich nahe bringen kann, entscheidet grundlegend über seine Zukunftsaussichten.

Während Arbeitgeber vornehmlich für ihren eigenen Bedarf ausbilden. Wer es nicht kann, der kann es halt nicht, hat aber selbstverständlich überall anders seine Chance.

Die Verantwortung für den Nachwuchs tragen die Eltern.

Richtig... was mal mehr und mal weniger gut klappt. Die Schule hat eher wenig Einfluss darauf, wenn Eltern kein Interesse an ihren Kindern haben.

Die Schule hat aber sehr wohl Einfluss darauf, was die Kinder im Schulalltag erleben. Und ich würde meinen, dass sie wenigstens in der Schule eine gute Zeit haben sollten, wenn's schon daheim nicht klappt.

Ich als Elternteil, kann mich nicht rausreden

Ach komm. Du bist nicht so weltfremd, zu glauben dass alle Eltern zu ihrer Verantwortung stehen und ihre Kinder nach besten Kräften fördern.

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LouPing  03.02.2022, 12:21
@RedPanther
Ach komm. Du bist nicht so weltfremd, zu glauben dass alle Eltern zu ihrer Verantwortung stehen und ihre Kinder nach besten Kräften fördern.

Und das sollen dann die Lehrer übernehmen?

Von wegen…wer sich für Kinder entscheidet hat auch die Verantwortung und den Aufwand zu übernehmen. Der Hang das immer öfter an Erzieher und Lehrer abtreten zu wollen ist eine ätzende Entwicklung.

In erster Linie ist das Elternhaus für die Kids verantwortlich….dann erst folgen Bildungseinrichtungen.

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RedPanther  03.02.2022, 12:39
@LouPing
Von wegen…wer sich für Kinder entscheidet hat auch die Verantwortung und den Aufwand zu übernehmen.

Sehe ich auch so! Nur, wie wird gewährleistet, dass das passiert?

Bisher ist es nunmal so, dass Leute schwanger werden, ggf. machen sie ein paar Geburtsvorbereitungskurse mit und solange die Kinder nicht absolut offensichtlich misshandelt werden, geht man davon aus dass die Eltern sich schon gut um ihr Kind kümmern werden. Dass dabei eben auch mal 6jährige Kinder wie bei mir auf Nachbarschaft herauskommen, deren sprachliche und koordinative Fähigkeiten denen meines dreihjährigen Neffen entsprechen, ist bei dieser Vorgehensweise nicht verwunderlich. Oder wie bei einem Teil meiner Familie: "Juckt mich doch nicht, dass mein Kind zum 3. Mal sitzen geblieben ist".

Lass' uns bitte gerne eine Art "Elternführerschein" einführen, bevor jemandem erlaubt wird, unverhütet zu verkehren. Oder Eltern alle 2 Jahre zur Erziehungs-Befähigungsprüfung zu schicken und wenn sie die nicht bestehen, wird ihnen das Sorgerecht aberkannt.

Ich weiß allerdings nicht so recht, ob das der Weg ist, den man als Gesellschaft gehen will.

Der Hang das immer öfter an Erzieher und Lehrer abtreten zu wollen ist eine ätzende Entwicklung.

Ich will das nicht! Ich beobachte allerdings, dass es derzeit so läuft und halte es für falsch, sich stur zu stellen und sich zu weigern, damit umzugehen und zu retten, was zu retten ist.

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LouPing  03.02.2022, 12:56
@RedPanther

Eine gute Übung für die Eltern war das Homeschooling…. was sich da zeigte offenbarte deutlich viel Desinteresse.

Unsere Tochter machte ihr Abi auf einer Privaten…kein völlig veralteter Frontalunterricht mehr, die Schüler mussten hauptsächlich autark arbeiten, das war eine perfekte Vorbereitung für ihr Studium. Regelmäßig wurden die Leistungen überprüft und Lücken wurden überarbeitet.

JEDER war gezwungen sich anzustrengen….

Das wäre ein guter Weg…auch wenn die Lehrer. nicht vor der Klasse stehen hätten die mit dem System doch wesentlich mehr Arbeitsaufwand.

Die Lehrpläne an den staatl. Schulen schreibt das Bildungsministerium vor, schau dir an wer dort sitzt….nicht die Lehrer sind die Schuldigen, die setzen die Anweisungen des /der Dienstherr***in um.

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RedPanther  03.02.2022, 13:21
@LouPing
Eine gute Übung für die Eltern war das Homeschooling…. was sich da zeigte offenbarte deutlich viel Desinteresse.

Absolute Zustimmung.

Wobei es auch nicht immer Desinteresse sein muss. Ich frage mich, wie z.B. Eltern, die ihrerseits nach der 9. Klasse eine Handwerkerlehre angetreten haben und nun >40h/Woche arbeiten, einem Kind Abiturstoff erklären sollen.

kein völlig veralteter Frontalunterricht mehr, die Schüler mussten hauptsächlich autark arbeiten, das war eine perfekte Vorbereitung für ihr Studium. Regelmäßig wurden die Leistungen überprüft und Lücken wurden überarbeitet.

Klingt sehr gut!

Und, mussten Noten vergeben werden, um die Lernlücken zu finden?

Das wäre ein guter Weg…

Ja. Und wenn sich der deutsche Staat mal halbwegs daran orientieren würde, wie groß der Bildungsanteil am Haushalt bei anderen führenden Nationen ist, könnte man sich das sogar leisten.

Die Lehrpläne an den staatl. Schulen schreibt das Bildungsministerium vor, schau dir an wer dort sitzt….nicht die Lehrer sind die Schuldigen, die setzen die Anweisungen des /der Dienstherr***in um.

Teils/teils. Die Lehrpläne gehören gründlich überarbeitet, insbesondere ausgemistet.

Nur wenn im selben Fach der eine Lehrer einen tollen Unterricht macht, an dem die Schüler Spaß haben und in dem sie wirklich was lernen wollen und der Lehrer der Parallelklasse sturen Frontalunterricht durchzieht und als einzige "Motivationshilfe" mit schlechten Noten droht, denke ich doch dass einiges davon abhängt was die jeweilige Lehrkraft aus den gegebenen Rahmenbedingungen macht.

Bei der Frage, wo eigentlich die Kontrolle der Lehrmethoden und die Konsequenzen für menschlich ungeeignete Lehrkräfte sind, geht es mir auch ums Prinzip. Was hat ein verbeamteter Lehrer zu befürchten, wenn er einen schlechten Unterricht macht? Wäre gut, wenn er mehr zu befürchten hätte als seine Schüler.

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Blackforest902  15.04.2023, 14:35

Schön wäre es, wenn das Niveau bei uns auf Altersdurchschnitt wäre aber die zu schaffenden Leistungen sind meistens fast unmöglich die nur sehr wenige bis garkeiner schafft. Wie zum Beispiel 34 Liegestütze für eine 1 ist schon für fiele schwer zu schaffen. In einer Sportschule passt die Zahl besser rein als in einer Hauptschule. Oder 25 Meter Tauchen für eine 1. Da hat keiner die 3 oder geschweige denn eine 2 oder 1 gekriegt.

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Ja auf jeden Fall, weil...

Die Grundintention, den Schülern ein paar gängige Sportarten zu zeigen und ihnen vielleicht Lust an Bewegung zu machen, finde ich nicht verkehrt.

Das Prinzip der Chancengleichheit ist aber definitiv nicht gewahrt, wenn Schüler eine Fünf dafür bekommen, dass sie eine Sportart nie zuvor gesehen haben und sie nach 3-4 Übungsstunden nunmal nicht hinbekommen können, während sie andere seit Jahren vereinsmäßig betreiben und sich mal eben ihre Eins abholen. Und dann die Sportarten, die andere Schüler gut können, nicht benotet werden (ich war z.B. ein ganz guter Radsportler, wurde nie benotet...).

Erst recht motiviert das die "Sportmuffel" nicht, es einfach mal auszuprobieren.

Akki27  02.02.2022, 16:14

Das gleich wirst du bei anderen Schulfächern auch finden, z.B. Musik

Sollte man Mathematik Noten abschaffen, um Mathemuffel zu motivieren?

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RedPanther  02.02.2022, 19:56
@Akki27

Es gibt einen kleinen Unterschied: Die Mathematik ist notwendig, um andere Fächer (insb. Naturwissenschaften) sinnvoll erlernen zu können. Bei Sport wüsste ich jetzt nicht, inwiefern er für andere Fächer wichtig wäre.

Aber um die Frage konkret zu beantworten: Ich bin allgemein der Meinung, dass in der Schule viel zu viele Leistungsnachweise und -Vergleiche betrieben werden. Bisweilen bekommt man fast den Eindruck, das sei der einzige Grund für den ganzen Aufwand.

Es ist nichts Neues, dass sich Schüler z.T. nach einigen wenigen schlechten Noten hängen lassen und sagen "ok, ich kanns halt nicht". Und dass nicht wenige übermotivierte Eltern ihre Kinder regelrecht terrorisieren, wenn nicht die gewünschten Noten im Zeugnis stehen. Während für die guten Schüler eine Eins halt eine Eins unter vielen Einsen ist, business as usal... also auch nicht unbedingt ein großer Motivationsschub.

Ja, ich denke dass die Schule einen großen Schritt nach vorne machen würde, wenn man die Benotung aufs Nötigste reduzieren würde: Dann, wenn ein Schulabschluss gemacht wird. Und bis dahin die Beurteilung der Lernerfolge eher in beratender Weise, d.h. mit ausformuliertem Lob, Kritik und Verbesserungsvorschlägen vorzunehmen.

Aber dafür bräuchte man ja Pädagogen als Lehrer und nicht Fachidioten, die gerne den 30. Schultag im Schuljahr exakt so gestalten wollen, wie den 30. Schultag in jedem der letzten 25 Schuljahre.

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Akki27  03.02.2022, 10:32
@RedPanther

Schon erschreckend zu sehen, das Sport und dann sicher auch Kunst, Musik, Religion, Ethik nicht als vollwertige Schulfächer angesehen werden. Genau dies sieht man jetzt in der Pandemie. Hauptsache die Wirtschaft läuft, der Rest des sozialen Zusammenlebens kann zusammenbrechen.

Das Frontalunterricht nicht die optimale Form ist, den Kindern\Jugendlichen Wissen beizubringen, ist den Lehrern bewusst. Wieviel angehende Lehrer kommen voll motiviert von der Uni und 'zerbrechen' an den Strukturen, die den Schulen\Lehrern vorgegeben werden!

Die Lehrer werden genauso verbrannt, wie die Menschen in den Pflegeberufen. Ein Beispiel Inklusion. Nicht Durchführbar ohne mehr Personal, die dies begleiten, -bleibt aber in der Regel bei der gleichen Anzahl Lehrer hängen.

Ich habe 4 Lehrerinnen\Erzieherinnen und einen Sozialarbeiter in der Verwandtschaft. 3 hiervon reif für eine Kur bzw einer hat sie gerade hinter sich. Trotzdem immer noch motiviert den Schülern was beizubringen und sie auch bei ihren Problemen zu begleiten. Trotz starker Anfeindungen von Eltern aber auch von Schülern. Und hier müssen gerade die weiblichen Lehrkräfte sich einiges verkraften.

Ich habe auch die Lehrkräfte meiner Kinder, weder in der Grundschule noch jetzt auf dem Gymnasium als Fachidioten und 'faul' kennengelernt.

Nur das Bild von außen auf die Lehrer ist immer gleich geblieben.

Als Schüler kommt es einem vor, der Lehrer holt Folie, heute Präsentationen, von den Vorjahren aus der Tasche. Hat lange und viele Ferien..... und das gleiche projeziert er als Erwachsener heute auf die Schule.

Wenn sie Schulpflichtige Kinder haben, bringen sie sich in den Klassen Elternbeirat und\oder Schulelternbeirat ein oder in den Förderverein der Schule ( falls ihre Schule keinen hat, gründen sie einen). Da werden sie sie mal die Probleme der Lehrer kennenlernen aber auch der Engagement

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RedPanther  03.02.2022, 11:45
@Akki27
Hauptsache die Wirtschaft läuft, der Rest des sozialen Zusammenlebens kann zusammenbrechen.

Ja nu, das ist letztendlich der Zweck der Schule... Dass Ausbildungsbetriebe nicht, überspitzt gesagt, mit dem ABC und 1+1=2 anfangen müssen, sondern sich bei den Bewerbern auf einen gewissen Grundstock an Bildung verlassen können.

Die Schule hat weder die Aufgabe, praktische Lebenskompetenz zu vermitteln, noch "gute Erziehung". Das ist die Aufgabe der Eltern.

Ich habe leider noch keine Kinder, sondern bin erst 10 Jahre aus der Schule heraus. Ich weiß noch sehr genau, dass es solche und solche Lehrer gibt... vom Mittdreißiger, der regelmäßig nichts als eine Tasse Kaffee mitbrachte, sich das Heft des erstbesten Schülers schnappte und fragte, was man als letztes gemacht hat bis hin zum Chemielehrer Anfang 60, der für fast jede Stunde einen kleinen Showversuch vorbereitet hatte und gemeinsam mit der ganzen Klasse lachte, wenn's doch schief ging.. mit stets einer kleinen Anekdote auf Lager, auch wenn's eine Schülerfrage war, die komplett am Unterrichtsthema vorbei ging.

Oder mein Mathelehrer in der Mittelstufe, der sich bitterlich gegen die Einführung des G8 beschwerte, weil er sich irgendwann in den 80ern mal einen Unterrichtsablauf mit exaktem Plan für jede Stunde zurecht gelegt hatte und diesen im G8 nicht mehr befolgen konnte. Allein schon diese neumodischen Lehrbücher (welche damals schon 15 Jahre alt waren) würden ihn noch vollkommen durcheinander bringen. Und ja, hat er wirklich so gesagt.

Mein "Lieblingslehrer" (Deutsch und Geschichte 7./8. Klasse) hat übrigens in fast jeder Stunde von den guten alten Zeiten geschwärmt, als sich Lehrkräfte noch mit dem Rohrstock Respekt verschaffen durften... um anschließend die ungeliebteren Schüler wenigstens verbal zur Schnecke zu machen.

Rate mal, auf welchen dieser Unterrichte ich mich gefreut habe, in welchem dieser Unterrichte ich aufmerksam zugesehen und zugehört hatte und motiviert war, zu lernen. Und rate mal, wie viel die Noten (insbesondere die weniger guten) an der Motivationslage geändert haben.

Ich sage nicht, dass die Lehrer vom Prinzip her unwillig sind! Ich sage aber, dass es eine Kontrolle (inkl. möglicher Konsequenzen) geben muss, wie der Unterricht gestaltet wird.

Um den Lehrern mehr Gestaltungsfreiraum zu geben, fände ich es angebracht den Lehrplan drastisch zu entrümpeln, zu schauen was entbehrlich und was wirklich notwendig ist. Wieder mehr Fokus auf Kompetenzen, insbesondere auf die Möglichkeiten des Internets, was die Recherche interessanten Wissens angeht... manchmal hat man hier den Eindruck, dass Schüler nichtmal die Existenz von Wikipedia oder Google kennen.

Und ich bleibe dabei, dass die Noten nur in sehr geringem Maße zur Motivation beitragen und mehr Schaden als Nutzen mit sich bringen.

Allein schon, dass Schüler meinen dass sie ihr Sozialleben beenden müssen, um in der Mittelstufe einige Noten zu verbessern, zeigt wie krank die Fixierung auf Noten sein kann.

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Andere Meinung...

Sollte man als Wahlfach einführen.